Heute ist Fränzi, the cat! stinkig

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Heute ist Fränzi, the cat! stinkig. Und zwar so stinkig wie Katzenfutter, das zu lange an der Wärme gestanden hat, tagelang, und dann Schimmel und Fliegeneier angesetzt hat. Und damit genau das nicht geschieht, haben meine zweibeinigen Mitbewohner mein Futter aus dem Haus verbannt, nicht ganz aus dem Haus, nur in den Anbau, der sich zwischen Haus und Garten befindet und in den man durch eine Glastür gelangt. Aber wie auch immer, es geht hier nicht um Architektur, sondern um mein Essen. Meine Zweibeiner haben es nach draussen gestellt, damit es keine Fliegen und Ameisen ins Haus lockt. Mein Gott! Da frisst man einmal nicht alles bis auf den letzten Happen auf, eine Ameise nähert sich dem Futternapf und schon bricht Panik aus. Aber gut. Was soll's. Der Raum, also der Anbau, in dem mein Futter nun steht, ist gross und ich fühl mich wohl darin. Es liegt sogar eine Decke da, auf der ich manchmal meinen Nachmittagsschlaf mache. Vorausgesetzt, eines der zweibeinigen Kinder hat nicht seine Schuhe darauf abgestellt – hingeschmissen ist der passendere Ausdruck, so wie die Schuhe da liegen. Die tun immer so katzenlieb und dann eilt es und sie schleudern ihre Schuhe direkt von den Füssen auf meine Decke. Und wo soll ich mich dann hinlegen? Darüber machen sie sich natürlich keine Gedanken! Wenn ich einen dieser Schuhwerfer in flagranti erwische, dann werden seine Waden Bekanntschaft mit den spitzen Enden meiner Vorderpfoten machen! Ich hab ihnen doch schon von den spitzen Enden meiner Vorderpfoten... Ja? Dann wissen Sie ja Bescheid.

Aber seit neustem ist eben nicht mehr nur meine Decke im Anbau in Gefahr, sondern auch mein Essen. Denn meine zweibeinigen Mitbewohner haben es tatsächlich fertig gebracht, mein Futterplätzchen genau hinter der Glastür einzurichten. Es liegt jetzt so, dass immer, wenn jemand die Tür öffnet, ich beim Fressen gestört werde. Hab ich Ihnen schon erzählt, dass Fressen zu meinen Lieblingsbeschäftigungen... Ja? Dann wissen Sie ja Bescheid. Ich kann wirklich nicht verstehen, was das soll. Es hätte so viele andere Orte gegeben. Natürlich hätte man dafür etwas umräumen müssen, aber das wäre ein kleiner Aufwand gewesen, wenn ich sehe, was die sonst den ganzen Tag lang hin und her tragen. Also daran kann es doch wohl wirklich nicht liegen, oder? Eben! Das wirklich Üble an der Sache ist, dass mein Futter nicht nur im Durchgang steht, sondern dort auch am Boden. Ein Freipass für den Hund: Immer wenn er durch den Anbau in den Garten geht oder von dort reinkommt, fährt seine Nase direkt in meinen Futternapf, dicht gefolgt von seiner Zunge. Könnte ja sein, dass ich einen Resthappen übersehen habe. Sagen Sie jetzt nicht: So kommen wenigstens die Fliegen und Ameisen nicht. Das ist nicht dasselbe! Wenn der Hund dann von den Zweibeinern erwischt wird, dann schimpfen sie mit ihm. Oh ja! Dann sagen sie so böse Dinge wie: «Aber nein du frecher Hund, hast du wieder das Katzenfutter gefressen! Und jetzt bettelst du auch noch für einen Hundekeks. Das ist ja noch frecher.» Und dann tun sie was? Genau! Sie geben dem Tier einen Hundekeks. Nicht zu fassen, wie dieser Hund verzogen wird. Wäre ich nicht – er hätte vor überhaupt niemandem Respekt.

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