Die massive Tür zum Thronsaal wurde aufgestoßen und ein langer, in der luftigen Höhe liegender Gang offenbarte sich. Ich schritt selbstbewusst voran, direkt auf den König zu. Und dieser sah gar nicht gut aus. Zusammengesackt saß er da wie ein blasser, mageres Häufchen Elend.
,,Thorin, hier ist jemand, den wir noch nicht kennen." sprach Dwalin ruhig. Der König musterte mich streng. ,,Wie lautet dein Name?" fragte er tonlos. ,,Feri." antwortete ich mit genau der selben Tonlosigkeit.
,,Seid wann bist du hier?"
,,Seid heute."
,,Kennst du eine gewisse Fenna?"
,,Warum fragt ihr?"
,,Weil ich der König bin."
,,Und ich bin nicht eure Untergebene."Diese Unterhaltung gewann immer mehr an Kühle. Ich gab mir keinerlei Mühe, meine Abneigung zu verbergen. Und Thorin gab sich keine Mühe, seine Sorge zu verstecken, die in seiner Stimme mitschwang.
,,Warum seid ihr dann hier?"
,,Ich wollte wissen, wie der Erebor aussieht. Ihr habt ihn also zurück erobert?"
,,Ja. Aber das beantwortet nicht meine Frage. Also, kennst du Fenna?"
,,Und was wenn ja?"
,,Also kennst du sie?"
Darauf schwieg ich. Was wollte der von mir?
,,Sag mir gefälligst, wo sie ist!" brüllte er mich an.
,,Onkel! Bleib ruhig. Mit schreien erreicht man gar nichts." brachte sein Neffe Fili ihn wieder auf den Boden zurück. ,,Wie du meinst. Dann versuch du es doch mal, bitte." Verzweifelt schüttelte der König den Kopf.,,Gut. Wo kommst du denn her?" begann nun der Prinz mich aus zu fragen."
,,Geht dich nichts an."
,,Okay. Hast du Familie hier im Berg?"
,,Nein. Jetzt entschuldige mich. Ich gehe." meinte ich kühl und drehte mich um. Genau in diesem Moment zog Fili mir mein Schwert aus der Halterung. Aggressiv wandte ich mich ihm wieder zu und schenkte ihm ein Killerblick. Als Thorin das Schert sah, sprang er wutentbrannt auf. ,,Ich wusste es doch! Du hast ihr etwas angetan! Du hast Fenna entführt und ihr Schert gestohlen! Ich werde dich..." Bedrohlich kam er auf mich zu und wollte mich angreifen, wurde jedoch von Kili zurückgehalten. ,,Onkel. Wenn du sie jetzt tötest, wirst du nie erfahren, wo Fenna ist." flüsterte er dem König leise ins Ohr.
,,Nun gut." Thorin riss sich aus Kilis Griff und stellte sich mir gegenüber.Eine ganze Zeit schwieg er, schwiegen alle. Und die ganze Zeit guckte mich der König voller Kälte und Abneigung an. ,,Ich weiß nicht, was du vorhast, Thorin Eichenschild. Aber ich werde da nicht mitmachen." knurrte ich.
Plötzlich weiteten sich Thorins Augen und er schaute zu Fili. Diese guckte überrascht zurück. ,,Gib mir mal das Schwert." befahl der König und der Prinz gehorchte. Thorin nahm es genau unter die Lupe. Dann richtete er sich an Dwalin. ,,Hast du Kampfspuren in ihren Zimmer gesehen?" Langsam schüttelte er den Kopf.
Und nun waren alle Augenpaare auf mich gerichtet.
,,Ich kann mich an einen Abend erinnern, da wurden verschiedene Namen erwähnt. Unter anderem fiel der Name Feri... Fenna, warum versteckst du dich vor mir?" wollte er bitter wissen.Was, er kannte meine wahre Identität?! Woher? Und was für einen Abend meinte er?
Doch ich sah ein, dass ich aufgeflogen war und si verwandelte ich mich wieder zurück in meine wahre Gestalt. In Fenna. Sie alle, Thorin, seine beiden Neffen, Dwalin und Bofur schnappten überrascht nach Luft.
,,Woher kennst du mich, Thorin Eichenschild, wenn nicht aus Erzählungen?" fragte ich drohend.
In diesem Moment wich er erschrocken zurück. ,,Du... du fragst mich, w-woher ich dich kenne?"
,,Hörst du schlecht oder was?"
,,A-aber unsere Reise. Unser Abenteuer. Kannst, kannst du dich denn an gar nichts mehr erinnern?"
,,Sollte ich?" Genervt rollte ich mit den Augen. Wovon laberte der bitte schön?!
,,Aber Fenna. Du hast uns doch alle gerettet. Du hast meinen Bruder und meinen Onkel gerettet." mischte sich nun Kili ein und klang genau so verzweifelt wie sein Onkel.
,,Pha! Dass ich nicht lache! Ich soll euch gerettet haben?! Warum bei den Valar sollte ich das tun?! Ich seid Nichts, im Gegensatz zu mir! Ihr seid es nicht wert, gerettet zu werden!" lachte ich sie hönisch aus.Gekränkt und verzweifelt ließ der König sich auf die Knie fallen. Die Prinzen starrten mich geschockt an. Dwalin und Bofur sahen besorgt zu Thorin. ,,Wenn ich bitten dürfte." knurrte ich und entriss Fili mein Schwert. Dann machte ich auf dem Absatz kehrt und ging von Dannen.
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Das Geheimnis um Fenna
Fiksi PenggemarKalt, mysteriös, unnahbar. So ist sie. Fenna. Ihr Name ist Allen bekannt. Ob im guten oder schlechten Sinne, liegt im Auge des Betrachters. Sie ist ein Geheimnis für sich. Die Zwergin Fenna ist eine Einzelgängerin. Mit einer Vorliebe zu Gold und Ede...