~ Wie es geschah ~

6.2K 277 75
                                    

Am nächsten Morgen war Liam ganz angenehm warm, als er aufwachte. Gestern Abend war er schnurstracks in Henrys Zimmer gegangen, hat sich bis auf die Unterhose ausgezogen und es sich dann in Henrys Bett gemütlich gemacht. Er hatte zwar noch mitbekommen, dass Henry noch irgendwo anrief, aber er war sofort eingeschlafen.

Er kuschelte sich enger an Henrys warmen Körper, denn er musste diesen Moment ausnutzen, weil in der Regel wachte Liam immer mutterseelenallein in dem Bett auf. Henry brummte kurz, aber wachte zum Glück nicht auf. Er musste wohl sehr müde gewesen sein, sonst steht er immer schon in der Küche und macht Frühstück.

Liam lächelte, weil ihm eine Idee kam. Vorsichtig, aber ungern, wand er sich aus Henrys Armen und kletterte aus dem Bett. Er schaute sich um und schnappte sich schließlich den Morgenmantel von Henry. Liam schaute an sich runter. Bestimmt würde Henry dieser Anblick gefallen, denn der Mantel war mehr als nur zu groß für Liam. 

Liam schmunzelte und mit einem letzten Blick auf seinen schlafenden Dom, machte er sich in die Küche auf. Dort angekommen kratzte er alles zusammen, was er brauchte und der Spaß konnte beginnen. "Hoffentlich habe ich nichts vergessen. Ich will Mum schließlich keine Schande machen.", schmunzelte Liam, als er das Rezept seiner Mutter geistig durchging.

Einige Zeit später duftete es süß aus der Küche und es dauerte nicht lange, da schlürfte Henry in den Raum. "Kätzchen, was richt hier so gut und hast du meinen Morgenmantel gesehen?" Lächelnd drehte sich Liam zu ihm und Henrys Mund formte ein 'Ah', als seine Frage nach dem Morgenmantel somit beantwortet wurde.

Liam stellte zwei Gläser auf den Tisch. "Es war zwar schön, dass du mal im Bett warst, als ich aufwachte, aber dann dachte ich mir, es wäre doch noch schöner, wenn ich mal das Frühstück mache.  Und keine Sorge, ich hab auf deinen Gesundheitstick geachtet." Henry lächelte. "Was gibt es den leckeres?" In dem Moment drehte sich Liam mit dem Teller, auf dem das fertige Frühstück lag, um. "Waffeln, nach dem Rezept meiner Mutter. Ich schwöre dir, bessere hast du nie in deinem Leben gegessen." Er stellte den Teller zu den ganzen Obst auf den Küchentisch. "Wobei, vielleicht wenn meine Mutter sie macht..." Henry lachte auf. "Ich bin mir sicher, dass deine genauso gut sind."

Am Ende stimmte Henry Liam zu, dass es die besten Waffeln waren, aber Liam meinte die ganze Zeit, dass die von seiner Mutter noch besser wären. Henry wimmelte es damit ab, dass es immer heißt, dass die Mama am besten kochen kann.

Liam schaute Henry an, während er eine weitere Waffel aß. "Du..., hat deine Mutter eigentlich für euch gekocht?", fragte er ganz vorsichtig, um nicht irgendwelche Wunden zu öffnen. Henry lächelte traurig, weswegen sich Liam am liebsten schlagen wollte. "Ist schon gut, du brauchst es mir nicht zu sagen.", sagte er schnell und stopfte sich selber eine Waffel in den Mund.

Henry streichelte ihn über den Kopf. "Es ist in Ordnung. Du hast das Recht es zu wissen." Er lehnte sich zurück und Liam schaute ihn aus dem Augenwinkel an. "Weißt du, meine Mutter war nicht immer so... kaltherzig. Als Vater noch lebte, war sie die sanfteste und freundlichste Person, die ich kannte." 

Liam schluckte und fragte noch vorsichtiger, als vorhin. "Was ist passiert?" Henry schloss die Augen und wieder wollte Liam sich schlagen, doch bevor er Henry wieder sagen konnte, dass er nichts sagen müsse, fuhr Henry fort. 

"Mein Vater ist bei einem Banküberfall gestorben. Sie sagten, dass er versucht hatte die Situation zu schlichten, weil sie einem kleinen Mädchen ein Gewehr an den Kopf gehalten haben." Henry machte eine kurz Pause. "Sie haben ihn einfach erschossen, aber dieser kurze Moment reichte, damit die Polizei eingreifen konnte. Dadurch, dass sie ihn erschossen haben, waren sie einen Moment abgelenkt. Aber ich bin verdammt stolz auf meinen Vater... Für seinen Mut." Er lächelte wieder, doch dann wurde das Lächeln wieder traurig. "Ich war damals 10, Gina 11 und Jeffrey 9. Gina stand mit der Erbfolge des Familienoberhaupts als Älteste somit an erster Stelle, aber wie kann diese Aufgabe ein 11-jähriges Mädchen machen? Laut Gesetzt hieß es, dass Mutter die Verantwortung hat, aber nicht nach unserer Familie, da sie eine Sub war. Also hätte jetzt Vaters Bruder, mein Onkel, das Oberhaupt werden sollen, allerdings bestand damit die Gefahr, dass wir, vor allem Gina, unser Erbe verlieren, wenn er, was sehr wahrscheinlich war, das Ganze nicht auf uns umschreiben ließ, sobald wir alt genug waren. Deswegen entschied sich meine Mutter über kurz oder lang das Familienoberhaupt zu werden. Schnell merkte sie, dass sie dieser Aufgabe nicht gewachsen war. Zu schwer war es für sie sich gegen die Doms zu behaupten, also entschied sie eines Nachts, wo Gina nach einem schweren Tag wieder an ihrer Seite war, dass sie sich ändern musste. Sie musste stark werden. Nur so würde sie es schaffen bis Gina soweit war."

Henry nahm sein Glas und trank einen Schluck. Liam wagte es kaum zu atmen. Dann fuhr er wieder fort. "Am Anfang war es natürlich immer noch schwer für sie, aber mit der Zeit merkte sie, dass ihr Leben so einfacher wurde. Sie hatte es geschafft sich als Sub gegen die Doms zu behaupten. Doch leider war sie so in einen Machtrausch gelandet und wusste nicht mehr wann Schluss war. Ihr Herz fror mehr und mehr ein. Sie hörte nicht mehr auf uns alle, weder das Personal, noch ihren eigenen Kindern. Diese Macht gefiel ihr einfach zu sehr, deswegen hatte Gina bis gestern noch nicht ihr Erbe angetreten." Er verstummte und Liam wusste nicht was er sagen sollte. 

"Es... es tut mir Leid...", sagte er schließlich leise. Henry lächelte. "Ist schon gut. Als ich 13 war, entschied ich mit Gina und Jeffrey zusammen auf ein Internat zu gehen, sodass wir nicht mehr viel mitbekamen und wir unbeeinflusst von Mutter aufwachsen konnten. In der Rektorin haben wir auch sowas wie eine Mutter gefunden, was die anderen Schüler sehr eifersüchtig auf uns machte. Es hieß dann immer, wieder diese Lieblinge der Rektorin. Da wir alle drei gute Schüler waren, schoben sie das immer auf die Rektorin, weil sie uns die guten Noten nicht gönnten." Henry musste beim letzten Teil schmunzeln und Liam konnte auch lächeln und dankte dieser Rektorin, wer auch immer sie war, dass sie so gut zu Henry war, denn sonst würde Liams Leben alles andere als rosig aussehen.

Hallo ^^

Hoffe es gefällt euch :)

Es wurde unbeabsichtigt ein längeres Kapitel ^^" xD Aber ist doch nur gut für euch ^^

Außerdem scheint Wattpad immer öfter bei manchen von euch keine Benachrichtigung über neue Kapitel zu senden. Ich weiß leider nicht, wie man da was machen kann, deswegen rate ich euch nur, schaut so nach. Klick auf das Buch und dann unter die Kapitel. Ich denke, so sollte man sehen, ob ein neues Kapitel da ist oder nicht. Falls jemand etwas besseres weiß, nur her damit :)

LG Soul_Guardian

I will do everything for you (Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt