Kapitel 4

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Doch dann klingelte es zur nächsten Stunde und ich stand auf. Zuerst wollte ich zu Mrs. Prince gehen, um mir das Buch auszuleihen, doch dann besann ich mich etwas anderem. Es war lange her, das ich mich mit dem geerbten Tarnumhang meines Vaters durch die  Gänge von Hogwarts geschlichen habe und außerdem wollte ich mir keine dummen Kommentare meiner Freunde anhören, weil ich mir nochmal ein Buch ausgeliehen habe, also stellte ich das Buch in das Regal zurück und beschloss, mich in den folgenden Nächten in die Bibliothek zu schleichen, um das Buch zu lesen.

Doch zunächst musste ich zum Unterricht und schlüpfte gerade noch vor dem Professor in den Raum. Ich setzte mich zu meinen Freunden in die letzte Reihe, denn Geschichte der Zauberei war das langweiligste Unterrichtsfach was es jemals gegeben hat und geben wird. In diesem Unterricht redeten Tatze und ich meistens oder spielten Zauberschnippschnapp. „Wo warst du in der Mittagspause?", fragte Wurmschwanz mich kaum nachdem ich mich gesetzt hatte. „Ich war in der Bibliothek.", antwortete ich ihm, während ich eine Rolle Pergament aus meiner Tasche holte, damit ich wenigstens produktiv aussah. Moony hob überrascht die Augenbraue: „Du warst in der Bibliothek? Bist du krank oder so?". „Nein...das ist er definitiv nicht. Du bist Lily hinterher, oder?", fragte Tatze schmunzelnd. Ich musste grinsen, nickte aber. „Was hast du denn da die ganze Zeit gemacht?"; fragte mich Moony. Ich überlegte, ob ich ihnen von meinem Problem mit Lily und der Fluchvermutung erzählen sollte, doch in diesem Moment stellte Professor Binns an Wurmschwanz eine Frage, die er jedoch nicht beantworteten konnte. Daraufhin grinsten wir uns an und beschlossen den Rest der Stunde "aufzupassen", auch wenn wir Probleme hatten die ganze Zeit wach zu bleiben.

Am Abend ging ich früher ins Bett, doch ich schlief noch nicht, sondern wartete bis alle anderen schliefen. Als ich mir sicher war, dass alle fest schliefen, stand ich leise auf und zog meinen Tarnumhang und die Karte der Rumtreiber aus meinem Koffer. Damit machte ich mich auf dem Weg in die Bibliothek, um nach dem Buch zu suchen. Zum Glück stand es noch genau an dem Ort, wo ich es hingestellt hatte. Ich nahm es aus dem Regal und legte es auf einen der Tische. Dann durchblätterte ich die Seiten, bis ich die wiederfand, bei denen ich aufgehört hatte. Ich überlegte, ob ich das Buch mit in den Gemeinschaftraum nehme sollte, denn dort war es definitiv bequemer, aber irgendwie brauchte ich gerade ein bisschen Nervenkitzel, weshalb ich mich an den Tisch setzte und anfing zu lesen. 

Irgendwann hörte ich Geräusche aus einer Regalreihe, weshalb ich schnell das Buch zuklappte, meine Lampe auspustete, die ich dabei hatte, und mir den Tarnumhang wieder überzog, denn falls die Geräusche von Mr. Filch, unserem schleimigen Hausmeister, oder seiner Katze, Mrs. Norris, stammten und ich einem der beiden in die Arme lief, wäre ich am Arsch. Die Katze würde Filch hole und der würde mich an die McGonagall ausliefern, welche mir unendlich viele Hauspunkte abziehen würde und mir Nachsitzen aufbrummen würde, und auf beides könnte ich problemlos verzichten.

Auf dem Weg zurück zum Turm war ich so darauf bedacht, keinen Laut von mir zu geben, dass ich beinahe auf eine Trickstufe getreten wäre. Das wäre verdammt peinlich für mich geworden, denn schließlich gehörte ich zu den besten Rumtreibern Hogwarts'. Auch schaffte ich es mehr oder weniger leise in mein Bett, allerdings war ich mir aber nicht ganz so sicher, ob Moony so fest schlief, wie er vorgab, denn als ich in den Raum kam, drehte er sich sehr ruckartig um. Da von ihm aus allerdings keine weitere Reaktion kam, drehte ich mich auf den Bauch und schlief recht schnell auch ein.

Dennoch wurde ich mitten in der Nacht wach, denn ich hatte unbeschreiblichen Durst. Mein Hals war komplett ausgetrocknet, wodurch ich Schwierigkeiten hatte überhaupt zu schlucken. Also stand ich auf und ging in den Gemeinschaftsraum. Dort stand um jede Uhrzeit eine Karaffe mit frischem Wasser bereit. Als ich gerade mein drittes Glas leerte und mein Durst  gestillt war, hörte ich leise Schritte auf der Treppe. Sie kamen von der Treppe, die zum Schlafsaal der Mädchen führte. Lily kam die Treppe hinunter, doch zum Glück sah sie mich nicht. Ich versteckte mich hinter einem Sessel, da ich nicht noch ein peinliches „Gespräch" mit ihr brauchte. Sie ging ebenfalls zu der Karaffe mit Wasser und goss sich ein Glas ein. Allerdings trank sie nichts aus dem Glas, sondern ging zu einem der Fenster und öffnete es. Sie stellte ihr Glas auf das Fensterbrett und kurze Zeit später kam eine kleine schwarze Taube angeflogen. Diese setzte sich auf die Fensterbank und trank ein paar Schlucke Wasser. Dann gurrte sie etwas und hob ihr Bein. An diesem befand sich eine kleine Rolle, die Lily vorsichtig löste. Dann streckte sie die Hand aus und streichelte die Taube. Dann flüsterte sie: „Ach Severus...wieso?". Die Taube gurrte noch einmal und flog wieder davon. Lily drehte sich um und ging wieder zu ihrem Schlafsaal, während sie die Rolle las. Ich blieb noch einige Minuten hinter meinem Sessel sitzen und stand dann langsam auf um ins Bett zu gehen. Was zur Hölle war das denn?!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 25, 2018 ⏰

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