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>A-also ich ehm<
Bevor ich mich entscheide packt mich der Mann am Arm und zieht mich zu ihm. >Siehst du diese Frau? Sie nimmt jeden Abend mehr als 300 mit nach hause. Ich würde das Angebot an deiner Stelle ergreifen und die Chance nutzen<
Unglaublich! Damit wären all unsere Geldprobleme in null Komma nichts gelöst. Das kann ja nicht so schlimm sein und dann höre ich wieder auf, wenn wir genug Geld haben. Ich hoffe das bereue ich nicht, aber ich tue es ja für meine Familie.
>O-okay< flüstere ich.

>Hervorragend!< komm eben mit rein, dann kannst du unterschreiben und morgen will ich dich um Punkt 9 hier sehen. Dann wirst du erstmal eingewiesen.<
Schweigend ging ich neben ihm her und setzte mit einem komischen Gefühl meine Unterschrift auf das Papier. Morgen muss ich arbeiten gehen, als... ich weiß auch nicht so genau. Der Chef meinte nichts geschieht ohne mein Einverständnis. Es mag leichtsinnig sein, das weiß ich selbst, aber meine Mum und Leo brauchen das Geld nun mal.

Ich überstehe die unruhige Nacht und schleppe mich nach wenigen Stunden Schlaf durch die Schule. Als Baekhyun mich vorsichtig fragt was denn los sei antworte ich mit einem mürrischen Brummen. So rinnt der Tag dahin, bis es schließlich 17 Uhr ist und sich doch langsam eine Mischung aus Aufregung und Angst in meinem Bauch breit macht. Dass ich nichts zu tun hab macht es nicht besser, also nehme ich kurzentschlossen mein Lieblingsbuch aus dem Regal. Auf dem Bauch liegend fange ich an zu lesen und obwohl es mich normalerweise immer direkt packt bin ich heute in Gedanken ganz woanders.

Zwei Stunden später entschließe ich mich dazu schon mal meine Kleidung zurecht zu legen, während ich sämtliche mögliche Szenarien, was passieren könnte im Kopf durchgehe. Nach einer halben Stunde entscheide ich mich schließlich für einen schlichten schwarzen oversized Pullover und eine graue Jeans mit einer Kette an der Seite. Schnell dusche ich mich, naja schnell ist wohl relativ. Um Acht stehe ich fertig vor dem Spiegel und betrachte mich kritisch. Ich frage mich was der Mann an mir gefunden hat. Ich meine ich bin weder sonderlich hübsch, noch habe ich eine besondere Ausstrahlung. Wahrscheinlich bin ich der typische Mitläufer, nie wirklich zu bemerken, geschweige denn zu hören. Das einzige "Besondere" an mir sind die Narben, aber das ist ein anderer Abschnitt meines Lebens, der zum Glück schon lange vorbei ist. Einigermaßen zufrieden mit dem Styling, gehe ich nach unten und sage meiner Mum, dass ich bei jemandem aus der Schule auf eine Party gehe und vielleicht dort übernachte. Dann nehme ich den Bus in das entsprechende Viertel und stehe mit zitternden Knien eine Biegung von meinem neuen Arbeitsplatz entfernt. Vorsichtig blinzle ich um die Ecke und sehe zu meiner Verwunderung noch keine Menschenmenge, naja vermutlich ist es gegen 9 Uhr noch zu früh. Erschöpft lehne ich mich an die Hauswand, um noch einmal Kraft zu schöpfen. Dann betrete ich den Laden, während ich nervös mit meinen Fingern am Saum des Pullis Spiele.

Danke für die Reads!
Love u all <3

BANANA LOVE [completed]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt