Fall und Aufstieg

103 5 0
                                    


Leonie

Ich war mehrere Tage in meinem Zimmer und dachte nach. Das lenkte mich aber nicht von meinen schulischen Pflichten ab. Natürlich lernte ich viel und pflegte meine Freundschaften weiter. Nach der Schule blieb ich nur meistens im Zimmer und lernte still. Mira kam ab und zu und redete mit mir.

So vergingen Monate und ich hatte schon wieder neue Anbeter.

Eines Nachts konnte ich nicht schlafen und ging auf den Balkon. Ich schaute auf die Straße und  die grellen Lichter der Stadt. Das Haus in dem wir wohnten war hoch gelegen und gab einen wundervollen Blick auf die Gebäude. Ich machte die Augen zu und atmete tief ein und aus. Plötzlich hörte ich einen schrillen Schrei. Augenblicklich wurde ich wach und rannte hinein, woher das Geräusch kam. Die Mutter von Mira saß am Bett von ihrer Tochter und hielt sie in den Armen, während der Vater schon die Rettung alarmierte. „Was ist passiert?", fragte ich leise und schockiert, bis meine Augen zu dem Päckchen Schlaftabletten schweiften. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mir gingen nur Gedanken durch den Kopf was mit Mira geschehen würde.

Ich saß am nächsten Tag auf dem Bett meiner besten Freundin. Sie sah wirklich furchtbar und mitgenommen aus. Als sie wach wurde seufzte sie schwer. Ich sagte ohne zu ihr zu sehen: „Du hast mir anscheinend sehr viel verschwiegen.", „So viel war es gar nicht.", antwortete sie. „Du liegst im Krankenhaus und ich hatte solche Angst um dich wie noch nie. Egal wie viel es ist, für mich ist es eine große Menge", erwiderte ich und umarmte sie still. Sie umarmte mich auch und flüsterte: „Ich hatte Angst, dass du es nicht verstehen wirst.", „Lass uns einfach reden."

Mehrere Wochen vergingen und es schien sich einiges zu bessern. Mira wurde von Tag zu Tag wieder glücklicher und hatte weniger Probleme mit ihren Eltern; zusätzlich machte sie eine Therapie. Sie war total motiviert mir ein Kleid für den Ball herauszusuchen, denn allmählich kam der Abschlussball näher. Mir fehlte nur eine Begleitung und passende Anziehsachen.

Mira und ich kamen gerade aus einem Kleidergeschäft und waren total glücklich darüber alles bekommen zu haben.

Erschöpft sprach ich: „Endlich nach Hause." Mira lachte und stimmte mir zu. Sie griff in ihre Tasche und nahm ihr Handy raus,welches vibrierte. „Es ist Max...", stotterte sie schon fast. „Na und? Heb dochab und frag was er will.", „Er will, dass wir uns treffen, dass weiß ichschon-", „Heb ab!" das Mädchen nickte und telefonierte ein paar Minuten mitihrem Schwarm. Es endete damit, dass sie mich verließ und sich mit ihm traf,aber ich war glücklich darüber. Es machte mir nur etwas Angst, da es schondunkel war. Ich ging einen ruhigen und stillen Gehsteig entlang. Ich verlormich in meine Gedanken und dachte über viele Dinge nach. Besonders fesselte mich der Gedanke Ballkönigin zu sein.    

BlutsuchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt