19. Unter deiner Decke, winkt der Lohn für meine Müh'

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„Endlich sind wir wieder allein", stöhnte Alea auf und ließ sich auf die immer noch ausgezogene Couch fallen. Luzi ging nicht auf den Kommentar ein, sondern besah sich das große Chaos, das seine Kollegen veranstaltet hatten.

Überall lagen Sachen rum, vor allem Müll, Verpackungen und leere Flaschen, und allgemein war Alles durcheinander. Und nicht zu vergessen, dass er noch das ganze Geschirr von gestern Abend und heute Morgen Spülen musste, jedenfalls das, das nicht in die Spülmaschine passte. Ein Haufen Arbeit, weswegen er selten so viele Leute zu sich nach Hause einlud. Natürlich war die bescheidene Größe seiner Wohnung auch ein Grund dafür.

Als allererstes sah Luzi nach seinen Katzen. Die hatten sich - nun da der Trubel vorbei war - endlich aus ihrem Versteck heraus getraut und lagen nun auf dem Bett. Da konnten sie von ihm aus auch gerne bleiben und sich beruhigen. Sie würden sich schon melden, wenn sie etwas wollten. Als Nächstes nahm sich der Rotschopf einen Müllsack und sammelte die Verpackungen und übrigen Reste ein, dann die Flaschen in einer separaten Tüte. Auf die gab es schließlich noch Pfand.

Plötzlich schlangen sich zwei Arme von hinten um ihn und Luzi wurde an eine muskulöse Brust gezogen.

„Alea..." seufzte er leicht genervt. „Ich bin am Aufräumen."

„Kannst du auch später noch machen", raunte dieser ihm ins Ohr und ein wohliger Schauer lief den Rücken des Kleinen Ls hinunter. Er wusste ganz genau, auf was das hier hinauslaufen würde, wenn er es zuließ.

„Ich will nicht", nuschelte er und tatsächlich, die Hände, die seine Kapuzenjacke aufgemacht und sich unter sein T-Shirt geschoben hatten, stoppten in ihrer Bewegung. Sie zogen sich wieder zurück und Alea trat einen Schritt beiseite. Auch ohne ihn sehen zu können, wusste Luzi, dass ein wenig Trauer und auch Scham in den Augen seines Sängers aufgetaucht waren.

Das L drehte sich um und sah den Größeren entschuldigend an. Doch insgeheim konnte er aufatmen. Vor dem Streit hätte Alea solange weitergemacht, bis Luzi doch weich geworden wäre, oder hart, das war reine Ansichtssache. „Später."

„Nach dem Aufräumen?" fragte der Braunhaarige hoffnungsvoll.

„Mhm", stimmte er zu.

Das schien Ansporn genug für den Sänger zu sein, der sofort Feuer und Flamme war und sich daran machte, dem kleineren Dudelsackspieler zu helfen. Es hatte sich bei ihm wohl so Einiges angestaut, war ja auch kein Wunder, nach der doch recht langen Zeit der Enthaltung, die sie BEIDE durchlitten hatten.

„FERTIG!" kam es irgendwann aus der Küche und wenig später trat auch der Sänger hinaus.

„Hast du die Luftmatratze wieder in den Keller gebracht?"

„Hab ich", er nickte.

„Alles gespült?"

„Ja Luzi, ich habe ALLES erledigt."

„Dann will ich dir das mal glauben", Luzi hatte sehr gute Laune und ärgerte seinen Lieblingsspielmann deshalb ein bisschen.

„Und? Wie war das jetzt mit deinem Versprechen?" Alea kam ihm langsam immer näher, wie ein Raubtier, das seine Beute in die Ecke gedrängt hatte.

„Welches Versprechen denn?" er spielte den Ahnungslosen und drehte sich provokant weg um in die entgegengesetzte Richtung - also zum Schlafzimmer - zu gehen.

Bevor er das besagte Zimmer auch nur ansatzweise erreichen konnte, wurde er schon von hinten gepackt, rumgedreht und in einen stürmischen Kuss verwickelt.

Bestimmend drückte Alea sich gegen den Kleineren, der eventuell nachgab und sich von seinem Liebsten dirigieren ließ. Da er seine Augen geschlossen hatte und sich nicht genug auf die Bewegung und die Richtung die sie einschlugen, konzentrieren konnte, merkte das Kleine L auch nicht, wie sie schließlich im Badezimmer landeten. Erst nachdem der Sänger die Tür mit dem Fuß zugestoßen hatte und Luzi gegen eben jene gepresst wurde, wurde dem L klar, wo sie waren.

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