Kapitel 10

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Ich stand eine Zeit lang einfach nur da und starrte ihn an. Tae mag mich? Also so richtig? Und ich würde tatsächlich eine Begleitung für den Ball haben, obwohl ich erst so kurz hier war. Ich sah ihm tief in die Augen und begann zu lächeln.
„Ich würde dich sehr gerne auf den Eröffnungsball begleiten Tae." Sein Gesichtsausdruck entspannte sich und er begann ebenfalls zu lächeln. Sanft sagte er: „Das freut mich. Glaub mir du wirst es nicht bereuen, ich werde diesen Abend für dich unvergesslich machen." Das brachte mich noch mehr zum Lächeln und ich konnte nicht anders. Ich musste ihn einfach umarmen. Ich legte meine Arme sanft um ihn und drückte mich an seine starke Brust. Wow er musste wirklich muskulös sein, wenn ich seine Muskeln bei einer einfachen Umarmung wie dieser spüren konnte.
Er schien kurz überrascht zu sein und zögerte, erwiderte aber letztendlich die Umarmung. So standen wir dort, ich weiß nicht wie lange. Es kam mir wie eine Sekunde, aber auch gleichzeitig wie eine Ewigkeit vor.

Letztendlich löste ich die Umarmung irgendwann und sah Tae glücklich an. „Soll ich dir jetzt noch den Rest des Gartens zeigen?" fragte er. Er lächelte mich zufrieden an und sprach so leise, dass nur ich hören konnte was er sagte, auch wenn wir alleine waren. „Ja bitte." sagte ich genauso leise und langsam ging er ein paar Schritte in Richtung eines neuen Weges. Ich lief ihm hinterher als er plötzlich in eine andere Richtung abbog und nach meiner Hand griff. Er lachte und sagte dann: „Komm hier lang. Ich möchte dir noch einen anderen Ort zeigen, an dem ich gerne bin."
Ich nickte kurz und so liefen wir Hand in Hand durch den Garten. Ich hatte noch nie wirklich Kontakt zu Jungs und jetzt war ich ein paar Tage hier und schon lief ich Hände haltend mit einem Jungen durch die Gegend. Unfassbar wie schnell sich mein Leben geändert hat. Und es ist nichtmal so schlimm hier, wie ich anfangs befürchtet habe. Vermutlich ist Tae aber ein Grund dafür.

Tae riss mich aus meinen Gedanken als er stehen blieb und begann zu sprechen. „Und? Wie findest du es? Das ist einer meiner Lieblingsorte hier." Er sah mich erwartungsvoll an und ich nahm jetzt die Umgebung zum ersten Mal näher wahr. Wir standen auf einer recht kleinen Wiese, die von Hecken umgeben war. Die Wiese war übersät mit Blumen in allen Farben und es flogen überall Schmetterlinge durch die Luft. Mir fehlten die Worte.
„Wow. Es ist einfach nur wunderschön." „Ich dachte mir, dass dir der Ort auch gefallen würde." Er lächelte mich glücklich an, während er immer noch meine Hand hielt.

Wir verbrachten noch eine Weile auf dieser Wiese und sahen uns noch den Rest des Gartens an, bevor wir wieder zurück gingen. Als wir in unserem Block des Gebäudes ankamen, gab es gerade Abendessen und somit gingen wir in den Speisesaal und aßen mit den anderen zusammen. Unglücklicherweise war dieses Mal auch Jimin anwesend, der direkt neben mir saß.
Andauernd sah er mich komisch an und ließ mich kaum aus den Augen. Es machte mir wirklich Angst, vor allem wenn man bedenkt, was er schon mit mir gemacht hat. Ich versuchte die ganze Zeit über, ihn so gut es ging zu ignorieren, was mir sogar einigermaßen gelang. „Also erzähl mal. Wie findest du den Garten?" fragte mich Namjoon neugierig. „Also ich muss schon sagen, er ist wunderschön. Aber man kann es eigentlich nicht wirklich Garten nennen, dafür ist er viel zu groß!" Wir lachten gemeinsam und unterhielten uns noch eine Weile.

Irgendwann waren wir alle mit dem Essen fertig und begaben uns auf unsere Zimmer. Ich wurde von Jungkook begleitet, da sein Zimmer direkt neben meinem lag. Die Jungs meinten es ernst, mich nicht mehr aus den Augen zu lassen. Ich hielt mein Handgelenk mit meinem Armband an meinen Türgriff um das Schloss zu öffnen, aber es tat sich nichts. Ich versuchte es noch einmal, aber es passierte wieder nichts.
„Jungkook meine Tür geht nicht auf. Was soll ich jetzt machen?" Ich musste zugeben, dass mich solche Situationen immer sehr schnell beunruhigten. Wieso musste sowas immer mir passieren? Ich hatte manchmal wirklich das Gefühl, dass mich jegliche Technik einfach abgrundtief hasste. Ich meine mal im Ernst. Es ist doch nicht normal, dass nahezu jedes technische Gerät, dass ich benutzte kurze Zeit später nicht mehr funktionierte oder?
„Lass mich mal sehen." Er hielt mir seine Hand entgegen und ich reichte ihm mein Armband.
Er sah es sich genau an und schien irgendetwas daran zu machen, aber ich habe absolut keine Ahnung was. Nach einer kurzen Zeit gab er es mir zurück und sagte: „Versuch es jetzt nochmal." Ich tat was er sagte und tatsächlich, mein Türschloss öffnete sich wie gewohnt mit einem piepen. „Wow Danke. Wärst du nicht hier gewesen, hätte ich so wie ich mich kenne vermutlich auf dem Flur schlafen müssen." Wir lachten kurz und er sagte: „Gern geschehen."

Wahnsinniger Vampir [BTS Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt