Kapitel1

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,,Toni, steh auf. Du bist spät dran!" hörte ich meine Mutter von unten schreien.

Verwirrt riss ich die Augen auf und setzte mich ruckartig im Bett auf. Mit der linken Hand tastete ich müde auf meinem Nachttisch heran. Als ich die Lampe erkannte, knipste ich sie schnell an.

Das grelle Licht blendete mich und ich rieb mir deswegen einige male über die Augen.

Ich schlug die Bettdecke auf die Seite und ließ die Füße vom Bett fallen.

,,Toniiii!" schrie meine Mutter erneut, diesesmal etwas lauter.

,,Jaaa!" sagte ich genervt und zog dabei das 'Ja' extra in die länge. Was stellt die sich so an?

Ich warf einen Blick auf mein Handy welches ebenfalls auf dem Nachttisch lag. In 10 Minuten würde Steve mich abholen.

Schlagartig war ich wach. Oh misst! Ich sprang auf und rannte ins Bad. Natürlich ließ ich mir noch die Zeit mir ordentlich die Zähne zu putzen. Als ich schließlich noch meine Haare gebürstet und mich geschminkt hatte, ließ ich alles gerade so stehen und liegen wie ich es gerade aus meinem Schrank rausgezogen hatte. Das konnte ich auch noch später wegräumen. Schließlich war das hier mein Bad! Dann ging ich wieder in mein Zimmer und riss mein Kleiderschrank auf. Es dauerte eine Zeit bis ich mir ein perfektes Outfit zusammengestellt hatte.

Dann schnappte ich mir meine Tasche und mein Handy und stürzte die Treppe hinunter in die Küche. Wie gewohnt saß meine Mutter am Tisch und trank eine Tasse Kaffee.

Als mein Blick zu ihr huschte, stellte ich fest, dass in einer Minute Steve mich in die Arme schloss, mir mit seinen Eisblauen Augen in meine Grünen schauen würde. Oh ich schwärmte schon wieder zu viel! Aber er sieht einfach so heiß aus. Der typische Fußballer, braune Haare, muskulöse Arme und ein statlichen Six-Pack. Allein der Gedanke an Ihn brachte mein Herz jedes mal zum Rasen. Wie ihr an meinen Schilderungen erkennen könnt sind wir nicht bloß Freunde sondern zusammen. Seit einem Jahr um genau zu sein.

Während ich an ihn dachte, klingelte es an der Tür und ich stürzte fast, weil ich mich so beeilte ihm die Tür zu öffnen.

,,Hi" begrüßte ich ihn lächelnd als ich die Tür aufriss.

Zur Antwort bekam ich einen kurzen Kuss und mein Lächeln wurde noch breiter. Er zog mich in seine Arme und legte sein Kinn auf meinem Kopf ab.

,,Morgen" sagte er und sofort umfing mich sein vertrauter nach Aftershave riechender Geruch.

Eine kurze Zeit standen wir so da, bis wir uns widerwillig voneinander lösen mussten.

,,Wir sollten los!" meinte er und der Blick seiner Augen die auf mir ruhten machten mich wahnsinnig.

Eigentlich wollte ich ihn nicht loslassen, aber ich hatte auch keine große Lust zu spät zu kommen. Außerdem wartete Nathaly sicher schon auf mich. Sie war meine Beste Freundin und wir waren bereits zusammen im Kindergarten gewesen, was unsere Freundschaft zusammen schweißte wie bei Schwestern. Selbst wenn wir stritten, was so gut wie nie vorkam, vertrugen wir uns wieder relativ schnell.

Inzwischen hatte ich mir meine Chucks angezogen und war zusammen mit Steve in seinen Wagen eingestiegen. Doch kurz bevor er los fuhr beugte er sich erneut zu mir auf die Seite und drückte mir wieder seine Lippen auf meine. Diesmal dauerte der Kuss ziemlich lange und hielt fast 2Minuten an. Als wir uns keuchend lösten mussten wir beide grinsen.

Schließlich riss mich der aufheulende Motor aus meinen Gedanken. Steve parke aus und wir fuhren Richtung Schule.

Als er auf den Parkplatz fuhr und einparkte erkannte ich bereits Nathaly, die vor der Tür auf uns wartete. Schnell stieg ich aus und lief in ihre Richtung.

Als ich neben ihr zum stehen kam grüßte ich sie und wir umarmten uns kurz. Neben ihr stand Chris, er war ihr Freund. Die zwei waren schon länger zusammen, ungefähr ein Jahr. Dank ihnen sind wir zusammen gekommen. Wofür ich ihnen im übrigen sehr dankbar war.

Aus dem Augenwinkel sah ich das Steve sich zu uns stellte und Chris mit einem Handschlag begrüßte. Nathaly nickte er zu. Wir standen noch ein bisschen draußen und redeten über verschiedenes. Als es klingelte bekam jede von uns noch einen 'Abschiedskuss' von unseren Freunden. Dann machten wir uns auf den Weg in unseren Englisch-Kurs und die Jungs in richtung Sporthalle.

Der restliche Tag verging recht schleppend und nur die Pausen waren eine kurze Erholung in denen wir uns mit den Jungs zu einigen anderen stellten und reden konnten.

Endlich war der Schultag dann zu ende und ich konnte nach Hause. Für den Tag hatte ich mir eigentlich nichts vorgenommen.  Jetzt nervte es mich, hätte ich gewusst was auf mich zukommt wäre ich mehr als froh darüber gewesen. Steve hatte sich bereits von mir verabschiedet und sich entschuldigt, dass er mich nicht fahren kann da er etwas dringendes zu tun hätte. Also war ich mit dem Bus gefahren, was ich nicht wirklich schlimm fand. War es ja auch nicht!

Als ich nach Hause kam warf ich meine Tasche in die Ecke, ging kurz in die Küche um mir ein Müsli zu machen und setzte mich dann vor den Fernseher auf die Couch. Ich war gerade mitten in meine Serie vertieft als mein Handy klingelte. Auf dem Display stand 'Nathaly :)'.

Ich ging ran und nahm ab...

Silent Forest                       Die Suche führt uns in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt