Wahnsinniger Vampir [BTS Ff]

Kapitel 17

Es klopfte wieder, diesmal etwas lauter. Ich bekam nur benommen mit, was um mich herum geschah. Mir war unfassbar heiß und langsam wurde mir schwindelig.
„Mey, bist du noch wach? Ich bin's Namjoon, ich wollte nur mal kurz nach dir sehen und wissen, wie es dir geht." Ich hörte seine Stimme nur verhallt und weit weg. Vermutlich war ich kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Namjoon und Jungkook kamen ins Zimmer gestürmt. Jimin drehte sich um und die beiden sahen geschockt zwischen ihm und mir hin und her.
Namjoons Blick wurde leer und emotionslos. Er sah Jimin an und die Kälte, die dabei in seinem Augen lag, machte mir Angst.

„Dafür wirst du bezahlen.", sagte er mit einer angsteinflößenden Ruhe in der Stimme. Er kam entschlossen auf uns zu und packte Jimin am Kragen. Jimin versuchte mit aller Kraft sich zu wehren, aber er konnte sich nicht aus Namjoons Griff befreien. Namjoon riss ihn von mir weg und warf ihn auf den Boden. Ich nahm ein schmerzerfülltes Stöhnen wahr. Er warf Jungkook einen kurzen Blick zu und packte dann wieder Jimin und drückte ihn weiter zu Boden.
Jungkook kam sofort zu mir gerannt und nahm mich auf den Arm. Er lief mit mir aus dem Zimmer und während wir durch die scheinbar endlosen Gänge des Hotels liefen, verlor ich das Bewusstsein.
Ich kam wieder zu mir, als ich gerade auf ein weiches Bett gelegt wurde. „Jungkook was ist passiert?", hörte ich jemanden aufgeregt fragen. Ich war zu schwach um meine Augen zu öffnen und nachzusehen, aber ich glaube Jins Stimme zu erkennen.
„Das war Jimin! Man das ist alles meine Schuld. Ich war noch bei ihr bevor das passiert ist. Ich hätte bei ihr bleiben sollen." Jungkook klang verzweifelt und total aufgelöst. „Beruhig dich erstmal. Ich werde ihr jetzt helfen. Außerdem ist das nicht deine Schuld. Niemand außer Jimin kann etwas dafür."
Plötzlich nahm ich noch eine dritte Stimme wahr. „Wenn irgendjemand daran Schuld ist, dann Taehyung!" Ich erkannte sofort wer es war. Yoongi. Er hörte sich verdammt wütend an. „Immerhin hat er sie vorhin her gebracht. Ihm hätte klar sein müssen, dass es noch schlimmer wird wenn Jimin denkt, sie wäre einfach abgehauen. Wenn er sich schon so an sie ran schmeißt soll er gefälligst auch auf sie aufpassen!"
„Yoongi!", zischte Jin gereizt. Yoongi schnaubte genervt und sagte dann angespannt: „Ist doch so!" Nach diesen Worten hörte ich seine Schritte näher kommen. Er strich mir vorsichtig über den Kopf und sagte sanft und leise: „Von nun an werde ich auf dich aufpassen. Ich verspreche dir, dass Jimin nicht mehr in deine Nähe kommt. Ich werde nicht mehr von deiner Seite weichen und immer dafür sorgen, dass dir niemand etwas böses tun kann." Nachdem er seinen Satz beendet hatte spürte ich, wie er mir einen sanften Kuss auf die Stirn gab. Danach entfernte er sich wieder und kurz darauf hörte ich, wie die Tür geöffnet wurde und hinter ihm wieder ins Schloss fiel.
Yoongi... Im einen Moment ist er wild, temperamentvoll und aufbrausend. Und im nächsten ist er so unfassbar sanft und gutmütig, wie ich es noch nie bei jemandem gesehen habe.
Was davon ist sein wahres ich? Welche Seite ist er wirklich und welche ist nur eine Fassade? Ich werde aus ihm einfach nicht schlau, er ist wie ein unlösbares Rätsel für mich.

Nach einem Moment des Schweigens fing Jin an zu sprechen. „Jungkook bitte hol Namjoon. Wenn ich Mey versorgt habe, müssen wir sehen, an wie viel sie sich erinnert. So gerne ich es ihr auch sagen würde, wir dürfen nunmal einfach kein Risiko eingehen."
Daraufhin verließ auch er das Zimmer. Ich hörte Jins Schritte und danach, irgendeine Flüssigkeit. Er kam wieder zu mir und setzte mich neben mich auf das Bett. „Mey. Ich habe hier etwas Medizin für dich, die du nehmen musst. Danach wird es dir besser gehen." Er strich mir sanft über den Arm, um mich zu wecken, er konnte ja nicht wissen, dass ich schon die ganze Zeit bei Bewusstsein war.