Kapitel 25

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Kai ignorierte mich die nächsten Tage.
Er übernachtete bei Freunden, ging zum Training nach der Schule und auch wenn er da war, sprach er nicht mit mir.
Heute war einer der seltenen Tage, wo er wieder zuhause schlief.
Er kam nur zum schlafen ins Zimmer, legte sich ins Bett und drehte sich zu Wand.
,,Kai, bitte. Sprich mit mir",flehte ich ihn an.
Als er nicht reagierte , stand ich auf und ging zu ihm. Zuerst saß ich mich bloß auf seinen Bett rand.
Kurz sah er mich an, sah jedoch gleich wieder weg. Seine Augen waren rot, er...muss geweint haben.
Genauso wie ich.
Vorsichtig hob ich seine Decke an, legte mich zu ihm und legte meine Arme um ihn.
,,Lass uns reden. Ich vermiss dich... Kai, ich...ich fleh dich an. Du sagtest du könntest mich niemals hassen, was ist jetzt?"
Sein Körper schüttelte sich leicht.
,,Ich hasse dich doch nicht, du Idiot",schluchzte er leise.,,Ich...ich will nicht daran denken, dass du und er... Ich bin sauer und enttäuscht. Anstatt dir einzugestehen, dass du was für mich empfindest, fickst du mit einem anderen Kerl. Erst dann verstehst du's. Wie dumm bist du eigentlich?"
,,Es tut mir so leid",wimmerte ich und drückte ihn an mich.,,Aber Kai, wir...wir waren nicht zusammen, dann hab ich eben mit Tris...naja...aber du hast doch auch schon vorher andere gevögelt! Und mit diesem Kerl rumgeknutscht!"
,,Das ist was anderes."
,,Wieso das?!"
,,Weil es mir wichtiger ist was mit dir ist als mit mir. Ich liebe dich, verdammt, was verstehst du daran nicht?"
,,Wir...wir sollten beide nicht mit anderen so was machen..."
Nach einer kleinen Pause stimmte er mir zu.
,,Ich will auch niemand anderen...ich will nur dich. Bitte, Kai, Ich...Ich Liebe dich."
Ruckartig drehte er sich um.
Seine Augen waren weit aufgerissen.
,,Du liebst mich? D-du liebst mich? Ehrlich?"
,,Ja, ich...liebe dich",wiederholte ich.,,Es tut mir so leid, dass ich so lange dafür gebraucht hab es zu verstehen und einzusehen, dass ich...ich nicht hetero bin, das fiel mir schwer...aber nicht nur das mit Tris sondern auch die letzten Tage haben mir gezeigt wie sehr ich dich brauche. Kai, bitte-"
Seine Lippen landeten sofort auf meinen.
Immer wieder küsste er mich, umschlung meinen Körper, drückte sich an mich.
,,Ich bin zwar immer noch verletzt...sehr sogar. Aber nicht so sehr, dass ich dich aufgeben würde. Aber bitte versprich mir...nein, wir sollten uns das gegenseitig versprechen...versprechen wir uns einander nie wieder zu verletzen."
,,Versprochen",sagte ich lächelnd, was er wiederholte.
,,Ich möchte nur dich...",hauchte ich ihm gegen seine Lippen.,,Deswegen... frag ich jetzt einfach mal...ob du... naja, möchtest du mit mir zusammen sein? Ausgehen? So offiziell? Du weißt schon...man, unterbrech mich doch endlich!"
Lachend sagte er:,,Ja, nichts würde mich glücklicher machen."
Wir lagen noch eine Weile bloß im Bett und kuschelten, bis wir hörten wie seine Mutter uns zum Mittagessen rief.
,,Na habt ihr euch wieder vertragen?"fragte sie freundlich.
,,Kann man so sagen",sagte er grinsend.
Als sie sich umdrehte, küsste er mich sogar.
Knallrot zog ich ihn in den Flur.
,,Kai!"flüsterte ich rot wie eine Tomate.
,,Was denn?"fragte er verwundert.
,,Sie hätte es sehen können!"
,,Und?"
,,Ähm...ich bin ungeoutet und unsere Eltern denken, dass wir uns wie Brüder sehen?"
,,Oh...vergessen, sorry. Ich bin grad einfach so glücklich",sagte er verlegen. Auf einmal grinste er.,,Hatte doch was heißes...die Angst erwischt zu werden."
,,Idiot",murmelte ich und ging wieder in die Küche, wo er mir folgte.
Während wir aßen unterhielten sich unsere Eltern meist über die Arbeit oder über einen gemeinsamen Urlaub über den die nachdachten.
,,Ich würde lieber was anderes essen",flüsterte Kai mir ins Ohr, wobei seine Hand über meinen Po glitt.
,,Oh, geht es dir gut?"fragte Dad.,,Du bist so rot, hast du Fieber?" Er fühlte meine Stirn.,,Du bist ja heiß."
,,Mhm",machte Kai, worauf ich ihn in die Seite stieß.
,,Geht es dir gut?"fragte Dad.
,,Mhm, ja. Ich geh gleich einfach noch eine Runde schlafen und trink viel Tee."
,,Ich mach dir später eine schöne Suppe",sagte Kais Mutter lächelnd, sehr zuvorkommend.
Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer.
,,Kaum sind wir zusammen, bringst du mich direkt auf die Palme",sagte ich genervt und verschränkte die Arme, als Kai ins Zimmer kam.
,,Sorry, Schatz, aber...du bist so süß, wenn du dich aufregst"sagte er liebevoll und legte sanft seine Arme um mich.,,Sag mal...hast du vor dich zu outen?"
,,Momentan nicht. Wieso?"
,,Nur so...dann kann ich dich weiter ärgern",sagte er grinsend.
,,Blödmann..."
,,Süßer...",sagte er lachend.,,Ich Liebe dich."
,,Ich dich doch auch...",murmelte ich.,,Ich geh echt noch etwas schlafen."
,,Achso okay."
,,Willst du dich nicht zu mir legen?"
,,Oh, verdammt gerne!"sagte er sofort und warf sich mit mir ins Bett.
Eine weile lagen wir bloß da, bis er mich angrinste.
,,Was ist?"fragte ich unsicher.
Zärtlich drückte er mir einen Kuss auf die Stirn.
,,Ich bin einfach glücklich."
Ebenfalls glücklich strahlte ich ihn breit lächelnd an.
Er konnte mein Herz mit so einem kleinem Küsschen bereits zum rasen bringen, ich erkenne mich selbst nicht wieder...aber das stört mich nicht. Solange er bei mir ist, ist alles gut.

Totally not a FaggotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt