8 || Du musst an dich glauben

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Kapitel 8: Du musst an dich glauben

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Ich wurde von einem lauten Niesen geweckt und als ich meine Augen aufschlug, wusste ich zuerst nicht, wo ich war.

Ich lag auf einem weichen Sofa und etwas war von hinten fest um mich geschlungen. Panisch versuchte ich mich loszureißen und schlug mit dem Ellbogen zu. Ein schmerzhaftes Stöhnen ließ mich erstarren und mir fiel wieder ein, wie ich am letzten Abend mit Niall auf der Couch gesessen hatte und wir gemeinsam einen Film geschaut hatten. Ich musste dabei eingeschlafen sein.

Oh Gott! Ich hatte gerade Niall meinen Ellbogen rein gehaut. Die Augen vor Schreck weit aufgerissen drehte ich mich ruckartig zu ihm um. Trotz meinem 'Schlag' war Niall nicht aufgewacht und ich atmete erleichtert durch.

Was hätte er wohl getan, wenn er es bemerkt hätte?

Mich geschlagen? Irgendwie konnte ich mir das nicht vorstellen, er hatte sich die ganze Zeit so nett verhalten, egal wie viel Mist ich baute. Also warum sollte er sich jetzt auf einmal ändern?

Mich ausgelacht? Nein, auch das konnte ich mir nicht vorstellen, eher wegen mir gelacht.

Es war ein gutes, warmes, sicheres Gefühl bei Niall zu sein. Ich hatte zwar immer noch Angst davor etwas falsch zu machen und es würde mir nicht leicht fallen, den Reflex zu unterdrücken, aber ich würde das schon schaffen.

Niall half mir so viel, da musste ich es einfach schaffen.

Was würde ein normaler Mensch jetzt tun? Mal angenommen jemand hat bei einem Freund übernachtet und ist früher aufgewacht, macht man dann Frühstück?

Nein, wahrscheinlich eher nicht, weil dass würde ich so machen und ich bin ja einfach zu schreckhaft und ängstlich.

Was also sonst?

Ich konnte versuchen wieder einzuschlafen, dann müsste ich mich nicht darum kümmern. Nach kurzem Zögern beschloss ich genau das zu tun. Niall würde mich nicht dafür hassen und raus schmeißen, oder?

Vorsichtig machte ich es mir gemütlich und lehnte meinen Kopf an seiner Brust an. Dann schloss ich meine Augen und versuchte wieder einzuschlafen, doch das klappte nicht so gut. Statt wieder in tiefen Traumwelten zu versinken, blieben meine Gedanken hellwach und ich begriff, dass ich einfach zu aufgeregt war um noch einmal schlafen zu können.

Rastlos wanderten meine Gedanken von meinem 'Problem' zu allem möglichen anderen Zeugs, dass eigentlich total unwichtig war.

So schön ich es auch fand an Niall gekuschelt da zu liegen, schaffte ich es jetzt einfach nicht mehr ruhig zu sein. Bevor ich den blonden Engel noch mit meinen Bewegungen aufwecken konnte, stand ich vorsichtig auf und breitete eine Decke, die am Fußende der Couch lag über ihn aus.

Niall verzog kurz das Gesicht, drückte die Decke dann besitzergreifend an sich und begann leise vor sich hinzumurmeln.

"Muss helfen.... nicht weggehen.... wunderschön.... Harry...", blubberte er hervor und ich kam einfach nicht darauf, was das alles heißen sollte.

Während ich noch auf Niall hinab schaute, strich ich mir einmal mit der Hand durch die Haare, um sie ein wenig in Form zu bringen, und ging dann in die angrenzende Küche.

Wenn ich schon nichts besseres zu tun hatte, konnte ich ja doch Frühstück machen.

Während Spiegeleier und Speck in einer Pfanne am Herd bruzelten, suchte ich nach Geschirr und deckte den Tisch. Dann ging ich wieder zum Herd und gerade als ich die Spiegeleier auf einen Teller legen wollte, sprach eine verschlafene Stimme hinter mir.

I don't believe you (Narry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt