Rudelbildung

Aller Anfang ist schwer

Die Saison neigt sich dem Ende zu, die Transferphase beginnt. In anderen Worten: Die hässlichste Zeit des Jahres beginnt D:

... Aber ich will hier nicht jammern. Schließlich ist hier der Ort, an dem ich mir einfach alles basteln kann, wie ich es will. Höhö. :D

Auch an dieser Stelle möchte ich auf meine schicke Umfrage aufmerksam machen \o/ Ich kann mich mal wieder nicht entscheiden, was ich als nächstes posten soll - und deshalb dachte ich mir, lasse ich euch entscheiden :D Momentan liegt Meyretzka 2x vorne - wenn ihr dagegen seid oder wollt, dass das so bleibt, daaaann... Stimmt ab :D

Und zwar hier: https://www.surveymonkey.de/r/KWJWB7H

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„Ich habe mir das irgendwie anders vorgestellt."

Pascals Blick ruht auf dem kleinen Mädchen, das ein paar Meter vor ihnen her läuft. Gekonnt weicht sie den ganzen Beinen um sich herum aus, bahnt sich den Weg zur nächsten Attraktion – den Weg, den sie mithilfe der Parkkarte, die in ihren Händen echt riesig aussieht, herausgesucht hat. Roman hat ihr vorher erklärt, wie sie sich dort zurechtfindet, hat ihr auch markiert, wo sie sich treffen, wenn sie verloren geht, seitdem sucht sie sich selbst ihre Route und fragt nur zwischendurch um Rat.

„Familiärer? Mehr... gemeinsam?"

„Ja, so etwas in der Art."

Die Kleine läuft weiter, lässt einen als Bären verkleideten Schauspieler, um den sich lauter Kinder scharen, links liegen. Also, er wäre ja an ihrer Stelle sofort zu dem Tier gestürmt... Aber sie tickt nicht wie er, sie ist ein eigenständiger kleiner Mensch – und sie hat eine große Schwäche für Prinzessinnen. Roman dachte, es könnte ihr gefallen, Disneyland zu besuchen, das tut es auch tatsächlich, doch das liegt hauptsächlich an den Prinzessinnen. Das kleine Mädchen, das am Tag ihrer Begegnung in einem Baum saß und ihrem Stofftierhasen selbst ausgedachte Märchen erzählte, steht auf Prinzessinnen.

Die Mickey-Mouse-Ohren in dem Laden, in den sie vorher einen Blick geworfen haben, gehörten zu den wenigen Dingen, die ihr hier gefallen, obwohl sie nichts mit den Prinzessinnen zu tun haben. Und obwohl sowohl Pascal als auch Roman in all den Erziehungsratgebern gelesen haben, dass sie ihr Kind nicht übermäßig verwöhnen sollen, tun sie heute genau das: Sie lesen der Kleinen jeden Wunsch von den Augen ab.

Ist ja nur eine Ausnahme – ist einer ihrer ersten gemeinsamen Tage.

Das kleine Mädchen mit den Mickey-Mouse-Ohren und der Krone dazwischen ist gut erkennbar. So können sie sie immer im Blick behalten, auch wenn sie meistens den Abstand zwischen ihnen konstant groß hält.

Roman mustert ihn von der Seite, kurz spürt Pascal seine Hand auf seinem Rücken. Auch er weiß nicht so recht, was er von der Situation halten soll, das ist offensichtlich.

Die ersten gemeinsamen Tage sind echt schwierig. Als sie die Kleine getroffen haben, dachten sie sich, das würde perfekt passen. Gut, mag sein, dass sie damals eine rosarote Brille auf hatten, doch jetzt, wo sie der Realität ins Auge blicken, läuft es nicht ganz rund.

Bei ihrem ersten Treffen war die Kleine aufgeschlossen, neugierig, interessiert an ihnen. Die Frage, ob sie damit einverstanden wäre, dass Roman und Pascal ihre neuen Väter werden, hat sie begeistert bejaht. Doch seitdem gibt es große Schwankungen. Immer wieder plaudert sie mit ihnen, ist in ihrer Nähe, macht den Eindruck, als würde sie sich bei ihnen wohlfühlen. Doch viel öfter ist es so wie jetzt – sie hält Abstand und wenn es räumlich nicht geht, dann schweigt sie einfach oder unterhält sich nur mit ihrem Hasen, der ihr treuester Begleiter ist.

Die Kleine... Nelly. Das ist ihr Name. Also, eigentlich nicht, eigentlich heißt sie Nele, doch erst vor kurzem haben sie beschlossen, dass sie Nelly genannt wird. Da standen sie an einer der Achterbahnen an, Roman und Nelly, um mit ihr zu fahren, Pascal, um ihnen Gesellschaft zu leisten – er kann wegen seinem Knie mit keiner der Bahnen fahren, die meisten Attraktionen nicht nutzen, deshalb wartet er immer draußen, während die anderen beiden ihre Runden drehen und bis sie in die Bahnen dürfen, steht er mit ihnen an.