Kapitel 2

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Ich fand mich in einer Art goldenen Kuppel wieder, die an eine Regenbogenbrücke mündete. Am Horizont konnte ich Asgard erkennen. Nach meiner Erinnerung hatten sich nur Kleinigkeiten verändert.

Ich war nun also wirklich wieder in Asgard. Nach tausenden von Jahren.

Am Sockel, in dem das Schwert, mit welchem man den Bifröst öffnen konnte, steckte, stand ein großer Mann, der in eine Rüstung gekleidet war. Er schaute mich an, zeigte aber keinerlei Emotionen.
,,Hi. Du bist ... Heimdall?", fragte ich ihn skeptisch. Ich kannte ihn nicht.

,,Ja, ich bin Heimdall, Hüter des Bifröst und der neun Welten. Willkommen in Asgard, Walküre." Seine Miene war immer noch ausdruckslos.

"Du weißt, dass ich eine Walküre bin?", fragte ich. Eigentlich war die Antwort ja bereits klar, aber ich wusste nicht, wie ich sonst antworten sollte.

,,Ja, denkst du, du wärst sonst so einfach nach Asgard gekommen? Ich sehe alles."

Ich nickte verstehend.

,,Was dagegen, wenn ich mich jetzt los in Richtung Asgard mache? Ich möchte hier nicht unbedingt lang bleiben ..."

Heimdall zeigte zum ersten Mal Reaktion, indem er mir einen fragwürdigen Blick zuwarf, aber dann dennoch nickte.

Ok. Das war unerwartet einfach.

Ich verließ die Kuppel und lief in Richtung Asgards Stadttoren.

Die Bürger Asgards schienen alle relativ glücklich und zufrieden. Jeder von ihnen ging seinen eigenen Aktivitäten nach. Ich fiel deswegen auch nicht sonderlich auf.
Was wollte ich nun eigentlich machen? Sollte ich mit Odin sprechen? Und wenn ja, wie soll ich dorthin kommen? Ich konnte ja nicht einfach in den Palast rennen, ihn anschreien und am besten noch mit einen meiner Dolche bedrohen; auch wenn es genau das war, was ich gerne getan hätte. Seinetwegen waren alle Walküren tot.
Anderseits möchte ich aber auch wissen, wieso keiner mehr vom Krieg zu wissen schien.

Egal, wie ich es drehte und legte, früher oder später konnte ich einem Gespräch mit Odin nicht ausweichen, wenn ich wirklich erfahren wollte, was hier passiert war.

Asgard war so schön und es machte mich wirklich glücklich, alle so friedlich und zufrieden zu sehen. Ich lief noch eine Weile herum, um mich ein wenig zu sammeln, und machte mich dann langsam auf den Weg zum Palast.

-

Die Palastwache hielt mich am Eingang zurück. ,,Wer seid Ihr? Wir haben den Befehl, niemanden einfach so zum König zu lassen. Er möchte seine Ruhe von euch nervigen Asen ..."

,,Ich bin nicht irgendein nerviger Ase. Ich bin eine Walküre. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich damit höher gestellt bin als du."

Er warf mir einen spottenden Blick zu. ,,Genau. Und ich bin eigentlich Göttervater Odin. Verschwinde."

Ich zeigte ihm meine Tätowierung, die ihm bewies, dass ich wirklich eine Walküre war. Er wirkte sehr überrascht und es schien, als wäre ihm seine große Klappe nun peinlich. Er ging einen Schritt zur Seite, ohne noch etwas zu sagen.

,,Dämlicher Idiot", murmelte ich noch und betrat dann endgültig den Palast.

Ich lief durch die mit Bögen geschmückten Gänge, bis ich in der großen Halle ankam - dem Thronsaal. Dieser sah noch fast genauso aus wie damals ... außer das Deckenbild, welches Odins und Helas Diktatur mit voller Pracht dargestellt hatte, war gegen eines ersetzt worden, in welchem Odin als großzügiger, guter König mit ein paar anderen Göttern und seinen Söhnen dargestellt war.
An den Eingängen und im Rest des Saales konnte ich komischerweise keine weiteren Wachen sehen.

Zwischen Asgard & Midgard - Marvel FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt