12.Kapitel

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[Überarbeitet]

Asuna Sicht:

Es war bereits spät am Abend, als Juuzou und ich Mei und Amy von ihrer Schicht im Antik abholten. Während sich die Beiden bei uns über manche Kunden aufregten, blickte ich hinauf in den dunklen Himmel und beobachtete lächelnd die Sterne.

"Dann kam einer von diesen Möchtegern Gangstern und-" erzählte Amy, doch wurde von einem schrillen Schrei unterbrochen. Mit großen Augen sah ich mich um, während Juuzou seinen Griff um meine Hand verstärkte "Woher kam das?!"

Mei drehte sich ein paar Mal um sich selbst und schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Sie hatte wirklich das beste Gehör von uns, denn schon nach ein paar Sekunden drehte sie sich entschlossen in eine Richtung und führte uns hoffentlich zu dem Ursprung des Schreis.

Umso mehr wir rannten, umso besser konnten wir das Wimpern hören, bis wir schließlich vor einer Gasse standen. Mei schritt vorsichtig und leise in diese hinein "Folgt mir. Aber seid leise!" flüsterte sie zu uns gewandt und führte uns immer weiter in die dunkle Gasse voller Müll hinein. Gerade als sie um eine weitere Ecke gehen wollte, blieb sie abrupt stehen. Dadurch blieben wir ebenfalls stehen und lauschten, als Mei einen Finger über ihre Lippen legte.

"Tut es dir Leid?" fragte eine weibliche Stimme monoton "Tut es dir jetzt endlich Leid deine Herrin so hintergangen zu sein? Die Frau die dich damals zu sich aufnahm und sich um dich kümmerte, als du niemanden mehr hattest?"

"Ich bereue nichts" antwortete eine schwache, jedoch standfeste Stimme, woraufhin ein weiterer Schmerzenslaut zu vernehmen war "Dumme Schlampe!" schrie eine männliche Stimme zornig.

All diese Stimme kamen mir irgendwie bekannt vor...

"Mei" flüsterte ich so leise wie nur möglich "Wer sind die?"

Sie blickte mich mit ihren dunkelbrauen Augen an "Jay und Tanoshii"

"Und wen verprügeln sie die da gerade?"

"Vermutlich das Mädchen das uns an dem Tag geholfen hat, an dem du von Jay entführt wurdest" entgegnete Amy "Sie trug eine Maske, aber sie kam mir wirklich sehr bekannt vor"

Sofort stimmte Mei ihr zu "Ja mir auch! Wartet. Vielleicht kann man jetzt ihr Gesicht sehen" vorsichtig rückte sie weiter zur Seite und lugte ein weiteres Mal zu den Dreien. Dieses Mal jedoch drehte sie sich mit einem geschockten Gesicht um.

"W-Wer ist es?" fragte Amy vorsichtig, woraufhin Mei sie ansah "Ayame"

Meine Augen weiteten sich bei diesem Namen und verspürte plötzlich das Verlangen in diese Gasse zu rennen, um mich selbst zu versichern das dort die Person war die ich so sehr vermisste. Es war mir egal, ob sie mich an jenem Tag vor Jahren entführt hatte. Alles was ich wollte, war sie endlich wieder in den Arm nehmen zu können.

Ein lautes und genervtes Seufzen war zu hören "Kann ich sie nicht einfach umbringen, Jay?!"

"Nein" sprach sie streng "Zuerst möchte ich noch zu gerne wissen was sie dazu bewegt hat ihre kleine verräterische Freundin zu retten" sie verpasste Ayame einen heftigen Tritt in den Bauch "Sprich!"

"Die... ganzen Erinnerungen... mit ihr" krächzte sie und ich spürte wie mein Herz stach "Wir kennen uns... seit wir kleine Kinder waren" ein sanftes Lachen entkam ihr, gefolgt von einem Husten "Die Liebe zu ihr ist stärker... als der Hass"

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und in meinen Augen sammelten sich Tränen. Während Jay und Tanoshii über sie spotteten, nutze ich die Gelegenheit und zog Amy und Mei ein Stück zurück in die Gasse. Juuzou sah mich verwirrt an, doch ich deutete ihm das er die Drei im Auge behalten soll.

"Wir müssen ihr helfen" sagte ich entschlossen, doch sofort kam ein Bedenken von den Beiden "Aber wie? Letztes Mal haben wir geholfen indem wir Juuzous Quinken Messer benutzt haben, aber er kann unmöglich so viele bei sich tragen, die benötigt wären"

"Benutzt eure Krallen"

Verdutzt starrten mich die Beiden nun an und tauschten Blicke aus. Mei deutete unauffällig zu Juuzou "A-Aber was ist mit ihm?"

Beruhigend legte ich jeweils eine Hand auf eine ihrer Schultern und lächelte "Er wird es akzeptieren, glaubt mir. Außerdem hätten wir so eine viel größere Chance gegen Jay und Tanoshii. Ihr wollt doch Ayame retten, oder nicht?"

Diese Aussage schien ihnen die letzte Bestätigung zu sein, denn beide nickten mit selbstsicheren Ausdrücken und schon wandelten sich ihre Augen. Ein leichtes Grinsen erschien auf meinen Lippen, bevor ich mich zu Juuzou wandte und ihn anstupste "Ich dürfte mir nicht rein zufällig ein paar von deinen Messern ausleihen, oder?"

Mit wissendem Lächelnd nickte er, knöpfte sein schwarzes Hemd auf und präsentierte seine Waffen.

Na dann. Crazy, wenn ich bitten darf.

Wurde auch langsam Mal wieder Zeit, dass ich an der Reihe bin!

Ich schloss meine Augen und merkte wie ich langsam in die Dunkelheit fiel.

Crazy Sicht:

Mit einem zufriedenen Grinsen öffnete ich meine bekannten blutroten Augen und musterte die Hände die ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr kontrollieren durfte. Ein leises Lachen entkam mir. Wie ich es vermisst habe diesen Körper nach meinen Belieben zu steuern!

Schnell schnappte ich mir jeweils drei Messer für jede Hand von meinem Freund und blickte ihn anschließend grinsend an. Ich konnte praktisch sehen wie sich seine Nackenhaare aufstellten und seine Augen sich in Furcht weiteten. Schließlich hatte er seine ach so unschuldige Freundin noch nie so gesehen. Bei den beiden Mädchen war es nichts anderes, jedoch nickten sie dennoch selbstbewusst. Ich unterdrückte ein Lachen und sprintete ohne einen zweiten Gedanken hinein in die Gasse, geradewegs auf Jay zu.

"Achtung!"

Tanoshii warf sich schützend vor Jay und kassierte drei tiefe Schlitze quer über seinen Bauch. Scharf zog er die Luft ein und fiel auf die Knie. In mir kochte es "Du Hundesohn! Das war für Jay gedacht! Für dich hatte ich etwas ganz anderes vor!" aus Rache trat ich ihm in den Magen und schleuderte ihn somit in die letzte Ecke, etwas weiter weg von uns. Endlich hatte ich wieder freie Bahn auf mein Ziel.

"A-Asu?"

Mit extra aufgerissenen Augen wendete ich Jay meinen Blick zu und legte meine Kopf ein wenig schief. Sie schluckte schwer und versuchte auf mich einzureden "Du wirst mir doch bestimmt nichts tun, oder?"

Als Antwort kicherte ich und bemerkte wie sich Amy und Mei zu mir gesellten. Ich verfestigte den Griff um die Klingen und rief über meine Schulter "Juuzou! Bring Ayame hier weg!"

Noch immer verdutzt nickte er und half Ayame auf die Beine, die während ich Jay abgelenkt hatte zu ihm hinüber gekrochen war.

"Jetzt kann der Spaß doch erst richtig beginnen"

Tokyo Ghoul FF | Eine etwas andere Geschichte~ |Teil 2|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt