Send you away

1.8K 84 5
                                    

„Nein... dass kann ich dir nicht sagen.“ Ich begann zu zittern und die aufkommenden Erinnerungen trieben mir Tränen in die Augen. Samu sah mich besorgt an und fing an mir über den Rücken zu streichen. „Why not?“ Ja warum nicht? Bis jetzt hatte ich noch mit niemanden wirklich darüber gesprochen. Ich sah zu ihm auf. Er saß in zwischen richtig auf dem Bett, mit dem Rücken an das Ende gelehnt. Konnte ich es ihm erzählen? Konnte ich ihm vertrauen oder vertraute ich ihn wirklich schon so sehr? Warum auch immer entschied ich mich für ja und begann mit brüchiger Stimme zu erzählen. Darüber wie wir uns kennen gelernt hatten, wie wir zusammen kamen, über unsere Hochzeit, wie wir Zala adoptiert hatten, wir er dann begann sich von uns zu distanziere, über unsere Scheidung und als letztes auch drüber, dass ich seid so vielen Monaten nichts mehr von ihm gehört hatte. Meine Erzählung wurde immer wieder von Schluchzern unterbrochen, zu sehr schmerzten diese Erinnerungen. Damals dachte ich wirklich er wäre der Richtige gewesen, der Mann fürs Leben eben. Als ich fertig mit erzählen war blieb der Finne neben mir still und zog mich dann in seine Arme, hielt mich einfach nur fest und es half wirklich. Ich fing langsam an mich zu beruhigen und wurde dann auch irgendwann müde. „Should I go? Dann kannst du schlafen.“ Ich schüttelte meinen Kopf leicht und murmelte leise: „Bleib bitte.“ Wortlos legte er sich dann neben mich und zog mich sofort wieder zu sich. Mein Kopf lag wiedereinmal auf seiner Brust und ich konnte seinen Herzschlag hören. Samu strich mir, bis ich einschlief die ganze Zeit über den Rücken. Wegen eines nicht gerade schönen Traumes wachte ich dann ziemlich früh am nächsten Morgen auf. Da ich senkrecht im Bett saß lies ich mich wieder zurück sinken und bemerkte dass irgendwas warmes auch hier lag. Ich drehte mich in dessen Richtung und sah Samu. Mein Puls beschleunigte sich etwas. Dann nahm ich meine Hand und strich dem Finnen über seine leicht raue Wange.

Er sah unglaublich süß aus, hatte so entspannte Gesichtszüge und seine Haare waren verstrubbelt. Samu brummte im Schlaf etwas und drückte seinen Kopf mehr gegen meine Hand. Täuschte ich mich, oder gefielen ihm diese Berührungen? Als er sich dann anfing immer mehr zu bewegen und auch schließlich leicht blinzelte zog ich schnell meine Hand weg, schloss die Augen und tat so als ob ich schlafen würde. Ein paar Sekunden später spürte ich wie er sich mehr bewegte und erschrak regelrecht als er auf einmal über mir lag, ich seinen Atem an meinem Ohr spüren und geflüsterte Worte, welche mir einen Schauer über den Rücken jagten, hören konnte. „Ich weiß, dass du wach bist, Beauty.“ Mir schoss die Röte ins Gesicht, ich blinzelte und schaute ihm verlegen in die Augen. Samu fing förmlich an zu strahlen, gab mir einen Kuss auf die Wange, ganz nah neben meinen Lippen und legte dann seine Stirn auf meine. Hätte er diesen Kuss nicht auf meine Lippen drücken können? Ich wollte endlich wissen wie sie sich auf meinen anfühlen würde. Mein Herz sprang mir inzwischen fast aus der Brust. „Weißt du eigentlich wie schön du ist?“ Meinte er das jetzt ernst? Im nächsten Moment konnte ich seine Hand an meiner Wange spüren und sah wie er die Augen schloss, also tat ich es ihm gleich. Anschließend beugte es seinen Kopf langsam näher zu mir und dann war sie da. Eine klitzekleine Berührung unser Lippen, vielleicht gerade mal eine Sekunde und doch schien in mir ein Feuerwerk der unterschiedlichsten Gefühle zu explodieren. Wäre Zala nicht genau in diesem Moment in das Zimmer gekommen, mit der lauten Verkündung, dass sie frühstücken wolle, wäre es sicher ein richtiger Kuss geworden. Das jetzt konnte man ja wohl kaum so bezeichnen. Samu stand seufzend auf, hob meinen kleinen Engel hoch und ging mit ihr in die Küche. Bevor er den Raum verließ warf er mir noch einen letzten Blick zu.

Verwirrt stand ich dann auch auf, zog mich an und ging dann auch in die Küche. Während des Frühstücks waren Samu und ich beide still. Zala plapperte die ganze Zeit. Ich hörte ihr irgendwann schon gar nicht mehr zu und dachte nur daran, dass es am Abend ja zu Sami gehen würde. Ein paar Stunden später saß ich, in dem Zimmer wo Zala geschlafen hatte, auf dem Boden und packte den Rest ihrer Sachen in eine Tasche. Samu km irgendwann dazu und half mir ein wenig. Die Stimmung war ein wenig angespannt, seid dem Morgen hatten wir nur noch das Nötigste miteinander gesprochen. Ich räusperte mich einmal. „Samu?“ Er drehte seinen Kopf zu mir und sah mich fragend an. „Ist... ist alles in Ordnung zwischen uns?“ Samu fing an zu lächeln und nahm meine Hand in seine, drückte einen Kuss auf diese. „Ja... Alles gut.“ Ich lächelte leicht und packte den Rest in die Tasche.

Eine Stunde später standen wir dann vor Samis Tür. Zala war auf Samus Arm. Ich nahm sie ihm aus den Armen und streichelte ihr über den Kopf. „I will miss you, Beauty.“ Dieser Abschied viel mir schwer, obwohl ich Samu ja schon in den nächsten Tagen wiedersehen würde. Zum Abschied drückte er mich nochmal kurz und gab Zala einen Kuss auf ihr Haar, woraufhin sie vergnügt quiekte. Bevor ich dann klingelte blickte ich ihm noch einmal nach, sah wie er davon fuhr. Kurze Zeit später öffnete Sami uns dann auch die Tür und wir aßen zu Abend. Auch bei ihm fühlte ich mich erstaunlich wohl. Als es dann für Zala Zeit war schlafen zu gehen, fing sie wieder an zu quengeln und zu weinen, weil sie von Samu in Bett gebracht werden wollte. Irgendwann konnte ich sie dann beruhigen und verließ leise das Zimmer. Im Wohnzimmer sah ich dann, wie Sami auf dem Sofa eingeschlafen war. Das zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Ich wollte eine Decke und legte sie über ihn. „Gute Nacht.“, flüsterte ich dann leise und ging auch schlafen...

That's All (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt