Nun war bereits ein Jahr seit diesem furchtbarem Streit zwischen mir und Samu vergangen und es lief einfach wunderbar. Ben hatten wir seit damals nicht ein einziges mal wieder gesehen. Am Anfang war es schon irgendwie enttäuschend, da ich wirklich dachte er hätte sich geändert, aber ich fand mich schnell damit ab und Zala störte das auch nicht. Natürlich stritten Samu und ich uns ab und zu, aber es war nie wieder so heftig wie damals. Ein Leben ohne Samu konnte ich mir inzwischen kaum, nein gar nicht mehr vorstellen. Er war für Zala und mich einfach zu einem der wichtigsten Teile in unseren Leben geworden. Außerdem konnten Zala und ich inzwischen einigermaßen gut finnisch sprechen, sodass es auch für niemanden mehr ein Problem war sich zu verständigen und Zala war inzwischen schon ganze fünf Jahre alt geworden. Das machte mir ein wenig Angst. Bald würde sie nicht mehr meine kleine Maus sein, sondern mein großes Mädchen. Seufzend kuschelte ich mich ein Stück näher an Samu. Er brummte ein wenig und schlang seinen Arm ein Stück fester um mich schlief aber weiter. Hier würde ich so schnell nicht mehr raus kommen, also aus seiner Umarmung, besonders, da er auch noch halb auf mir lag. Lächelnd schloss ich noch mal meine Augen und strich ihm durch seine weichen Haare. Plötzlich wurde mir schlecht und ich musste würgen. Mit der Hand vor den Mund gepresst sprang ich auf, Samu wurde dabei etwas unsanft von mir runter geschubst und rannte ins Badezimmer. Gerade rechtzeitig lies ich mich vor das Klo fallen, krallte mich daran fest und übergab mich. Als nichts mehr kam registrierte ich zitternd wie Schritt das Badezimmer betraten und wie Samu anschließend neben mir auftauchte.
Samus Sicht:
Mit zusammen gekniffen Augen setzte ich mich auf und rieb mir den Kopf. Als Robin gerade so ruckartig aus dem Bett gesprungen war hatte ich mir den Kopf gestoßen. Das war echt keine schöne Art um aufzuwachen. Verwirrt stand ich auf und folgte meiner Freundin ins Badezimmer. Ihr Anblick schockte mich leicht. Sie saß zitternd vor der Toilette und hatte sich anscheinend eben übergeben. Ich kniete mich neben sie und strich langsam über ihren Rücken. Dann fragte ich mit besorgter Stimme: „Alles ok Beauty? Was ist passiert?“ Gerade wollte sie zu einer Antwort ansetzen, da musste sie sich wieder übergeben. Unsicher strich ich ihre Haare zurück und hielt sie, damit sie ihr nicht im Weg hingen. Hilflos sah ich ihr dabei zu, wie es ihr unglaublich schlecht ging. Ich wollte irgendwas machen, konnte aber nicht. Als sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, sank sie neben mir zusammen und legte ihren Kopf auf meinen Beinen ab. Es schmerzte mich sie so leiden zu sehen. Meine Hände glitten immer wieder durch ihr Haar. „Geht's wieder einigermaßen Maus?“ Ihr Kopf führte die Bewegung eines schwachen Nickens aus und ich konnte sehen, wie eine einzelne Träne über ihre Wange lief. Ich strich sie ihr weg und im nächsten Moment kam Zala um die Ecke. „Was hat Mami denn?“ Ihre Augen glitzerten verdächtig und ich deutete ihr näher zu mir zu kommen. „Mami geht’s nicht so gut kleines.“ Sie setzte sich neben Robin und nahm die Hand ihrer Mutter. Das Bild lies mich schmunzeln. Es sah irgendwie ziemlich süß aus.
Nach ein paar Minuten verschwand die Kleine dann aber auch schon wieder. „Kannst du aufstehen?“ Sie setzte sich auf. „Ja, denke schon.“ Ich half ihr dabei und brachte sie ins Wohnzimmer. Dann klingelte leider Gottes das Telefon. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und murmelte: „Bin gleich wieder da.“ Ich rannte zum Telefon und betrat ein paar Minuten später seufzend das Wohnzimmer. Robin sah mich fragend an. Ich strich mir durch die Haare und setzte mich dann vorsichtig neben sie. „Ich muss gleich nochmal weg. Jukka braucht mich noch im Studio wegen dem neuen Album.“ Ich sah wie sie den Blick senkte und dann ihren Kopf auf meiner Schulter ablegte. „Aber ich hab eben auch mit Suzanna gesprochen. Sie kommt vorbei und geht mit dir zum Arzt.“ Ich seufzte und stand auf. „Wir sehen uns später Schatz.“ Ich strich ihr nochmal über die Stirn, hörte noch wie sie bis dann murmelte und ging nochmal zu Zala. „Hör mal Maus. Ich muss jetzt nochmal weg. Suzanna kommt gleich vorbei und geht mit Mami zum Arzt, passt du solange auf sie auf?“ Sie sprang begeistert auf, rief ebenfalls bis später und war schon bei ihrer Mutter. Mit einen leichten Lächeln auf dem Lippen, aber auch mit Sorge verließ ich das Haus und fuhr zum Studio. Hoffentlich war mit Robin alles in Ordnung.
Suzannas Sicht:
Ich las Samus Nachricht und schrieb ihm sofort zurück. Robin war inzwischen zu einer ziemlich guten Freundin geworden, natürlich würde ich da für sie da sein und mit ihr zum Arzt gehen. „Sami?“ ich rief nach meinem Freund und hörte wie aus dem Wohnzimmer ein 'Ja' zurück kam. Ich beobachtete ihn aus dem Türrahmen und musste schmunzeln. „Was denn?“ Mein Bärchen lag ausgestreckt auf dem Sofa und sah ziemlich müde aus. „Ich muss mal eben zu Robin fahren. Es geht ihr wohl nicht so gut und weil Samu nochmal ins Studio muss hat er mich gebeten mit ihr zum Arzt zu fahren.“ Er setzte sich auf, strich sich durch die Haare und sah in meine Richtung. „Ist ok. Wünsch ihr gute Besserung, ja?“ Ich nickte, verabschiedete mich mit einem Kuss auf die Wange und kam dann eine viertel Stunde später bei Samu und Robin an. Schmunzelnd stieg ich aus dem Auto. Nie hätte ich gedacht Samu nochmal nach der Trennung von Vivi damals so glücklich zu sehen wie mit den beiden jetzt. Robin hatte ihn verändert im positiven Sinne. Samu war zwar immer noch derselbe und dennoch irgendwie erwachsener geworden. Ich nahm mir den Ersatzschlüssel und ging im Haus erst mal in das Zimmer der kleinen Maus. Mein Herz zog sich scherzhaft zusammen, bei dem Gedanken an Kinder. Sami und ich hatten vor kurzem auch beschlossen ein Baby zu kriegen, aber bis jetzt hatte es leider noch nicht geklappt. Er meinte zwar ich solle mir keine Sorgen machen und dass es normal wäre, wenn man nicht sofort schwanger werden würde und trotzdem wünschte ich ich wäre es schon. Kaum konnte ich es erwarten endlich so ein kleines Wesen im Arm zu halten.
Ich klopfte an Zalas Tür, schob meinen Kopf hindurch und diese sah mich freudig an. „Na du. Hör mal machst du dich schon mal fertig? Wir fahren jetzt mit deiner Mama zum Arzt.“ Ich schloss die Tür wieder und ging ins Wohnzimmer zu Robin. Als ich sie sah erschrak ich kurz. „Hey süße. Du siehst ja echt schrecklich aus.“ Sie setzte sich Augen verdrehend auf. „Hey... und na herzlichen dank auch.“ Ich lächelte und stützte sie beim aufstehen. „So war das nicht gemeint. Weißt du doch süße und jetzt gehst du dir erst mal was anziehen und dann fahren wir zum Arzt.“ Erschlagen seufzte sie und ging sich dann mit meiner Hilfe fertig machen. Gute zwei Stunden später waren wir dann auch schon wieder da. Die Ärztin hatte gesagt, dass sie irgendwann gegen Abend anrufen würde um Robin das Ergebnis der Untersuchung mitzuteilen. Gerade saßen wir ihm Wohnzimmer und schauten uns mit der kleinen Maus einen Film an als Telefon klingelte. Ich sprang auf, holte es und drückte es anschließend Robin in die Hand. Sie redete der Ärztin. Während des Gespräches kamen ihr Tränen in die Augen. Als sie auflegte sah sie mich geschockt an und gab dann das wieder was die Ärztin ihr eben erzählt hatte.
Robins Sicht:
Samu kam heute erst spät nach Hause. Als er ankam war Suzanna schon seit einer Stunde weg. Ich war ihr unglaublich dankbar, dass sie nach dieser Nachricht für mich da gewesen war. Irgendwie musste ich mir eingestehen dass ich ein wenig Angst hatte Samu davon zu erzählen. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion oder dass er mich vielleicht alleine lassen würde. Als er wieder kam saß ich in einer Decke eingekuschelt auf dem Sofa. Samu kniete sich wortlos vor mich und sah mich dann abwartend an. Er nahm meine Hand in seine, strich sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken und sprach dann leise: „Und was hat die Ärztin gesagt?“ Jetzt setzte auch ich mich auf und drückte leicht seine Hand, vor Nervosität und auch Angst. Selbst jetzt schaffte er es noch mich ein wenig zu beruhigen. Ich lächelte in gezwungen an und setzte dann zum sprechen an...
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That's All (Sunrise Avenue FF)
RandomRobin hat viel hinter sich... Ein Kind. Einen Vater der die beiden sitzen gelassen hat und einen anstrengenden Job. Als sie dieser Job eines Tages auf die Band Sunrise Avenue treffen lässt wird sich einiges verändern. Was? Das seht ihr wenn ihr die...