Sein Name ist Arschloch

Kapitel 7

Nach den seltsamen Ereignissen letzter Nacht konnte ich nicht mehr schlafen also bereitete ich ein Willkommens Frühstück für meine Familie vor. Ständig schwirrte mir Noahs komisches Verhalten im Kopf rum. Warum war er so nett zu mir? Das ist doch sicher wieder nur ein Trick um mich bloß zu stellen. Naja er ist bestimmt eigentlich garnicht so übel, vielleicht hat er sogar..
"Hallo Schätzchen, wir sind wieder da." unterbrach meine Mutter trällernd meinen Gedanken.
Sie nahm mich in den Arm und mein Dad gab mir ein Kuss auf die Stirn.
"Na mein Sohn, gut siehst du aus. Bist du gewachsen?" spaßte mein Dad und nahm Finn in den Arm.
"Mam du drückst so doll."
"Ja weil ich mein Baby vermisst habe." grinst sie und drückt mich noch fester zu sich.
"Ich habe Frühstück gemacht." presste ich grade noch so heraus.
"Großartig" rief mein Dad und klatschte in die Hände. Endlich ließ meine Mam mich los und ich konnte wieder atmen. Wir setzten uns an den alten Küchentisch und fingen an zu essen.
"Wie lief es mit den neuen Schauspielern Mam?" fragte Finn.
"Ach eigentlich lief es gut, die Schauspieler passen soweit zu den Rollen nur dein Vater und ich überlegen die ganze Zeit den Bruder der Hauptperson umzubesetzen. Wir finden er verkörpert die Rolle nicht so authentisch."
"Wie ist die Rolle den?" fragte ich neugierig.
"Er soll ein Bad Boy spielen. So ein richtig typischen Bad Boy, der die Mädels verarscht und die Schule schwänzt." meinte mein Papa dann.
"Da wüsste ich jemanden." nuschelte ich leise vor mir her als ich grade mein Teller in die Küche stellen wollte.
"Wen denn Schätzchen?" fragte mein Mam.
"Das hast du gehört?"
"Ich bin deine Mutter, ich höre alles." Mit einem vielsagenden Blick sah sie mich an.
"Naja also wenn ihr jemanden sucht der so einen spielen soll, wie wäre es mit jemandem der wirklich so ist." schlug ich vor.
"Das ist eine gute Idee Sarah, findest du nicht?" Meine Mutter sah skeptisch aus aber sagte am Ende noch zu. Gegen Mittag sind wir noch in die Hamptons zu unserer Nana gefahren. Finn und ich spielten mit Jack und June, den beiden Hunden von Nana. Sie verstanden sich sogar gut mit Hermine was mich total freut denn jetzt kann ich sie immer mitnehmen wenn ich Nana besuchen komme.

Abends war ich in meinem Zimmer und packte noch die letzten Sachen für morgen ein als es an der Tür klopft.
"Jaaa" rief ich.
"Na Ro, hast du kurz Zeit?"
"Klar Finni, was gibts?" lächelnd setzte ich mich auf mein Bett und er macht es sich auf meinem Sessel bequem.
"Warum lag einer der beliebtesten Jungs der Schule heute morgen in unserer Badewanne?" er grinste.
"Also angefangen hat das so..."
Als ich mit erzählen fertig war, schaute mich Finn nur ratlos an.
"Wie zum Teufel ist er hier hoch gekommen?"
"Keine Ahnung, vielleicht ist er Spider Man." wir fingen beide an zu lachen und verabschiedeten uns dann, da ich morgen früh los musste.
"Pass auf dich auf." flüstert er noch bevor er die Tür zu gemacht hat, ich musste lächeln.
Schnell packte ich noch alles zusammen, machte mich fertig und schlief dann auch schon voller Aufregung ein.

Am nächsten Morgen weckte mein Vater mich schon um 4:30. Genervt stand ich auf und stellte mich unter die kalte Dusche um wach zu werden. Da wir sieben einhalb Stunden fliegen würden, zog ich mir einfach eine Leggings, ein dünnen dunkelgrünen Cardigan der mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel gehen, ein weißes enges Shirt und meine Vans. Ich bund meine schwarzen langen Haare zu einem lockeren Dutt, schnappte mir mein Lederbeutel, mein Koffer und verabschiedete mich von Hermine.
"Sollen wir dich begleiten Süße?" fragt meine Mam als sie mich aus meinem Zimmer kommen sieht.
"Nein Mama, ich weiß doch das ihr viel zu tun habt mit den Vorbereitungen für den neuen Film."
"Na und, unsere Kinder gehen ja wohl vor." gab mein Dad dazu. Nach 10 Minuten stand ein Wagen vor unserer Haustür und wir drei stiegen ein. Nach ca. 1 Stunde waren wir endlich am Flughafen angekommen und als ich ausstieg sah ich grade Maxi wie er und seine Eltern aus ihrem Auto aussteigen.
"Maxi" rief ich aufgeregt und lief zu ihm hin. Er nahm mich in den Arm und auch unsere Eltern begrüßten sich herzlich.
"Jane, wie geht es dir Liebes? Du siehst fabelhaft aus!"
"Sarah, das sagt die Richtige. Mir geht es prima, ich hab ein wundervolles neues thailändisches Spa entdeckt, da müssen wir unbedingt mal hin. Wie geht es dir?"
"Unbedingt, ruf mich an sobald du ein Termin gemacht hast. Mir geht es auch gut, bin durch den neuen Film nur gestresst. Da würde mir so eine Behandlung nicht Schaden." lachte meine Mam und Jane stimmte gleich mit ein.
John und mein Papa unterhielten sich auch über irgendwas während Maxi und ich uns ein wenig Abseits gestellt haben um vor dem Flug noch eine zu rauchen.
"Ich muss dir unbedingt etwas erzählen, du wirst nicht glauben wer gestern um 3 Uhr bei mir in der Badewanne lag, betrunken."
"Waaaas? Finn?"
"Lucas" er sah mich ungläubig an.
"Du verarschst mich doch."
"Nein, er war Sturz betrunken nach einem Streit bei sich zuhause bei mir eingebrochen und wollte in meiner Wanne schlafen." Er fing lauthals an zu lachen und auch ich musste jetzt irgendwie über die Situation lachen. Das ist das verrückteste was mir je passiert ist.
"Und was hast du dann gemacht?" fragte er neugierig.
"Ich hab Noah angerufen" sagte ich leise.
"NIEMALS" rief Maxi nun ein bisschen lauter sodass uns manche Menschen komisch anschauten.
"Pscht, das muss ja nicht gleich der ganze Flughafen wissen." scherzte ich. "Doch er hat ihn dann abgeholt und er war total nett zu mir, das war mega seltsam wirklich, ich sag dir irgendwas stimmt da nicht." fügte ich skeptisch hinzu.
"Apropos, da kommen Noah, Lucas und Vince." unterbrach mich Maxi.
"Na super" ich verdrehte genervt die Augen und wir machten uns auf den Weg zu unseren Eltern.
Grade als wir uns von ihn verabschieden wollten liefen die drei an uns vorbei und meine Mam musterte sie alle.
"Moment mal. Dich kenne ich doch." sie fing an zu überlegen und ich wäre am liebsten ins nächste Flugzeug nach Paraguay geflogen und nie mehr zurück gekommen, wie kann man so peinlich sein.
"Ja du bist Lucas, der junge Mann der meine Tochter auf die Party eingeladen hat. Wie geht es dir?"
"Gut Mrs Manson, und Ihnen?" er lächelte gequält weil ihm die Situation sichtlich unangenehm war. Da war er nicht der einzige.
"Ach das hatten wir doch schon, nenn mich Sarah." Sie wendete ihren Blick von ihm ab und streckte den anderen zwei Idioten ihre Hand hin. "Hey ich bin Sarah, Rosies Mam."
Vince zögerte nicht lange und reichte meiner Mam die Hand. "Es freut mich sie kennen zu lernen, Sie sehen wundervoll aus."
Eww, macht er grade meine Mam an?!?!
Maxi und ich tauschten verstörte Blicke aus.
"Und wie heißt du junger Mann?" fragte dann mein Vater. Kann es noch schlimmer werden?
"Noah, Sir."
"Bist du 18?" fragte meine Mutter dann.
"Ja."
"Modelst du?"
BITTE WAS, MAAAAAM?!?? Auch Noah war überrascht von der Frage denn er wusste erstmal nicht was er darauf antworten sollte.
"Ehm, nein ich model nicht. Warum fragen sie?"
"Ja Mam warum fragst du sowas?" ich sah sie vorwurfsvoll an doch sie ignorierte meinen Blick gekonnt.
"Wir sind momentan auf der Suche nach einem Schauspieler beziehungsweise nach jemandem der interessiert ist in unserem neuen Film mitzuspielen. Unsere Tochter meinte jemand wie du wäre perfekt für die Rolle die uns noch fehlt. Hast du Lust" beantwortete mein Dad dann die Frage. Noah sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen und einem vielsagenden Blick an.
"Ich hab nicht gesagt ihr sollt ihn nehmen."
Ich sah verzweifet zu Maxi rüber aber der zuckte nur hilflos mit seinen Schultern. Ich schloss die Augen und hoffte das Noah ablehnt.
"Das wäre der Hammer! Sehr gerne." Den Rest bekam ich nicht mehr mit da ich mit meinen eigenen Gedanken viel zu beschäftigt war.
Soviel zu 'Kann es noch schlimmer werden?' JA KANN ES!!
Noch immer schockiert von den Ereignissen grade eben, verabschiedete ich mich von meinen Eltern. Maxi und ich liefen nach den anderen ins Terminal rein um uns dort mit unserer Klasse zu treffen.
"Kannst du glauben was da grade passiert ist?" fragte ich ihn fassungslos.
"Nein nicht wirklich." wie perplex sah er mich an und ich konnte nicht anders als über diese absurde Situation zu lachen. Nach kurzer Zeit musste Maxi nun auch mit lachen.
Nachdem wir eingecheckt haben, unsere Koffer abgegeben und durch die Sicherheitskontrolle gegangen sind, sind wir endlich am Gate angekommen und konnten was essen. Wir setzten uns in ein kleines Cafe und frühstückten. Nach ca. einer halben Stunde wurde unser Flug schon aufgerufen und wir durften ins Flugzeug. Ich bin schon oft geflogen weswegen das für mich nichts neues ist. Wir hatten Pech da Maxi und ich jeweils fast am anderen Ende des Flugzeugs saßen.
So hatte ich immerhin die Möglichkeit viel zu schlafen. Und das tat ich auch.