Kapitel 12

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Ich konnte natürlich nicht wieder einschlafen. Unter solchen Umständen half selbst Tae nur wenig. Allein, dass ich mich beruhigen konnte  grenzt an ein Wunder.

Tatsächlich hörte es kurze Zeit später auf zu regnen und zu gewittern und wir konnten den Wagen verlassen. Während wir uns ein wenig die Beine vertraten, wechselte der Fahrer mit Namjoons Hilfe den Reifen. Ich blieb immer in Taes Nähe, aus Angst das Gewitter würde zurück kommen oder das sonst etwas passierte. Er gab mir einfach ein Gefühl von Sicherheit, welches ich nicht beschreiben konnte.
Nach etwa einer halben Stunde hörten wir Namjoon rufen, dass der Reifen gewechselt sei und wir einsteigen sollten, damit wir schnell weiter fahren konnten. „Na komm, wir sollten zurück gehen.", sagte Tae sanft und wir begaben uns in Richtung des Minibuses. Einige Meter entfernt blieb ich allerdings stehen und starrte in den dunklen Wald. Ich war mir sicher gerade etwas aufblitzen gesehen zu haben.
Tae hatte offenbar nicht bemerkt, dass ich angehalten hatte, denn er ist weiter zum Minibus gegangen. Wie hypnotisiert ging ich von dem kleinen Weg ab und begab mich langsam ins Dickicht des Waldes. Die Luft war von dem Regen noch kalt und feucht und der Mond war immer noch von einer dicken Wolkenschicht bedeckt. Plötzlich stolperte ich über die Wurzel eines Baumes und kam ins Taumeln. In diesem Moment erhellt sich meine Umgebung, da die Wolken den Mond frei gaben und ich konnte direkt vor mir eine tiefe Schlucht erkennen.

"Ahh!", ich schrie auf

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"Ahh!", ich schrie auf. Ich versuchte immer noch mein Gleichgewicht wieder zu finden und kam dem Abgrund immer näher. Okay das wars mit mir. Danke, für diese schöne Zeit. Dad ich liebe dich, tut mir Leid, dass ich meinen Abschluss nie schaffen werde, bitte vergiss mich nicht. Ich spürte wie mein Fuß abrutschte und sah mein Leben an mir vorbei ziehen. Meine Mum, mein Dad, mein erster Ballettauftritt, meine Einschulung und meine Freunde. Die Bilder blitzten vor meinen Augen auf, schneller als ich sie richtig wahrnehmen konnte. Meine Augen füllten sich mit Tränen, bevor ich sie schloss und mein Schicksal akzeptierte. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so sterben würde. Und schon garnicht so früh, aber man kann es sich nunmal nicht aussuchen und beeinflussen kann man es genauso wenig. Mein Körper wurde immer leichter und ich spürte, wie ich langsam begann zu fallen.

Yoongis Sicht:
Ich stand draußen neben dem Minibus und genoss die kühle Nachtluft. Ich wartete ungeduldig und genervt darauf, dass ich endlich wieder einsteigen konnte. Ich will schließlich irgendwann auch mal in diesem verdammten Hotel ankommen. Die normale Fahrt dorthin ist schon schlimm genug, aber wenn man nicht mal am Stück dorthin fahren konnte war es noch um einiges schlimmer.
Nach einer gefühlten Ewigkeit meldete sich dann Namjoon zu Wort: „So, der Reifen ist endlich gewechselt. Leute kommt, alle einsteigen, wir können weiter fahren!" „Aish, schrei doch nicht so.", zischte ich ihn an. Ich war durch die lange Fahrt und meine Müdigkeit gereizt. Es war mitten in der Nacht und ich wollte mich endlich in ein vernünftiges Bett legen und schlafen.
Namjoon sah zu mir und sagte ruhig: „Nicht jeder steht direkt neben mir, so wie du. Taehyung und Mey sind ein Stück gegangen um sich die Beine zu vertreten. Hättest du vielleicht auch mal tun sollen." Nachdem er das gesagt hatte stieg er ein und eine kurze Zeit später tauchte Taehyung aus der Dunkelheit auf, allerdings war er alleine. Ich sah ihn skeptisch an: „Warst du nicht mit Mey weg?" „Ja wieso fragst....", er sah sich um und bemerkte auch endlich, dass Mey nirgends zu sehen war. Panisch sah er mich an: „Sie war gerade noch bei mir! Wir müssen sie finden sie hat verdammt Angst alleine!" Wir sahen uns nervös um bis ich sagte: „Sag den anderen Bescheid, die sollen suchen helfen. Ich gehe schonmal und versuche sie zu finden."
Sofort ging Taehyung zu den anderen und erklärte ihnen was passiert war, während ich in die Richtung rannte, aus der er eben gekommen war. Ich blieb kurz stehen und sah mich um. Nirgendwo war eine Spur von ihr. Gerade als ich weiter gehen wollte hörte ich einen Schrei: „Ahh!"
Geschockt erkannte ich, dass es Meys Stimme war und rannte so schnell ich konnte in die Richtung, aus der der Schrei kam. Und im nächsten Moment entdeckte ich sie auch schon, wie sie stolpernd direkt auf einen Abgrund zusteuerte.

Wahnsinniger Vampir [BTS Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt