Schweigen ist Gold

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Titel: Rudelbildung

Pairing: Pascal Stenzel x Roman Bürki

Wortzahl: 30.645

Rating: P16 Slash

Genre: Familie, Romanze

Zusammenfassung: Es ist nicht ein großer Moment, der sein Leben auf den Kopf stellt – bei Pascal sind es mehrere. Erst die Verletzung, dann die Hiobsbotschaft, dass er nie wieder Profifußball spielen wird... Aber dafür gibt es auch den Moment, in dem Roman eine Idee für einen Neuanfang hat – die Idee mit der Rudelbildung.

Anmerkung: Hier haben wir eine Wunschgeschichte! Sammy123 hat sich etwas mit Stürki und Kindern gewünscht, ich habe diesen Wunsch sehr gerne erfüllt – und sehr viele Worte dafür benötigt. Whoops.

Das ist also die Geschichte, die ich schon ein paar Mal angekündigt habe. Es hat etwas gedauert, sie zu schreiben – mit dem Hochladen musste ich allerdings noch länger warten. An und für sich könnte man diese Geschichte als Fortsetzung zu „Zwei Hasen(jahre)" sehen – man muss die Hasen nicht kennen, um „Rudelbildung" zu lesen, aber man sollte die Hasen komplett gelesen haben, bevor man „Rudelbildung" (zumindest spätere Kapitel) liest, weil dort Dinge vorkommen, die Details von den Hasen verraten. Jetzt passt es aber ganz gut – bis hier die kritischen Kapitel kommen, habe ich die Hasen fertig gepostet \o/

„Rudelbildung" ist... ein Auf und Ab. Kommen Roman und Pascal bei mir sonst recht ungeschoren davon, musste ich sie diesmal leiden lassen. Vor allem Pascal, dessen Verletzung zum Glück nur meiner Fantasie entspringt. „Rudelbildung" ist also ein „Was wäre, wenn...?" - und deshalb höre ich auf, hier Volksreden zu halten und lasse euch lesen, was nun wäre, wenn... :D

Viel Spaß! ♥

~*~*~*~

Schritte auf dem Flur. Endlich.

Pascal klappt seine Zeitschrift so um, damit der Artikel, den er als letztes gelesen hat, außen ist und er ihn somit problemlos wiederfindet, dann legt er das Heft auf den Nachttisch. Es ist ein Artikel über Roman, natürlich, etwas anderes liest er in den Sportzeitschriften meistens nicht mehr.

Dann öffnet sich die Türe und der Mann von dem Artikel kommt herein. Er hat sich bereits umgezogen, trägt nur noch ein eher enges, schwarzes T-Shirt und eine farblich passende, ebenso knappe Unterhose. Einen schönen Mann hat er sich ausgesucht, wirklich. Das stellt Pascal immer wieder fest, das stellt Pascal auch heute fest. Diese Muskeln, sein hübsches Gesicht... Es ist eben das Gesamtpaket Roman Bürki.

Roman schließt die Türe hinter sich, schließt damit gewissermaßen die Türe hinter einem anstrengenden Tag. Heute war es besonders turbulent und verdammt, Pascal ist echt froh, dass er im Bett liegt und dass Roman sich endlich zu ihm gesellt.

Die Matratze senkt sich, als Roman am Fußende aufs Bett steigt. Er krabbelt von dort aus zwischen Pascals Beinen nach oben, ganz geschmeidig, fast wie ein schwarzer Panther.

Pascal lächelt.

Endlich.

Romans Finger streichen über sein Gesicht. Streichen über seine Wangen ganz sacht nach oben, bis sie sich an die Bügel seiner Brille legen und er sie behutsam abnimmt.

Pascal streicht träge durch Romans Haare.

„Ich dachte, du magst meine Brille."

„Und wie. Aber jetzt..."

Wie in Zeitlupe beugt Roman sich nach vorne. Pascals Blick richtet sich nach unten, auf Romans Lippen, die sich seinen nähern. Verdammt, er sehnt sich so sehr nach dem Kuss, doch die Spannung zwischen ihnen hält ihn davon ab, einfach den Abstand zu überbrücken und sich zu holen, was er will. Er wartet einfach ab.

Ihre Beziehung hat inzwischen schon mehrere Jahre auf dem Buckel. Die Spannung, das Verlangen, die Liebe sind trotzdem noch da. Und es ist irgendwie unglaublich, dass er immer noch so sehr auf Roman steht, dass er in all den Jahren immer auf Roman stand und es keinen anderen für ihn gab.

Allerdings muss er zugeben, dass er vermutlich nicht mehr auf den Roman aus ihrer Anfangszeit stehen würde. Wenn ihm ein Mann begegnen würde, der wie der Roman von damals ist oder wenn der Roman von damals mit einer Zeitmaschine im Hier und Jetzt auftauchen würde, wäre das nichts für ihn. Er braucht seinen aktuellen Roman und es ist schön, dass sie sich beide zwar weiterentwickelt haben, aber eben zueinander passend.

Roman geht es ähnlich wie ihm, das ist offensichtlich. Er schafft es nicht, den Abstand lange aufrecht zu erhalten – nach erstaunlich kurzer Zeit bewegt er sich weiter nach vorne und seine Lippen legen sich ganz sanft auf Pascals, hauchen einen Kuss nach dem anderen darauf.

Das stoppt jedoch nicht Pascals Redebedürfnis. Er nuschelt einfach gegen Romans Lippen.

„Geh' nicht mehr."

Romans Hand rutscht zwischen Pascals Körper und die Rückwand des Betts, sie legt sich auf seinen Rücken und er zieht ihn so näher an sich. Dabei vertieft er den Kuss, lässt seine Zunge über Pascals Lippen tanzen, bevor sie in seinen Mund wandert.

Erst danach antwortet er und verdammt, er steht so sehr auf dieses raue Wispern, das ein bisschen mehr ist als ein Flüstern, aber eben auch ein bisschen weniger als normales Sprechen.

„Okay. Ich schicke eine Strohpuppe zum Champions-League-Spiel übermorgen."

Pascal weiß, dass Roman sich nicht damit über ihn lustig macht. Er wäre gerne auch jede Nacht zuhause, aber vor Auswärtsspielen muss er nun mal im Hotel übernachten. Und die Länderspielpausen erst...

Es ist nicht so, dass er ohne Roman nicht kann. Doch mit Roman ist es einfach viel besser.

„Gute Idee."

Sie grinsen sich an, dann nimmt Roman den Kuss wieder auf. Währenddessen zieht er Pascal etwas weiter nach unten, so dass er ihn auf die Matratze drücken kann.

Ja, da hat definitiv noch jemand Sehnsucht. Ist nicht unbedingt immer so, dass sie jedes Mal, wenn Roman eine Nacht außer Haus verbracht hat, übereinander herfallen, aber... Oft. Es ist oft so. Zumindest genießt Pascal es danach immer noch mehr, Roman neben sich im Bett zu haben.

So auch heute wieder. Wie soll er auch anders, wenn Romans Finger über seine Seiten tanzen, seine Hände seine Hüfte packen, während er seinen Hals küsst? Momente wie diese zeigen einfach, wie unglaublich gut es ist, Roman bei sich zu haben, bei sich im Bett zu haben.

Ja, jetzt wäre alles echt schön. Zumindest solange, bis sie von dem Geräusch einer Sirene unterbrochen werden.

Roman lässt den Kopf direkt neben Pascals auf das Kissen sacken, er stöhnt. Und Pascal versteht ihn verdammt gut.

Heute nicht mehr, Mann. Heute will er einfach nur noch im Bett liegen, sich von Roman verführen lassen und danach schlafen. Mehr nicht.

Er hat nur leider keine Wahl.

Pascal grinst leicht, als er Romans Hinterkopf tätschelt.

„Du wolltest das."

Die Antwort kommt umgehend und das ist nicht wirklich überraschend, schließlich führen sie ähnliche Diskussionen öfter, wenn sie derart unterbrochen werden.

„Neee. Lüg' nicht. Das warst ganz klar du."

„Wir beide?"

„Mh. Eigentlich schon, aber... Nicht dieser Teil."

Ja, in Momenten wie diesen ist es echt schwierig, sich darauf zu besinnen, dass sie mit ihrer Lebenssituation eigentlich zufrieden sind.

Irgendwie geht es trotzdem immer.

Für ein paar weitere Augenblicke lässt Pascal es zu, dass Roman regungslos auf ihm liegenbleibt, während das Gejaule immer noch lauter wird. Dann drückt er ihn verhältnismäßig sanft von sich herunter.

Die Verpflichtungen rufen.

~*~*~

RudelbildungWhere stories live. Discover now