Kapitel 6

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Langsam näherten wir uns diesem etwas was dort zusammen gekauert auf dem Boden lag. Man konnte zwar kaum etwas erkennen, aber kaum hatten wir uns genähert, fing es an zu krächzen. Allein dieses Geräusch löste in mir Unbehagen aus. Panisch krallte ich mich fester an Steve.

Endlich schalltete Chris sein Handy licht wieder ein. Es war zwar gedämpft, dennoch konnte ich jetzt einiges mehr erkennen. Die Person vor uns war wirklich weiblich. Die Schultern hängen links und rechts lustlos von ihrem Körper. Das Mädchen hatte sich mit dem Rücken zu uns gedreht und zitterte am ganzen Körper. Vorsichtig näherte Chris sich Ihr und legte vorsichtig die Hand auf ihre Schulter. Was war mit Ihr? Bevor ich etwas fragen konnte warf Chris uns nur einen viel sagenden Blick zu.

" Später! " Chris beugte sich ein wenig zu ihr vor und flüsterte ihr irgendetwas in das Ohr. Ein kurzer Blick zu Nathaly zeigte mir dass sie keinerlei Emotionen nach außen dringen ließ aber ich wusste das sie in diesem Moment mehr als nur vor Eifersucht platzen könnte. Erneut wurden meine Gedanken unterbrochen, als Sie sich umdrehte. Das Blut in meinem Ardern gefror bei ihrem Anblick. Sie war kreidebleich, die Augen angeschwollen und rot. Die Haare waren verschwitzt, genau so wie ihre Hände und das Gesicht.  Die lippen waren aufgebissen und blutig. Offenbar hatte sie Angst,  weswegen sie in gebückter Haltung vor uns stand. Ich muss zugeben ich war überaus neugierig,  wie schnell sich ein einzelner Mensch so schnell verändern konnte. Im Bus hatte ich ja auch einen kurzen Blick auf sie werfen können.  Damals, also vor weniger als 5std. wirkte sie glücklich,  selbstbewusst und etwas verärgert.  Wie wir alle! Doch jetzt.....jetzt war sie eine total verängstigte, verletzte und total verwirrte Person. Würden wir bald genauso aussehen? 

"Was ist mit ihr passiert? " flüsterte ich leise fragend zu Chris. Dieser zuckte nur mit den Schultern. 

" Ich weiß es nicht!  Sie spricht nicht mit mir." Was war ihr passiert? 

"Vielleicht sollten wir sie überzeugen sich uns anzuvertrauen.?!" murmelte Nathaly. 

"Denkst du wirklich dass hätte ich noch nicht versucht?" missmutig blickte ich das Mädchen an, während sich die anderen schon wieder stritten. In den fast 2. Jahren wo sie zusammen waren oder gewesen sind, hatten sie sich nicht so oft und viel gestritten wie heute. Ich wusste nicht ob dass nur deswegen war weil wir in dieser seltsamen Situation waren oder weil Chris ganz offensichtlich fremd gegangen war. 

Als ich mich zu Steve umdrehen wollte um ihn zu fragen was er darüber dachte und was jetzt eigentlich mit uns war, ich weiß es war nicht der beste Zeitpunkt aber ich wollte es unbedingt geklärt haben, war er verschwunden.  Verwirrt starrte ich in die Dunkelheit. 

"Steve!" schrie ich wie so oft schon an diesem Tag.

" Steve!" meine stimme Wandelte sich von geschockt zu panisch genau wie mein Gesichtsausdruck. 

" Steve!" Nun schienen auch die anderen gemerkt zu haben das etwas nicht stimmte.

" was ist denn?" fragte Chris genervt. 

" Steve! Er ist schon wieder verschwunden."

"Was? Nein! Das kann nicht sein. Nicht schon wieder! " Chris starrte ungläubig neben mich, wo Steve noch bis vor einigen Minuten gestanden hatte. Auch er sah sich verwirrt um. Dann entsetzt. "Wir müssen ihn suchen!" quietschte ich. "Aber wo?" ich zuckte mit den Schultern. 

"Er ist blind! weit kann er ja nicht..." ich stockte als ich einen panischen schrei war nahm. Er kamm vom ende des Flures auf der anderen seite des Zimmers. Jedoch kamm dieser schrei nicht von Steve da war ich mir zu 100% sicher. Blitzartig richteten wir uns in dieselbe Richtung.

" Was soll das jetzt wieder?" Chris deutete wieder ins dunkele und auf den Lichtschimmer der durch die geöffnete Tür eindrang.

" Da lang, los!"

"Wartet was machen wir mit der?" fragte Nathaly und deutet dabei anfällig auf das Mädchen am Boden. 

" Was schon! Sie kommt mit!" sagte Chris bestimmt und sah zu ihr. 

Erneut flüstert er ihr etwas zu. Zurück kamm nur ein schwaches nicken. 

"Sie kommt mit!". Schnell verließen wir das Zimmer und schlichen über den Flur. In einen verdunkelten Raum der gegenüber von dem Zimmer lag aus dem wir gekommen waren. Mittlerweile war der Schrei schon längst wieder verstummt. Hastig betraten wir das Zimmer. Aber als ich die Situation erfasste, atmete ich sofort erleichtert aus. Steve stand auf der anderen Seite des Raumes und ihm gegenüber ein anderer Typ. Jedoch rührte er sich nicht von der Stelle und drehte sich auch nicht zu uns um, als ich erleichtert Steve's Namen rief. Steve, hätte er sehen können oder zumindest die Augen verdrehen können, blickte auf. Wie gesagt es sah nur so aus. Ich wollte schon auf ihn zu stürmen, doch Chris hielt mich zurück

,,Was?" flüsterte ich. Als Antwort ruckte er mit dem Kopf, in die Richtung des Mädchens. Als mein Blick auf sie traf. Wie erstarrt stand sie neben Nathaly, ihr Blick auf den Typen vor uns gerichtet. Ich wusste nicht, wie ich ihren Blick deuten sollte. Es lagen so viele Gefühle darin. Glück, Verwirrtheit, Wut und Verständnislosigkeit. Erst jetzt erkannte ich ihn. Der Typ musste ihr Freund aus dem Bus sein. Zumindest hatte er dieselbe Jacke an. Das Mädchen begann zu wimmern.

Silent Forest                       Die Suche führt uns in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt