Erens POV
Erwin und Levi kommen zügigen Schrittes auf mich zu und ich blicke ihnen besorgt entgegen. „Eren, was machst du denn hier, du bist du doch für heute krankgeschrieben!" Die Miene meines Onkels wandelt sich nun von düster in zutiefst besorgt und er mustert fürsorglich mein Gesicht. Levi neben ihm hat seine allbekannte ruhige Miene aufgesetzt.
Doch etwas ist mir aufgefallen. Als er mich im ersten Moment erblickt hat und meine Verletzungen mustert kann ich einen Moment lang einen seltsamen Ausdruck über sein Gesicht huschen sehen und etwas flackert in seinen Augen auf.
Doch er hat er es so schnell wieder durch seinen Standardgesichtsausdruck ersetzt, dass ich es nicht näher bewerten kann.„Es geht schon, sieht schlimmer aus als es ist." Ich bin erleichtert, dass mein Onkel nicht gleich einen Ausbruch bekommen hat und setze alles auf eine Karte, damit es auch so bleibt.
„Erwin, bitte lass mich heute hier sein. Ich ertrage es einfach nicht jetzt alleine zuhause zu sein und ständig an diese Sache zu denken.", versuche ich es mit einem jammernden Tonfall und blicke ihn dabei unterwürfig an.
Ich weiß, wie ich meinen Onkel umgarnen muss, damit er mir gibt was ich will und es klappt auch dieses Mal. „Natürlich Eren, natürlich kannst du da bleiben."„Tch", kommt es von Levi, der sich nun abwendet und hinter die Bar läuft. „Wieso hat sich Kirschstein eigentlich noch nicht blicken lassen? Der verdammte Trottel hat heute Schicht.", mault er nun genervt, während er sich einen Putzlappen schnappt und beginnt die Theke zu schrubben.
Ich blicke verwundert auf, Jean ist schon wieder zu spät? Der lässt sich aber wirklich ganz schön gehen. Vielleicht traut er sich nach der Aktion gestern auch gar nicht mehr her. Geschieht ihm recht.Petra hat sich wieder an die Arbeit verdrückt und Hanji zwitschert uns ein „Ich muss dann mal wieder los, ihr Zuckerschnecken!" zu, winkt zum Abschied und eilt mit ihrer Aktentasche zum Ausgang. Selbst Erwin verdrückt sich wieder in Richtung seiner Büroräume und ich wundere mich schon etwas.
Spricht er mich etwa gar nicht auf den Vorfall mit Jean an? Wo war er gestern eigentlich überhaupt die ganze Zeit? Vielleicht will er mir noch etwas Schonfrist geben, nach dem Vorfall von letzter Nacht. Aber man hat ihm wirklich gar nichts angemerkt.Oder hat Levi etwa gar nicht-? Ich blicke von meinen Fingern auf und mustere den kleinen Mann hinter der Theke, der immer noch am Wischen ist. Soll ich ihn darauf ansprechen?
Er spürt meinen Blick wohl, denn plötzlich schaut er auf und mustert mich kalt. „Levi, ich-", setzte ich gequält an und weiß gar nicht so wirklich was ich eigentlich sagen will.
„Sei besser still, Balg" brummt er nur und konzentriert sich wieder auf seine Arbeit. Ich seufze und sage nichts.Nachdenklich folgen meine Augen den kreisenden Bewegungen von Levis Wischlappen, mit dem er gerade an einem besonders hartnäckigen Fleck schrubbt. Ich muss es einfach ansprechen, denn es wird mir keine Ruhe lassen und ich will dieses Thema aus der Welt schaffen. Mit Levi, mit Erwin und auch mit Jean.
Ich merke, wie ich etwas hibbelig auf dem Hocker herumrutsche bevor ich den Mut aufbringe und Levi erneut anspreche. „Levi, bitte sag mir, hast du es Erwin erzählt?" Das kam jetzt direkter raus, als es geplant war und ich spüre selbst, dass meine Stimme nervös klingt.Der Angesprochene blickt nicht mal auf, sondern putzt seelenruhig weiter diesen verdammten Fleck. Man Levi, es macht mich verrückt nicht zu wissen woran ich bei dir bin! „Levi?", frage ich zögerlich nach. „Nein." Er hält inne und blickt mich fest an.
„Ich dachte, nach eurem pubertären Theater hier hinter der Bar hast du für einen Abend genügend Aufmerksamkeit auf dich gezogen! Da muss ich nicht auch noch Erwin mit eurem Rumgeficke behelligen." Meine Augen werden groß, als ich ihn anstarre. Das hat er gerade nicht wirklich gesagt.
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Zerstörerische Liebe [Ereri/Riren boyxboy] #SummerAward18
FanfictionPsychologischer Thriller, enthält YAOI Eren, 16 Jahre alt, schmachtet seit Jahren seinem großen Vorbild hinterher, das unerreichbar scheint. Obwohl er Levi doch ständig in der Arbeit um sich hat, scheint dieser ihn kaum wahrzunehmen. Als plötzlich...