Suchend glitt mein Blick wieder über die verblichenen Seiten.
17. Juli 1849
Heute morgen bin ich bereits mit Tränen erstickter Stimme erwacht. Mir war aufgefallen, dass der einzigste Lichtstrahl durch ein Fenster, 5 Meter über mir kam. Verzweifelt hatte ich versuche unternommen es zu berühren. Vergebens! Es war ausgeschlossen auch nur in die Nähe zu kommen.
,,Mama!" hatte ich verzweifelt gerufen. Immer und immer wieder. Aber niemand hatte mich gehört. Ganz alleine saß ich hier. ,,Mama!" jammerte ich und meine Stimme war immer leiser geworden und hatte irgendwann vollends ihren klang verloren.
,,Mama...!" . Heute war er nicht zu mir gekommen, hatte mich allein hier gelassen. Zusammengekauert hatte ich Stunden lang auf dem kalten, alten steinboden gelegen. Als dann langsam die Tür von außen aufgeschlossen und dann aufgestoßen wurde, war mein Herz vollends aus dem Takt geraten und hatte begonnen wie wild gegen meine Brust zu hämmern. ,,Essen!" sagte er nur. Und in meinem Augen war er von Vater zu Monster geworden. Panisch rannte ich auf die Tür zu, doch er hatte mich am Kragen gepackt und gegen die Wand geworfen. Ich war zusammengesackt und angst erfüllt. Er warf mir ein paar Stücke Brot zu. Hastig griff ich danach, hielt aber sofort inne als ich erkannte das es bereits begonnen hatte zu schimmeln.
,,Iss!" forderte er mich auf. Ich hatte den Kopf geschüttelt.
,,Etwas anderes gibt es nicht, lerne dein neues Leben zu würdigen." Das ist nicht leben; will ich sagen, doch der Blick seiner Augen läßt mich schweigen. Er verlässt das Zimmer und wieder kommt ein seltsames Gefühl der Einsamkeit in mir hoch.
Ich konnte es nicht fassen, wie einzelne Wörter in mir einen riesen Anschwall Gefühle platzen ließ. Erneut spürte ich die Tränen meine Wange hinab laufen. Alles was dieses Mädchen gedacht oder gefühlt hatte, stand auf diesem Papier. Zum ersten mal konnte ich verstehen, für was man ein Tagebuch führte. Wen ich das hier durchstehe, schaffe ich mir auch eins an. Gebannt las ich weiter und stellte dabei fest das ihre Handschrift immer unleserlicher und dünner wurde.
18. Juli 1851
Wieder erwarten wachte ich heute morgen (zumindest dachte ich das es morgen sei, den ich konnte nicht feststellen ob es das Mondlicht oder gedämpfte Sonnenstrahlen waren, die durch das obige Fenster fielen) mit Kopfschmerzen auf. Natürlich beschwerte sich mein Magen da er seid 2 Tagen nichts mehr zu sich genommen hatte. Hungrig sah ich mich zu dem Brot das neben mir lag, um. Angewidert hatte ich mir die ersten Bisse hinunter gewürgt. Dennoch spukte ich es sofort wieder aus. Das konnte ich nicht essen. Niemand konnte das! Erneut hatte ich angefangen zu weinen. Ich hatte bereits nach diesen 2Tagen keinerlei Zeit Gefühl mehr. Wieder besuchte er mich nicht! Meine Toilette war der Eimer in der Ecke und Wasser gab es nicht. Verzweifelt suchte ich jeden Schlitz und jeden Riss an diesem Tag ab, in der Hoffnung auf irgendwas brauchbares zu stoßen. Wieso suchte Mama mich nicht? Hatte sie mich vergessen? Mama! Sie würde krank vor sorge werden. Als die Tür erneut aufging, betrat das Monster den Raum. Das Essen, dass er unter dem Arm getragen hatte roch köstlich. Mit großen Augen hatte ich es angesehen und das Wasser war mir im Munde zusammen gelaufen.
,,Verdien es dir!" hatte das Monster gesagt, als ich danach gegriffen hatte. Ich hatte hinauf geblickt in kalte starre Augen. Er war in eine Ecke gegangen, hatte das Essen dort abgestellt und deutete mit dem Finger auf sein Unterleib. Ich verstand es nicht, bis er die Hose geöffnet hatte.
,,Komm!" hatte er mir befohlen. Geschockt hatte ich mich langsam genähert und seit diesem Tag würde das Unheil über mich hereinbrechen. Der Essensgeruch hatte meinen Magen laut knurren lassen. Zitternd war ich vor ihn getreten. Mein Geist sagte: Nein! Mein Bauch: Ja!. Doch im letzten Moment hatte ich doch beschlossen lieber zu Hungern. Das kann ich einfach nicht. Dem Monster hatte das nicht gefallen. An den Haaren hatte er mich gepackt und immer wieder gegen die Mauer geschlagen. Schmerzerfüllt hatte ich geweint und Gekreischt. Doch nichts hatte ihn aufhalten können. Als er den Raum dann endlich wieder verlassen hatte, war auch das Essen verschwunden. Ich fühlte Hass und fühle es immer noch.
Ein Geräusch machte sich im Raum breit, was mich kurz zusammen zucken ließ. Ein rascher Blick in die Mitte des Raumes zeigte, dass sich Nathaly gedreht hatte. Offenbar war Sie auf einem morschem Brett gelandet, dass das Geräusch wiedergegeben hatte. Sie selbst hatte es offenbar nicht bemerkt. Erleichtert atmete ich auf.
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Hoffe es hat euch gefallen. Voted fleißig weiter. ;*
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Silent Forest Die Suche führt uns in den Tod
HorrorBlut, es läuft die wand herunter. Blut, plätschert wie ein kleiner Fluss aus seinem Körper. Blut, spritzt mir entgegen und färbt mein weißes shirt rot. Die klinge gleitet durch seinen Körper, öfter als ich zählen kann. Wieso jetzt? Nach...