Felix pov
"Mein Schatz, glaubst du auch wirklich, dass du das alles schaffst? So ganz alleine in einem anderen Land?" Meine Mutter schaute mir besorgt in die Augen. "Ja, Mom ich schaff das schon...", antwortete ich. "Ach, mein süßer kleiner Felix ist ja so groß geworden. Ich bin stolz auf dich", beim Reden stiegen ihr einige Tränen in die Augen. Ich umarmte sie noch einmal und streichelte ihr liebevoll über den Kopf. "Nicht weinen Mom, ok? Sonst muss ich auch anfangen zu heulen", brachte ich mit brüchiger Stimme hervor. Sie löste sich von mir und hielt mich eine Armlänge von sich weg. "Viel Erfolg mein Kleiner und vergiss nicht uns anzurufen, wenn du da bist." Sie wischte sich einmal über die Augen, lächelte mich warm an und ließ sich dann von meinem Vater in den Arm nehmen. Dieser wuschelte mir noch einmal durch die Haare und meinte dann: "Guten Flug, mein Sohn." Ich nickte nur, versuchte meine Tränen wegzublinzeln und kehrte ihnen den Rücken zu. Bei Abschieden wurde ich immer furchtbar emotional, insbesondere dann, wenn es sich bei den zu verabschiedenen Personen um meine Familie handelte.
Ich bewegte mich Richtung Flugzeug, ich wusste, ich würde mein altes Leben komplett hinter mir lassen. Aber das war es mir wert.Als ich vor zirka vier Wochen die Zusage an einer der renomiertesten Musikschulen in Korea bekommen hatte, war ich wie ein aufgeschrecktes Huhn durch unser Haus gesprungen. Ich hatte mich so unglaublich gefreut (auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als die koreanischen Begrüßungsflokeln beherrschte). Die Musik war meine Leidenschaft, seit ich ungefähr zehn Jahre alt war, als ich am eigenen Leib spürte, was man alles mit Musik und Tanz bei andern bewirken kann (wenn man denn gut genug ist).
Und nun saß ich in dem Flieger der mich nach Korea und meinem Traum ein Stück näher bringen sollte.
Ich ließ mich auf meinem Platz nieder und suchte meine Kopfhöhrer heraus. "Na toll, schon wieder Kabelsalat", ärgerte ich mich über mein Wollknäul, mit dem ich eigentlich vorhatte Musik zu hören. Nachdem ich das Chaos beseitigt hatte ließ ich mich von der Musik in eine andere Welt entführen. Die Klänge von 'A little braver' trugen meine Gedanken hinfort, weg aus dem Flugzeug, weg von dem bevorstehenden Abenteuer und als sie mich nach einer wundervollen Ewigkigkeit wieder verließen, stellte ich überrascht fest, dass ich nur noch eine Viertelstunde Flug vor mir hatte.
Plötzlich kehrte all die verdrängte Nervosität wieder zurück. Was würde passieren, wenn mich niemand verstehen würde? Wenn ich die Schule nicht finde? Oder noch schlimmer, wenn ich nichts von dem in der Schule verstehe?
"Graaahhhh, mist.....", leicht panisch fuhr ich mir durch die Haare und blickte nervös im Flugzeug hin und her.
Seltsamerweise starrten mich einige der Passagiere verstört oder fragend an. Hatte ich gerade etwa laut geredet?
"Ähm .....B-byeonmyeong", nuschelte ich und deutete eine leichte Verbeugung an. Die starrenden Menschen drehten sich wieder um, einige schüttelten leicht den Kopf.
Peinlich, peinlich Felix. Vielleicht solltest du in der Schule nicht genauso anfangen. Erster Eindruck zählt schließlich.
Nach der Landung verließ ich zusammen mit meinem Koffer (zum Glück hatte ich ihn nirgendwo vergessen, das hätte bei meinem Glück noch gefehlt) den Flughafen und nahm mir ein Taxi. Jedenfalls versuchte ich es.
Ich hätte vorher vielleicht üben sollen, wie man einem Taxifahrer erklärt, wohin man möchte, wenn man keine konkrete Adresse hat. In englisch ja schon schwer genug, aber in koreanisch? No way...
Letztendlich versuchte ich es dann mit Englisch, aber wie mein Schicksal es wollte hatte ich einen Taxifahrer erwischt, dessen Englischkentnisse nicht über 'Hello' und 'Bye' hinausgingen.
"Also...ich möchte...ne falsch......naneun wonhanda....ach Kacke", verzweifelte ich heute zum zweiten Mal.
Mit einem "Hey, lass mich das eben machen" mischte sich ein Fremder in das "Gespräch" ein.
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All love starts with music [l.fx, s.cb/Changlix]
FanfictionSeit einer Begegnung in seiner Kindheit liebt Felix alles, was mit Musik zu tun hat. Als er die Möglichkeit bekommt, auf einer Musikschule professionell darin unterrichtet zu werden, ergreift er diese Chance trotz sprachlicher Barriere. Und zusätzl...