Kapitel 33

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Gespannt sah ich mich in der Halle um. Einige Gäste hatten sich schon an die runden Tische gesetzt, andere standen immer noch vor der Bühne.
Vorhin war ich auf die Bühne gerufen worden, um mir für die gelungene Aufführung zu gratulieren.

Mein Zeugnis hatte ich auch schon. Alle Reden und Fotos wurden schon auf die Bühne gebracht. Jetzt konnte die Feier beginnen.

Lächelnd schritt ich auf Jo zu. Ich hatte ihn vorhin in der Mänge entdeckt und mich gefragt, warum er hier war. ,,Na, was machst du denn hier?"fragte ich und schubst ihn mit der Schulter an.

,,Talia, du siehst hübsch aus."sagte er und zog mich in eine feste Umarmung. Über seine Schulter konnte ich Skylar sehen und lächelte ihr zu, als ich bemerkte, dass sie uns aufmerksam beobachtete.
,,Ich bin mit Sky und Fiona hier."erklärte er und deutete mit dem Daumen über seine Schulter. Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch.

Sky richtete sich unter dem Arm eines anderen Jungen auf. ,,Ihr kennt euch?"hackte sie nach. ,,Talia ist meine Cousine."erklärte Jo und legte einen Arm um meine Schulter. ,,Das sind Fiona, Aiden und Sky kennst du ja schon."stellte er mir die anderen vor.

Ich sah Aiden an, der den Blick kaum von Sky anwenden konnte, und realisierte, dass es sich hier um Jos beste Freunde handelte. Irgendwie komisch, dass ich ewig mit Sky in einer Stufe war und das nie erfahren hatte. Sie kannte meinen Cousin bessere als ich es je tun würde, denn er hatte seine gesamte Kindheit mit ihr verbracht.

Außerdem gab es vor kurzem noch eine Zeit, in der Jo sich stark zurückgezogen hatte. Ich hatte ihn ein Jahr fast gar nicht zu Gesicht bekommen.

,,Die Welt ist klein."gab ich schmunzelnd zurück. Sie stimmten mir lachend zu, ehe ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Damian.

,,Hey, tanzt du mit mir?" Er lächelte charmant und griff sanft nach meiner Hand. Ich nickte und lächelte den anderen zum Abschied zu. Damian führte mich auf die Tanzfläche.

,,Du siehst heute wunderschön aus."sagte er dann und ließ den Blick ein mal über mein Kleid wandern. Ich versuchte nicht rot zu werden oder zu grinsen.
,,Danke."murmelte ich. ,,Wie geht es dir?"fragte ich dann, denn ich hatte ihn seitdem Elena zurück war nicht mehr gesehen.

Ich konnte immer noch nicht glauben, dass es wirklich seine Schwester war, die da vor mir gestanden hatte. Die einfach da war, als wir uns so nah gewesen waren. Jeden Tag hatte ich mich tagsüber gefragt, was Damian und sie grade taten und nachts lag ich mit roten Wangen im Bett und dachte daran, wie er mich berührt hatte.

,,Gut. Elena hat meiner Tante und meinem Onkel gesagt, dass sie wieder hier ist."sagte er und ich nickte. ,,Das ist gut." Ich merkte es. Damian mied den Kontakt mit mir nicht, aber er distanzierte sich.
Er war wie vor ein paar Wochen. Unnahbar.

Ich legte meine Hände auf seine Schultern und er seine auf meine Hüfte. Doch dafür, dass wir uns vor ein paar Tagen so nah gewesen waren, spüre ich sie fast gar nicht. Als wollte er mich eigentlich gar nicht berühren. Dabei hatte er mich doch zum Tanzen aufgefordert.

Sein Verhalten machte mich unsicher, denn ich wusste nicht, was ich tun oder sagen konnte, bis die Grenze überschritten war. Damian erschien mir als eine tickende Zeitbombe. Er konnte jeden Moment hochgehen und wenn ich nur etwas falsches tat, beschleunigte ich den Vorgang.

Dann würde er wieder in sich gehen und mich von sich stoßen.
Und das wollte ich nicht. Nicht, nachdem wir soweit gekommen waren. Nachdem wir so kurz davor waren, etwas aufzubauen.

,,Ist alles in Ordnung?"fragte er mich vorsichtig. Ich nickte mit gesenkten Lidern, um ihn nicht wirklich antworten zu müssen. Wo war der Damian von vor ein paar Tagen? Der so vertraut mit mir war?

Aus dem Augenwinkel sah ich Sky, die ihren Freund eilig nach Draußen zog. Dann sah ich wieder auf in Damians Augen.
Er schielte auf seine Armbanduhr.

,,Ich muss jetzt los."sagte er dann. Verwundert zog ich die Augenbrauen zusammen. Wir hatten erst kurz vor zwölf. ,,Jetzt schon?"hackte ich nach. Damian nickte und ich konnte es nicht verstehen. Es war seine Abiparty. Da war es doch normal bis Morgenfrüh zu bleiben.

,,Wir sehen uns."verabschiedete er sich und strich mir mit einen sanften Lächeln über die Wange. Ich nickte benommen und war das Gefühl nicht los, es könnte etwas schlimmes passieren.

Damn actingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt