Kapitel 4

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Als ich im Garten ankam klappte mir buchstäblich die Kinnlade runter. Wow also das war mal ein Garten! Er war wunderschön und mindestens so groß wie das gesamte Gebäude.
Ich ging ein wenig die kleinen Wege entlang, die in alle möglichen Richtungen führten bis ich zu einem kleinen versteckten See kam. Es schien als hätte dieser Garten überhaupt kein Ende. Wobei man es meiner Meinung nach nicht mehr Garten nennen konnte. Park wäre wohl passender. Ich setzte mich auf ein kleines Stück Wiese am Seeufer und genoss die Sonne, bis ich etwas rascheln hörte. Ich drehte mich um und sah Taehyung durch das Gebüsch kommen. Ich sah ihn an und konnte nicht anders als zu lachen. Überall hingen ihm Blätter in den Haaren und er sah generell ziemlich verstreut aus. „Was denn wirklich? Ich suche dich überall und der Dank ist, dass du mich auslachst?" Er grinste und setzte sich neben mich während er die Blätter aus seinen Haaren entfernte und seine Kleidung richtete. „Naja also du musst schon zugeben, dass es echt komisch aussieht wenn plötzlich ein Junge aus einem Gebüsch kommt und überall Blätter in den Haaren hat." Jetzt fingen wir beide an zu lachen und nach einer Weile saßen wir dann einfach schweigend am Ufer. Es war aber keine peinliche Stille. Viel mehr eine angenehme Ruhe.
„Wieso hast du mich eigentlich gesucht?"
Ich sah ihn an und wartete auf eine Antwort.
„Naja du warst beim Frühstück so schnell weg und hast irgendwie komisch gewirkt, deshalb habe ich mir Sorgen um dich gemacht. Außerdem bist du schon über drei Stunden weg."
Jetzt sah ich ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Was denn drei Stunden?! Niemals! Ich bin doch eben erst hier her gekommen."
Ich muss schon zugeben, dass ich jetzt leicht verwirrt war, da ich sonst eigentlich ein ganz gutes Zeitgefühl habe und es kam mir vor als wäre ich gerade mal ein paar Minuten weg gewesen. „Also wenn es dir nicht mal aufgefallen ist scheint es dir hier ja echt zu gefallen was?" „Ja das stimmt. Hier ist es einfach nur wunderschön ich könnte für immer hier bleiben." „Dann bleib doch einfach für immer." Er sah mich lächelnd an. „Wenn das nur so einfach wäre." Ich seufzte „Ich habe nur drei Jahre an dieser Schule dann geht es für mich zurück nach Deutschland. Wobei das schon eigentlich eine verdammt lange Zeit ist." Jetzt war er derjenige der lachte. Ich sah ihn nur verwirrt an. „Drei Jahre sind garnichts wenn man mal überlegt wie lange man lebt. Es ist nur ein kleiner Teil deines Lebens." Wow ziemlich große Worte für jemanden der wohl kaum viel älter ist als ich.

Als ich mich gerade wieder entspannt auf die Wiese legen wollte fiel mir auf das irgendwas fehlte. „Wo ist denn die Sonne so plötzlich hin?" Eben war der Himmel noch strahlend blau und wolkenlos und jetzt? Eine dicke, dunkle Wolkenschicht verdeckte die Sonne und mir wurde langsam auch echt kalt. Tae sah sich kurz um und guckte genervt. Okay ich mag Sonne auch lieber aber er scheint ja fast schon wütend zu sein. Für das Wetter kann doch keiner was.
„Komm lass uns lieber schnell rein gehen, bevor es noch anfängt zu regnen." Er zog seine Jacke aus und hielt sie mir hin. Ich sah ihn daraufhin nur verwirrt an. „Was ist? Dir ist doch kalt oder nicht. Zieh sie ruhig an mir ist nicht kalt." „Danke" Mehr brachte ich gerade nicht zu Stande, weil ich völlig davon überwältigt war wie zuvorkommend und fürsorglich er ist. Das es solche Jungs noch gibt grenzt an ein Wunder. Ein richtiger Gentleman wie es sie eigentlich nur früher gab. Langsam kam ich mir fast schon vor wie in einem modernen Märchen aber ich verwarf diesen Gedanken schnell wieder. Was für ein Schwachsinn.
Ich griff also nach seiner Jacke zog sie mir schnell über und wir machten uns auf den Weg zurück zum Schulgebäude. Aber dank meinem Glück fing es natürlich noch an zu regnen bevor wir ankamen. Und es war kein Nieselregen sondern ein richtiger Schutt. Ich hatte fast schon Angst, dass es gleich noch hagelte. Tae griff in dem Moment nach meiner Hand und rannte los. „Tae warte mach langsamer, ich kann nicht so schnell! Wenn du so weiter rennst falle ich noch!" Ich musste ihn regelrecht anschreien, da es mittlerweile stark gewitterte und man mich wegen dem lauten Donner und dem ganzen Regen sonst nicht gehört hätte. Er blieb plötzlich so abrupt stehen, dass ich volle Kanne gegen ihn rannte aber er schien es garnicht zu merken. „Ah Taehyung was machst du? Wieso bleibst du stehen?" Ohne ein Wort zu sagen nahm er mich auf den Arm und rannte weiter. Passierte das gerade wirklich? Es kam mir so surreal vor. „Wenn du nicht so schnell rennen kannst dann trage ich dich eben!"
Was denn wirklich jetzt? Irgendwas ist auf jeden Fall falsch mit diesem Jungen, ich meine wie stark muss man sein, wenn man mit jemandem im Arm so schnell rennen konnte? „Aber Tae ich bin doch total schwer! Lass mich einfach runter und Lauf vor es ist ja nicht mehr weit!" Auf einmal wurde der dunkle Mittagshimmel von einem riesigen Blitz erhellt und es folgte ein ohrenbetäubender Donner.

Ohne es wirklich zu wollen zuckte ich zusammen, was Tae natürlich merkte

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Ohne es wirklich zu wollen zuckte ich zusammen, was Tae natürlich merkte. Er grinste und sagte: „Ich würde doch niemals ein Mädchen bei diesem Wetter alleine draußen stehen lassen. Schon garnicht wenn es offensichtlich noch Angst vor Gewitter hat." „Ich habe gar keine Angst! Ich habe mich nur erschreckt!" Allerdings hörte er mir garnicht richtig zu. Aber mal im Ernst dieses Wetter war auch schon nicht mehr normal. Wie konnte das so schnell wechseln? Und ich hatte noch nie ein so heftiges Gewitter gesehen!
Ich schloss einfach nur die Augen und hoffte, dass es schnell vorbei war und wir endlich drinnen ankamen. Und tatsächlich im nächsten Moment hörte ich eine Tür und spürte, dass der Regen aufhörte.
Im nächsten Augenblick kamen schon einige der Jungs auf uns zu gerannt. „Oh mein Gott Mey geht es dir gut? Taehyung was ist passiert, wo wart ihr?" Ich sah nur einen ganz aufgeregten Namjoon durch die Gegend laufen und im nächsten Moment kam Jungkook zu mir und reichte mir lächelnd ein Handtuch. „Danke," ich lächelte ihn an und begann damit mich abzutrocknen. „Keine Sorge Namjoon beruhig dich erstmal. Uns geht's gut wir sind nur nass und Mey ist wahrscheinlich etwas kalt." Jetzt bemerkten auch die anderen, dass ich Zitternd im Flur stand. „Ich lasse dir mal ein heißes Bad ein und mache etwas zu essen, ja?" Ich nickte „Danke Jin, das wäre echt nett." „Das mache ich doch gerne!"
Jetzt meldete sich allerdings wieder Namjoon zu Wort: „Also wo wart ihr bei diesem Wetter?" „Das erzählt dir sicher Mey. Würdest du mir bitte erstmal verraten wo Hoseok ist? Ich muss noch echt dringend was mit ihm klären." „Der hat sich in seinem Zimmer eingesperrt, weil Yoongi ihn erschreckt hat und kommt nicht mehr raus."
Ich konnte mir ein lachen nicht verkneifen, auch wenn Hoseok mir leid tat. „Ich komme später nochmal zu dir Mey." Er lächelte mir noch einmal kurz zu und verschwand dann in Richtung der Zimmer. „So würdest du mir jetzt bitte mal erklären, wieso ihr bei dem Wetter draußen wart?" „Ja das würde mich auch mal interessieren," meldete sich nun auch Jungkook zu Wort.
Ich ging mit Ihnen in eine Art Wohnzimmer und setzte mich auf einen Sessel. „Also ich bin nach dem Frühstück raus in den Garten gegangen und habe da so einen See gefunden und bin dann dort geblieben. Irgendwann kam dann Tae und das Wetter ist umgeschlagen. Wir sind so schnell es ging zurück gelaufen aber wir waren halt zu langsam." „Okay dann bin ich einfach nur froh, dass euch beiden nichts passiert ist." Er lächelte mich freundlich an und dann machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer.

Gerade als ich die Tür öffnen wollte kam mir Jin entgegen.

„Dein Bad ist fertig und dein Essen habe ich dir auch dort hingestellt

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„Dein Bad ist fertig und dein Essen habe ich dir auch dort hingestellt. Falls du noch was brauchst kannst du einfach rufen." „Danke Jin, das ist wirklich freundlich von dir." Er lächelte mir noch einmal zu und ging dann. Ich schloss die Tür und zog erst mal die nassen Sachen aus. Sie klebten regelrecht an mir und waren total kalt, weshalb ich sie schnellstmöglich loswerden wollte. Taes Jacke hing ich erstmal zusammen mit meiner Kleidung zum trocknen auf. Dann machte ich noch etwas ruhige Musik an und legte mich in die Badewanne. Ich war so ausgekühlt, dass das warme Wasser im ersten Moment richtig brannte aber nach einer Zeit war es sehr angenehm. Während ich mich entspannte und Musik hörte aß ich hin und wieder einen der Snacks die mir Jin hergestellt hatte.
Nach einer Weile wurden meine Augen schwer und ich driftete langsam aber sicher ins Land der Träume ab.

Wahnsinniger Vampir [BTS Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt