41~ Nadeln

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Harry pov

Niall war am Abend gegangen, nun lag Harry in seinem Bett und versuchte einzuschlafen. Sein bester Freund hatte ihm gut getan, doch nun kehrten alle Gedanken an Louis zurück. Kaum zu glauben, dass er sich immer weiter in diesen Jungen verlieben konnte, aber er hatte das Gefühl, dass genau das passierte. Tag für Tag ein bisschen mehr, irgendwann würde er es nicht mehr aushalten.
Ihm war als wäre seine Liebe für Louis wie die Luft in einem Luftballon. Vielleicht war das ein seltsamer Vergleich, musste er zugeben, aber ein treffender. Mit der Zeit wurde der Ballon immer mehr aufgeblasen, wuchs immer mehr. Aber wenn er zu groß wurde, bevor Harry Louis diese Gefühle geben konnte, würde er platzen. Andererseits, wenn jemand -Louis?- eine Nadel nähme und den Ballon zerstäche, würde er in sich zusammenfallen.
Meine Liebe für dich ist wie ein Luftballon. Harry musste kichern. Wenn er Louis das sagen würde, würde er ausgelacht werden. In einem der besseren Fälle.

Er warf einen Blick auf die Uhr. 0:34. Wie lange lag er hier schon? Morgen war Schule und er musste früh aufstehen. Höchste Zeit für ihn einzuschlafen. Er schloss die Augen wieder. Vor ihm erschienen viele kleine Luftballons, die zu einem riesigen zusammenschmolzen und immer größer anschwollen. Dann erschien ein Gesicht. Louis. Seine blauen Augen leuchteten förmlich, aber wann immer Harry versuchte sich auf sie oder andere Teile des Gesichts zu konzentrieren, verschwammen diese Details vor seinen Augen. Louis lächelte und obwohl es nur eine Illusion war, eine Erinnerung an sein echtes Lächeln, musste der Lockenkopf unwillkürlich auch lächeln. Er wurde immer müder und müder, seine Gedanken immer langsamer. Ohne es wirklich wahrzunehmen driftete Harry langsam aber sicher in den Schlaf.

Da. Was war das? Ein Gegenstand kam auf ihn zugeflogen. Vorsichtig ging er darauf zu. Es trennte ihn nicht mehr viel von dem Ding, was da vor ihm in der Luft schwebte, doch seine Neugierde verwandelte sich urplötzlich in Furcht, als er es erkannte. "Nadel", wollte er entsetzt keuchen, aber aus seinem Mund kam kein Ton. Er konnte seinen Blick nicht abwenden. Die Spitze drehte sich und richtete sich bedrohlich auf ihn. Voller Angst trat er einen Schritt zurück, aber die Nadel folgte ihm. Was war das? Ein Traum, es ist nur ein Traum! Er musste nur aufwachen. Doch beim besten Willen schaffte er es nicht. Was war, wenn das doch kein Traum war? Der silbrige Gegenstand setzte sich wieder in Bewegung genau auf Harry zu, der wie versteinert da stand. Er konnte sich nicht rühren, die Nadel näherte sich immer weiter. Als sie nur noch wenige Zentimeter entfernt war, wurde der Lockenkopf endlich aus seinem Albtraum erlöst.

Keuchend setzte er sich im Bett auf. Oh Gott, was war das denn für ein Traum gewesen? Sein Herz raste und er atmete schnell und unregelmäßig. Seine Uhr verriet ihm, dass es 01:12 war, aber einschlafen würde er jetzt erstmal nicht. Nicht bevor er sich beruhigt hatte. Mit noch immer klopfendem Herzen stand er vom Bett auf und verließ auf wackligen Beinen das Zimmer. Plötzlich war er sehr froh, dass seine Familie den Flur so ordentlich hielt, würde er hier gegen etwas stoßen, würde er vor Schreck vermutlich die Treppe hinunterfallen. Er tastete sich am Geländer entlang die Stufen hinunter, in der Küche brannte kein Licht. Er schaffte es zum Kühlschrank und holte eine Wasserflasche heraus. Das Licht des Kühlschranks blendete ihn.

Auf einmal hörte er Schritte.
"Harry?", ertönte die ruhige Stimme seiner Mutter hinter ihm. Sie klang besorgt. Harry drehte sich um. Anne stand im Türrahmen und betrachtete ihn.
Er schüttelte den Kopf. "Nein, alles gut. Ich kann bloß nicht schlafen und wollte eben was trinken."
Schweigend nahm seine Mutter ein Glas aus dem Schrank neben ihr.
"Danke", murmelte er.
"Was ist denn los, Harry?", erkundigte sich seine Mutter. Harry seufzte. Er wusste es ja selber nicht! Aber Anne wollte ihm sicher nur helfen.
"Ich denke ich mache mir einfach zu viele Gedanken", überlegte er. "Über Niall, über die Schule..."
"Über Louis?", seine Mutter lächelte ihn an. "Ja, auch", gab er zu.

Anne schob ihm noch immer lächelnd ein gefülltes Wasserglas. "Schlaf etwas und mach dir keine Sorgen, Harry. Es wird schon alles gut enden."

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698 Worte
/20.04.2018\
Oha hab heute Dunkirk geguckt und ich liebe es ^^
Habt ihr eigentlich Twitter?

You Don't Know You're Beautiful | Larry AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt