-Kapitel 82: Es tut weh-

103 4 2
                                    



Liam


Ich blicke ihr tief in die Augen und sehe ganz genau, dass sie es ernst meint, aber Angst hat. Aber ich will sie. Ich habe sie so sehr vermisst...ich .....fuck! Ruckartig stütze ich mich ab und erhebe mich sofort. Nein, fuck fuck fuck....NEIN! Ich drehe mich von ihr weg und greife in meine Haare. "Liam..."-"Ich kann nicht...ich....verdammt.", murmele ich und bleibe immer noch mit dem Rücken zu ihr stehen. Plötzlich spüre ich ihre Hand auf meiner Schulter. Ein stechender Schmerz erfüllt meinen Körper. Ich schließe meine Augen und will nur noch gehen. "Nein...das reicht!", hält sie mich mit ihrer lauten Stimme auf. Ich bleibe im Flur vor der Zimmertür abrupt stehen und beiße meine Zähne zusammen. Bitte nicht. "Du bist schonmal gegangen, ein weiteres Mal werde ich das nicht zulassen. Was ist bloß los mit dir, Liam?!", ruft sie und ich höre an ihrer Stimme, dass sie mit Tränen zu kämpfen hat. Tränen, für die ich alleine verantwortlich bin. Allerdings weiß ich genau, dass auch ich mit Tränen zu kämpfen habe. Ich schlucke den Kloß in meinem Hals runter....naja, ich versuche es zumindest, doch es gelingt mir verdammt nochmal nicht. Ich scheitere und kneife meine Augen fest zusammen, während Tränen meine Wange hinablaufen. "Liam...", flüstert sie. Ihre Stimme hört sich so nah an. So vertraut. So gut. So zart.  "Nein...", flüstere ich mit gebrochener Stimme,"komm nicht." Ich möchte ihr nicht mein Gesicht zeigen. Sie soll mich in solch einem Zustand nicht sehen.  "Liam, tu das nicht...bitte.", sagt sie und fasst mir über den Arm. Ich drehe mein Gesicht weg, aber bin zu schwach, um ihren Berührungen zu entweichen. "Ich...ich will nicht, dass du weg gehst.", sagt sie. Ich beiße meine Zähne zusammen, so fest, dass ich einen stechenden Schmerz spüre. Sie nimmt mich am Kinn und dreht mein Gesicht zu ihr. Sie starrt mein Gesicht an, aber schaut mir nicht in die Augen. Das würde ich auch nicht. Schließlich habe ich sie belogen. Ich hasse mich dafür und will mein Gesicht wegdrehen, doch sie lässt das nicht zu. 

 Dann hebt sie langsam ihre Hand und fährt mit ihrem Finger über mein Gesicht, über meine Tränen, meine Schläfe und schließlich über meine Lippen. Ich schließe meine Augen und atme laut auf. Es brennt. Jede Berührung brennt. Als wäre ich in die Hölle gefallen. Fühlt sich das so schlimm an? 

"Ich frage dich  nichts. Du musst nicht reden.  Aber ich bitte dich, dass du heute Nacht bei mir bleibst.", spricht sie mit tränengefüllten Augen. 

"Lass mich nicht alleine....bitte, Liam. Ich flehe dich an.", schluchzt sie leise,"Wieso auch immer all das passiert ist....nur lass mich wenigstens jetzt nicht alleine, ich bitte dich."

Ich blicke ihr tief in die Augen und will etwas sagen, doch sie legt ihre Hand sanft über meinen Mund und sagt:"Jetzt nicht. Sprich nicht. Nimm mich nur in deine Arme und drück mich fest....bitte."

Ich schlucke und schaue durch sie durch. Was habe ich nur getan? 

Sie lässt ihren Kopf langsam fallen und will gehen, als sie merkt, dass von meiner Seite aus nichts kommt, doch ich halte sie fest. Sie hebt ihren Kopf und sieht mich mit ihren tränengefüllten Augen an. Ich lese die Angst, die Enttäuschung....ja selbst das Flehen aus ihren Augen ab. Langsam hebe ich meine Hände und fasse ihr über beide Wangen. Zart streiche ich darüber, dann über ihre Lippen. Ich will sie küssen, sie spüren, aber es tut weh. Es macht mich kaputt. Ich kann nicht mehr. Ich will....verdammt gerade jetzt will ich nicht mehr da sein. 

Ich drücke sie fest an mich. Ich halte sie fest. Ich will sie nicht mehr loslassen. Ich nehme ihren Duft auf, rieche an ihren Haaren und schließe meine Augen. Ich lasse alles auf mich einwirken. Oh Gott, beschütze sie, wann immer ich es nicht kann....


-----------------------------------------------

Harper


Als ich plötzlich eine Leere spüre,  öffne ich schlagartig meine Augen. Ich schaue mich hastig um. Niemand....niemand ist da. Liam ist verschwunden. Ich steige aus dem Bett und renne durch das ganze Haus. "Liam?", rufe ich dabei, doch meine Stimme hallt durch alle Räume. Keine Antwort, keine Regung. Nichts. Nur meine laute Stimme. "LIAM!"

Angst umgibt meinen Körper. Wieso tut er das mit mir?

Ich renne wieder hinauf. Wo ist dieses beschissene Handy?! Ich schütte meine Tasche aus und wühle durch den Inhalt, als ich den USB-Stick entdecke. Ich hebe diesen auf und starre ihn eine ganze Weile an. Dabei lasse ich die Ereignisse von gestern vor meinen Augen abspielen. Der Typ, der ihn mir gegeben hat und einfach verschwunden ist. Für eine kurze Weile vergesse ich Liam und werde neugierig. Vielleicht sollte ich mich ablenken lassen. Alle Emotionen verschwinden. Nur die Neugier bleibt. Ich hole mein Laptop und stecke den USB-Stick ohne darüber nachzudenken, was sich abspielen lassen würde, was passieren würde oder ob es nur ein Virus ist, hinein. 

"NO NAME"

Ich öffne die Datei und klicke auf den einzigen Inhalt. Plötzlich öffnet sich eine Mitteilung.....



Oooooookay, ihr Lieben. Ich weiß, es hat seeeeeeeeeeeehr sehr sehr sehr lange gedauert, aber ich habe einfach keine Zeit und Ideen mehr gefunden. Es tut mir so schrecklich Leid, dass ich euch habe warten lassen. Aber ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen. Jeder hat mal eine solche Phase. Vergebung ist immer gut :)

Viel Spaß! Achja...was glaubt ihr, wird die Mitteilung wohl sein?



UnforgettableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt