Kapitel 1

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Ich saß auf dem Rücksitz und starrte aus dem Fenster des Wagens. Die Sonne stand hoch am Himmel und es war angenehm warm. Ist ja auch normal mitten im Juni.
Ich schaute nach vorne und sah meinen Vater konzentriert auf die Straße starren, während er den Wagen in Richtung meiner neuen „Heimat" fuhr. Meine alte Schule hatte am Ende des Schuljahres geschlossen und da mein Vater momentan sowieso sehr viel arbeiten muss hat er kurzerhand beschlossen mich auf irgendein Schnöselinternat zu stecken.
Ich meine ich kann es ihm nicht verübeln er hatte ja wenn er arbeiten war keine Zeit sich um mich zu kümmern, aber es hätte ja nicht unbedingt ein Internat am anderen Ende der Welt sein müssen. Nein wirklich von Deutschland nach Südkorea was sollte das? So gut kann ein Internat nun auch wieder nicht sein. Er kann nur vom Glück reden, dass ich fließend koreanisch spreche.
Ich weiß noch, ich habe es mir vor einigen Jahren als ich 12 war aus Langeweile beigebracht. Es überraschte meinen Vater zwar aber riss ihn dennoch nicht vom Hocker, für ihn stand sowieso schon fest, dass ich ein Wunderkind bin. Aber das will ich garnicht. Ich meine kann ich nicht einfach ganz normal sein so wie alle anderen?

Der Wagen stoppte plötzlich und meine Tür wurde geöffnet. Mein Vater streckte mir seine Hand entgegen und half mir dann auszusteigen. Meine Koffer wurden gerade von unserem Butler ausgeladen und schon Richtung Gebäude geschleppt. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Vater ihn mitgenommen hat. Als hätte ich nicht das Recht einmal als Durchschnittsmensch irgendwo anzukommen. Mein Vater war steinreich, da er sein eigenes Unternehmen führte und das musste er natürlich immer zeigen.
Allerdings liebe ich ihn trotzdem über alles. Da meine Mutter schon vor langer Zeit gestorben ist musste er mich alleine großziehen und das hat er mir Bravur gemeistert möchte ich meinen. In meinen Augen ist er der beste Vater den man sich nur wünschen kann.
„Mey komm wir müssen noch zur Schulleitung und Bescheid geben, dass du angekommen bist," riss mich seine Stimme plötzlich aus meinen Gedanken.
Zum ersten Mal seit wir angekommen sind sah ich mich richtig um und erst jetzt realisierte ich, wo ich gelandet war. Das war kein Internat. Nein. Schloss wäre wohl eine passendere Beschreibung für das prunkvolle Gebäude das vor mir prangte.

 Schloss wäre wohl eine passendere Beschreibung für das prunkvolle Gebäude das vor mir prangte

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Wirklich es war riesig und ich konnte nicht einmal sehen wo es aufhörte. „Gefällt es dir?" hörte ich meinen Vater wieder. „Naja etwas extravagant vielleicht aber ja. Es ist der Hammer!" Ich sah ihn mit strahlenden Augen an. Wenigstens dieses Mal war ich wirklich glücklich, dass mein Vater so viel Geld hatte.

Gemeinsam liefen wir nun auf das Gebäude zu, als uns schon ein Mann mittleren Alters entgegen kam. „Guten Tag, sind Sie Mr. Choi?" „Ja das bin ich und das ist meine Tochter, Mey Choi. Sie müssten dann Direktor Kang sein richtig?" „Ja ganz richtig, wir haben gestern telefoniert. Freut mich, dass Sie da sind und es freut mich auch dich endlich kennenzulernen und an unserer Schule willkommen zu heißen." Mr.Kang drehte sich zu mir und reichte mir seine Hand. Ich lächelte ihm entgegen und schüttelte seine Hand, so wie ich es gelernt hatte. Er lächelte zurück und drehte sich dann schnell um. „Mr.Kim würden Sie bitte kurz kommen." Ein Junge der in meinen Alter sein müsste kam zu uns und fragte: „Was gibt es Rektor Kang?" „Das hier ist Mey Choi sie wird ab heute auf dieses Internat gehen. Würdest du ihr bitte helfen ihr Zimmer zu finden?" Der Junge nickte und der Rektor wendete sich wieder an mich. „Du wirst in Block 1 leben, bei den besten Schülern des Internats. Mr.Kims Zimmer ist auch dort also werdet ihr euch öfter sehen." Ich nickte kurz und er wendete sich an meinen Vater. „Ihre Tochter ist hier in guten Händen, das versichere ich Ihnen. Sie müssten noch kurz mit in mein Büro kommen und die nötigen Papiere unterschreiben, danach bringe ich Sie zu ihrem Zimmer und sie können sich verabschieden." Mit diesen Worten drückte mich mein Vater kurz und sagte: „Wir sehen uns gleich." Und schon ging er mit dem Direktor davon.
Mir fiel nach ein paar Sekunden aber ein, dass ich ja garnicht alleine war. Ich drehte mich schnell zu dem Jungen um und starrte ihn ungewollt an. Ich hatte keine Ahnung was ich jetzt sagen sollte. Ich war wohl so ziemlich der schüchternste Mensch auf dem Planeten gegenüber Fremden.
„Also Mey freut mich dich kennenzulernen mein Name ist Taehyung. Deine Koffer sind bestimmt schon auf deinem Zimmer also bring ich dich jetzt am besten auch mal da hin, was meinst du?"

Wahnsinniger Vampir [BTS Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt