Kapitel 22

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Pepper und Tony waren schon längst wieder gefahren und ich lag auf meinem Bett. Zu meinem großen Glück hatten sie mir meinen Laptop mitgebracht. Bis vor zehn Minuten hatte ich den Film "Mein Leben ohne mich" geguckt.
Naja das heißt gehört ich musste viel zu oft weinen um zu sehen was auf dem Bildschirm passierte.

Und jetzt. Jetzt surfte ich im Netz rum und suchte nach einer Website die sich mit dem beschäftigte was ich hatte.
Um ehrlich zu sein fand ich erstaunlich viele, die zumindestens den Krankheitsverlauf beschrieben, den die Ärztin mir auch beschrieben hatte, aber bei allen stand etwas von 90% Todeschance.
Seufzend schloss ich die Seite auf der ich gerade war und öffnete die Nächste.

Es war ein Literaturportal wo jemand nach einem Text für jemandem fragte der an meiner Krankheit gelitten hatte und sich am Ende selbst umgebracht hatte.
Ich wollte die Seite schon schließen , als mir die ersten Zwei Zeilen des Textes, die jemand darauf geantwortete hatte, ins Auge stachen.
Ich scrollte runter und begann zu lesen.

"Innere Leere. Eine Begrifflichkeit die man kennt, wenn man bereits etwas verloren, was man noch für eine lange Zeit behalten wollte. Die Leere, die man dann empfindet ist die Leere die einen dann für den Rest seines Lebens.

Sie haftet einem an wie der eigene Schatten. Bei jedem Schritt den man geht folgt sie einem. Am Anfang kommt es einem vielleicht noch in Ordnung vor.

Man denkt sich einfach in jeder Sekunde, dass man beim nächsten Schritt den man geht, beim nächsten Stein den man übersteigt, die Schatten, die Gedanken, die Einsamkeit verschwinden.

Da wären wir bei dem springenden Punkt. Einsamkeit.

Bei dieser ganzen Geschichte spielt Einsamkeit eine tragende Rolle.
Welche der vielen Arten von ihrem Auftreten es ist, nun ja es ist gleich. Nur einmal zwei der bekanntesten zu nennen. Die Art von Einsamkeit ist die man empfindet wenn man allein auf einer Insel ist oder wenn man in einem Raum, umgeben von Menschen wohl bemerkt, ist indem einem alles fremd und falsch vor kommt.

Wahrscheinlich kennt jeder von ihnen die letztere Art der Einsamkeit.
Für die unter ihnen, wenn gleich auch ich vermute, dass es nur wenige sein werden, die beide Arten kennen, es freut mich zu hören, dass sie nicht dem Wahn verfallen sind auf ihrer einsamen Insel.

Sehen sie der Name sagt es schon. Einsame Insel.

An sich ist Einsamkeit nichts schlimmes, zumindest nicht für die, die nicht ständig von der Aufmerksamkeit anderer leben.
Aber selbst solche Leute werden im Laufe der Jahre feststellen, dass Einsamkeit eine Eigentümlichkeit des Lebens ist.
Jedesmal wenn man denkt man könne sie nun durch brechen wird man zurück geworfen in ein noch tieferes und gewaltigeres Conundrum.

Mit jedem Schlüssel ,den man in einem Schloss dreht, jeder Hand, die man schüttelt, und jeder Freundschaft, die man schließt, webt man sich nur noch tiefer ein in diese Unendlichkeit des Unverständnisses.

Leben, das was wir als Leben bezeichnen, ist gekennzeichnet von Trauer und Einsamkeit.

Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass das Leben nur noch aus Einsamkeit besteht.

Antwortet mir ganz ehrlich.

Wer kennt seine "Freunde"?
Wer steht nicht morgens auf und fragt sich ob der Tag genauso grauenvoll wird wie die Vorangegangenen?
Wer weiß schon wer er ist? Kennt seinen Grund um auf dieser Welt zu verweilen?
Und wer hat nichts dagegen einzuwenden?"

Darunter hatte der Autor noch geschrieben, dass das vielleicht nicht ganz passend sei und er auch etwas neues verfassen könnte.
Ich klickte auf das Profil des Autors, ich musste einfach wissen ob er nur geschrieben hatte.

Nein nichts! Nur eine E-Mail-Adresse und ein Benutzername.

Aber vielleicht könnte ich Kontakt zu denm Autoren aufbauen. Ich kopierte die E-Mail-Adresse und fügte sie in das Kontaktfeld ein. Dann begann ich zu tippen.

Als ich nach zwanzig Minuten die E-Mail so formuliert hatte, dass ich zufrieden war, schickte ich sie ab.

New York Hells Kitchen
Pov unbekannt

Ich strich mir meine schwarzen Haare aus dem Gesicht und nahm die Kamera raus.
Seit drei Stunden folgte ich dem Mann jetzt.
Seine Frau hatte das Gefühl er würde sie betrügen.
Er war genau gegenüber in der Wohnung. Er und seine Kollegin.
Ich begann Fotos zu machen.
Als er nach dreißig, sehr erfüllten, Minuten die Wohnung verließ, ging ich auch zurück in mein Büro.
Ich setzte mich an meinen Laptop und begann die Bilder auf ihm abzuspeichern.
Dann stellte ich fest, dass ich eine E-mail hatte.

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Heiiii. Was glaubt ihr wer die Person mit der Kamera ist? Und wie wird es weitergehen mit der Krankheit von Kimmi?

A new Family Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt