Kapitel 19

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Ich lief immer weiter durch den Wald und versuchte verzweifelt, einen Weg zurück zu finden. Allerdings machte das alles nur noch schlimmer, denn ich verlief mich immer mehr und endete völlig orientierungslos mitten im Wald.
Allmählich zog sich ein Nebelschleier über die Berge und das wenige Licht, welches mir der Mond spendete, wurde schwächer.
Durch den Nebel und die feuchte Nachtluft, mit der sich meine Kleidung langsam voll sog wurde mir immer kälter, bis ich schließlich am ganzen Körper zitterte.
„Jungs! Hilfe!" Ich rief verzweifelt in die kalte Nacht hinein und konnte nur hoffen, dass mich irgendjemand hörte.
Erschöpft und zitternd vor Kälte ließ ich mich auf einen Felsen sinken und kauerte mich zu einem kleinen Häufchen Elend zusammen.

Ich wimmerte leise vor mich hin, als ich plötzlich ein lautes Geräusch hörte. Es klang wie ein großes Tier. Und wenn ich nicht falsch lag, dann kam es direkt auf mich zu gerannt.
Sofort vergaß ich meine Erschöpfung und stellte mich ruckartig auf. Gerade, als ich bereit war los zu rennen, gab das Tier allerdings einen erstickten Laut von sich und verstummte dann.
Ich drehte mich in die Richtung, aus der das Geräusch eben kam und konnte ein paar Meter vor mir einen Schatten erkennen. Er sah aber nicht wie ein Tier aus, vielmehr wie ein Mensch.
Ich ging langsam auf ihn zu, als ich erkannte das es ein Junge war. Und nicht irgendein Junge.
Es war Jungkook.
„Jungkook! Ich bin so froh, dass du hier bist! Ich dachte schon ich würde nie zurück finden und dass ihr mich nicht sucht, weil ihr nicht wisst wo ich bin!" Ich rannte auf ihn zu und mir stiegen vor Erleichterung ein paar Tränen in die Augen.
Jungkook drehte sich langsam um und sah mich mit einem ausdruckslosen Blick an. Sein Gesicht war blutverschmiert, genauso wie seine Kleidung.

 Sein Gesicht war blutverschmiert, genauso wie seine Kleidung

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Ich blieb stehen und sah ihn schockiert an. „Jungkook was ist passiert?" Aber er antwortete mir nicht. Er reagierte nicht einmal. Er starrte mich mit einem ziellosen, leeren Blick an und rührte sich nicht.
Plötzlich veränderten sich seine Augen und er sah wieder normal aus, wenn man das den Umständen entsprechend so nennen konnte.
„Du solltest nicht hier sein. Wieso bist du hier? Lauf weg und verschwinde, du bist in Gefahr!"
Während er die Worte vor sich hin murmelt, fuhr er sich nervös mit den Händen durch die Haare. Es war kaum zu übersehen, wie angespannt er in diesem Moment war.

In der nächsten Sekunde veränderten sich seine Augen wieder und er hatte den selben leeren Blick wie vorher.
„Jungkook?", fragte ich verunsichert. Doch er antwortete nicht und kam langsam auf mich zu. Als er einige Schritte gegangen war, konnte ich hinter ihm ein totes Wildschwein liegen sehen. Überall war Blut.
Also war er es, der das Tier getötet hatte. Aber wieso?
„Jungkook du machst mir Angst!" Wieder keine Reaktion.
Irgendetwas in mir sagte mir, dass ich abhauen sollte und genau das tat ich. Ich drehte mich um und rannte so schnell ich konnte durch den Wald. Ich musste mich anstrengen um bei der Dunkelheit überhaupt zu sehen, wo ich hin trat und nicht hinzufallen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit blieb ich keuchend stehen. Ich bekam kaum Luft und meine Lunge brannte, wegen der kalten Luft.
Ich drehte mich um aber konnte Jungkook nirgends entdecken. Gott sei dank, ich habe ihn abgehängt. Ich stützte mich mit den Händen auf meinen Knien ab und versuchte, meine Atmung wieder etwas zu beruhigen.

Wahnsinniger Vampir [BTS Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt