4: ғʀᴇᴇᴢɪɴɢ |✔

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Die Schreie verstummten und ich rannte die Treppen hinunter.
Nichts.
Ich konnte niemanden sehen.

„Hallo?"
Niemand antwortete.

Überall auf dem Boden waren Glasscherben und Wein.
Ich musste mich bemühen, dass keine der Scherben meine Gummisohlen der Sneakers zerstörten und ich somit eine im Fuß stecken hätte.

Ich ging in die nächsten Gänge, in jeden einzelnen, doch finden konnte ich keine Menschenseele.

Dann hörte ich, wie jemand die Treppe hinunter stürmte.
„Okay, ich hab nur eins. Ich dachte mir, falls wir mehr bräuchten könnte ich nachher auch-"
Doch die Stimme, die ich als Stiles ausmachte, verstummte.

Schnell trat ich aus dem Gang und als er mich erblickte, fand man keine Erleichterung, sondern Angst in seinem Blick.
„Wo ist Heather?" fragte er mich und blickte sich um.

„Ich... Ich weiß es nicht... Ich habe Schreie gehört und bin dann hier her gekommen. Und dann war niemand mehr hier und das ganze Glas war-."

Ich hielt inne, als ich den Boden sah. Blitzblank.
Keine Spur von dem Wein oder den Glasscherben, die gerade eben noch dort lagen.

„Was für Schreie? Ihre Schreie?" fragte er besorgt, doch Ich gab ihm keine Antwort.

Ich kniete mich erneut auf den Boden und meine Handfläche ruhte auf den kalten, steinigen Fliesen.

Ich hörte die Schreie des Mädchens und das zerspringen der Weinflaschen.
Der Raum war voller Angst und verderben.

Und wie, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, wurde es eiskalt.
Ich spürte eine Dunkelheit, viel erschreckender und Stärker als jemals zuvor, hier in Beacon Hills.
Mein Körper begann unaufhörlich zu zittern und Ich atmete unregelmäßig.

„Ist dir kalt?" fragte Stiles besorgt und kniete sich neben mich.

Ich konnte nichts sagen.
Ich war wie gefesselt, aber nicht von mir selber aus.
Es war, als würde mich etwas an den Boden fesseln, sodass ich nicht mehr aufstehen konnte.

Ich öffnete meine Augen und blickte in die besorgten meines Gegenübers. „Stiles... Ich... Ich kann nicht... Ich kann nicht aufstehen." Presste ich Kraftlos heraus.

„Was? Wie? Was meinst du?" fragte er mit zittriger Stimme.

Ich konnte nicht Antworten.
Mein Körper zitterte immer noch unaufhörlich.

Dann spürte ich 2 starke Arme, die mich hochhoben.
Ich erkannte nur Umrisse.
Mein Blickfeld war begrenzt.
Mein Atem wurde immer unregelmäßiger und ich hatte das Gefühl, als würde ich meine ganze Körperwärme verlieren.

Ich kuschelte mich an Stiles, damit ich wenigstens ein bisschen Wärme abbekommen würde, doch nichts änderte sich.
Mir war immer noch Eiskalt.

Ich spürte keine Arme mehr unter mir, sondern Stoff.
Ein Autositz.
Ich wurde angeschnallt und im nächsten Moment brummte der Motor auf und wir fuhren los.

Nach 15 Minuten, vielleicht auch 20 oder nur 5 -keine Ahnung, mein Zeitgefühl war wie weggeblasen- spürte ich erneut die Arme um meinen Rücken und meine Beine.

Ich versuchte die Augen zu öffnen, doch fühlte mich so schwach, wie noch nie zuvor.
Es war, als hätte mir jemand meine ganze Lebensenergie geraubt und ich konnte nichts dagegen tun.

Ich hörte Stimmen und im nächsten Moment eine harte Fläche unter mir.
Es war wärmer als ich, und so genoss ich es ein wenig, darauf zu liegen.

Ich öffnete meine Augen einen Spalt und erkannte eine Lampe.
Der Geruch kam mir bekannt vor.
Ich war in der Praxis, bei meinem Dad und lag auf dem Metalltisch. Erschreckenderweise, denn das Metall war anscheinend wärmer, als ich im Moment.

Erneut vernahm ich Stimmen, konnte sie aber weder zuordnen, noch verstehen. Ich wurde auf einmal ziemlich müde und gab mich der Dunkelheit hin.

~🔅~

Dam
Dam
Daaaaaam!

Was denkt ihr, wieso hatte sie plötzlich dieses Gefühl? Schreibt eure Theorien in die Kommentare.

Bis zum nächsten Mal♥️

The Power of the Oracle |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt