Kapitel 6

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„Also, wenn ich anfange folgst du einfach meinen Bewegungen. Wir fangen ganz langsam an. Nach einer Zeit kannst du dann auch tanzen, ohne die Schritte zu kennen. Vorausgesetzt natürlich du hast einen so guten Tanzpartner wie mich." Er sah mich grinsend an und begann dann sich langsam im Takt der Musik zu bewegen.
Anfangs stolperte ich ziemlich unbeholfen vor mich hin, aber nach einer Weile gewöhnte ich mich an den Tanz und wir erhöhten langsam das Tempo. „Na siehst du, so schwer ist es garnicht." Ich lächelte ihn glücklich an. „Danke. Dafür, dass du ehrlich zu mir bist und dafür, dass du mir hilfst." Er zog mich näher zu sich und verlangsamte den Tanz wieder. „Weißt du, du solltest mir dennoch nicht allzu sehr vertrauen. Du solltest niemandem zu 100 Prozent vertrauen. Jeder hat irgendein dunkles Geheimnis." Ich wollte mich von ihm lösen, aber er hielt mich sanft fest. „Yoongi was meinst du damit?" „Ich meine, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Und du sollst wissen, dass..."

Bevor er seinen Satz beenden konnte wurde schlagartig die Tür aufgerissen. „Was machst du hier Mey? Ich habe dich überall gesucht, weil ich mich entschuldigen wollte. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass ich dich bei Yoongi finden würde." Er sah Yoongi mit einem herablassenden Blick an und ich löste mich langsam aus der Tanzhaltung. „Taehyung was ist dein Problem? Du tust so als würde ich dir gehören, dabei kennen wir uns erst seit gestern. Ich habe nur mit Yoongi tanzen geübt. Außerdem hat er mir von der Internatsfahrt und dem Ball erzählt, da du das ja offensichtlich nicht für nötig gehalten hast."
Jetzt war ich diejenige, die ihn wütend ansah und sein Blick wurde traurig.

"Jetzt war ich diejenige, die ihn wütend ansah und sein Blick wurde traurig

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„Ich verstehe, dass du jetzt wütend bist. Ich wollte es dir ja auch noch sagen, es ist schließlich noch etwas Zeit bis dahin." Jetzt kam ich mir echt dumm vor. Wie konnte ich nur so überreagieren? Immerhin hatten wir seit ich gestern ankam auch noch nicht so viel Zeit um über irgendetwas zu reden.
Ich ging langsam auf ihn zu „Tae es..." Er unterbrach mich: „Nein ist schon in Ordnung. Du kannst schließlich machen was du willst. Tut mir leid, dass ich es dir nicht direkt erzählt habe." Nach diesen Worten verließ er traurig das Zimmer.
„Tja scheint so als wäre die kleine Tanzstunde vorbei." Yoongi stoppte die Musik und sah mich erwartungsvoll an. „Was denn, willst du ihm nicht hinterher laufen?" „Ich schätze das sollte ich wohl." Ich warf Yoongi noch einen kurzen Blick zu und rannte dann in die Richtung, in die Tae eben verschwunden war. Als ich vor seinem Zimmer ankam blieb ich stehen.
Erst jetzt fiel mir auf, dass das Gewitter aufgehört hatte und langsam schon wieder die Sonne schien. Das Wetter hier war wirklich eigenartig.
Gerade als ich an der Tür klopfen wollte, wurde sie geöffnet und ein trauriger Tae sah mich an. „Tae es tut mir wirklich leid! Ich habe eben total überreagiert. Wir hatten schließlich noch garnicht richtig die Gelegenheit um über sowas zu sprechen." Ich sah ihn niedergeschlagen an. „Es ist schon okay. Aber du solltest wirklich nicht zu viel Zeit mit Yoongi verbringen er ist meistens ziemlich launisch."
Wir mussten beide kurz lachen und dann trat ich in sein Zimmer ein und setzte mich auf einen Stuhl. Auch sein Zimmer sah so altmodisch aus, wie der Rest des Gebäudes.
„Also wie du jetzt schon weißt fahren wir nächste Woche auf eine Art Klassenfahrt. Unser Block fährt soweit ich weiß an irgendeinen See, der recht abgelegen in einem schönen Wald liegt. Wir werden dort in einem kleinen Hotel leben. Allerdings sind wir trotzdem nur unter uns, da unser Internat es immer für nötig hält direkt das gesamte Hotel zu buchen." „Was wirklich? Ist das nicht etwas teuer?"
Er schmunzelte. „Natürlich, aber das interessiert unseren Direktor nicht. Er meinte einmal wir sollten die Zeit nur unter uns verbringen, um Ablenkungen zu vermeiden." Er kam mir etwas näher und sah mir in die Augen. „Damit wir uns bestmöglich kennenlernen können."
Nachdem er das sagte entfernte er sich wieder etwas von mir und setzte sich auf sein Bett.
„Hast du noch fragen dazu? Oder möchtest du vielleicht noch etwas über den Eröffnungsball wissen?"
Ich lehnte mich zurück und überlegte kurz. „Muss man zu diesem Ball gehen?" Er sah mich überrascht an und antwortete: „Soweit ich weiß schon. Willst du etwa nicht hingehen?" „Naja also so ein Ball ist sicherlich schön, aber ich kann ja garnicht so gut tanzen und ich wüsste auch überhaupt nicht mit wem ich eigentlich hingehen sollte."
Ich blickte traurig auf den Boden. „Wir hatten schon öfter mal Schulbälle, aber ich war da immer alleine. Also ohne Partner mit meinen Freunden. Ich war zwar recht beliebt, hatte allerdings nie viele richtige Freunde, da die meisten nur wegen dem Geld meines Vaters mit mir befreundet sein wollten. Vermutlich mag ich einfach deshalb keine Bälle mehr." Ich blickte wieder nach oben und sah ihn traurig an. „Aber jetzt bist du auf einem Internat auf dem es jedem ganz ähnlich geht wie dir. Zumindest was das Geld angeht. Hier kommt man schließlich nicht so ohne weiteres hin und es ist auch nicht billig. Du kannst mir also glauben, wenn ich dir sage, dass du hier mit Sicherheit viele wahre Freunde finden wirst." Er kam zu mir und nahm mich tröstend in den Arm. Ich fühlte mich zum ersten Mal seit langer Zeit wirklich verstanden und geborgen. Gerade als ich mich dafür bedanken wollte kam jemand durch die Tür. „Tae Danke nochmal, dass du vorhin für mich da warst und... stör ich gerade?"

Wenn ich mich richtig erinnerte war es Hoseok, der gerade in der Tür stand und Tae dumm angrinste

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Wenn ich mich richtig erinnerte war es Hoseok, der gerade in der Tür stand und Tae dumm angrinste. Sofort löste sich Tae von mir und entfernte sich ein paar Schritte. „Kein Problem, du weißt ich bin immer für dich da." Er wandte sich dann zu mir. „Übrigens war es Yoongis Schuld, dass es Hoseok vorhin nicht gut ging. Das solltest du vielleicht wissen."
Was denn Yonngi? Was hatte er denn getan? Vorhin war er so nett zu mir, aber wenn ich so darüber nachdachte... er konnte wirklich sehr verletzend sein. Wie heute morgen beim Frühstück zum Beispiel.
Tae wandte sich wieder an Hoseok und redete weiter: „Du solltest dich aber trotzdem mal etwas zusammenreißen. Er hat dich immerhin nur erschreckt und du drehst gleich durch. Weißt du eigentlich was alles hätte passieren können?" Tae sah ihn ernst an und ich verstand nichts mehr. Was hätte denn bitte passieren sollen? „Ja du hast recht, aber du weißt ich bin sehr schreckhaft und dann hab ich halt ein bisschen die Kontrolle verloren..."
Jetzt war ich neugierig und mischte mich ein. „Was meinst du denn mit Kontrolle verloren? Hast du was angestellt oder was ist los?" Ich guckte abwechselnd Hoseok und Tae an und wartete auf eine Antwort.
"Ach das ist nicht so wichtig." Hoseok lachte kurz. „Wir sehen uns dann gleich beim Abendessen." Er lächelte mir zu und verschwand dann. Das war ja mal total seltsam. Irgendwas stimmte mit den Leuten hier echt nicht.
„Mey es ist wirklich keine große Sache. Mach dir nicht allzu viele Gedanken darüber, ja?" „Ich komm schon noch dahinter was mit euch los ist. Aber jetzt gehe ich mich erstmal fürs Abendessen umziehen." Ich winkte Tae zu und verließ dann ebenfalls sein Zimmer.

Als ich vor meiner Zimmertür ankam und sie gerade öffnen wollte wurde ich plötzlich an meiner Schulter angetippt. Ruckartig dreht ich mich um. „Yoongi! Du hast mich zu Tode erschreckt!" „So schlimm kann's nicht gewesen sein, du lebst ja schließlich noch." Ich konnte in seiner Stimme keinerlei Emotionen erkennen und auch sein Gesichtsausdruck verriet mir nichts über seine momentane Stimmung. „Was ist denn?" fragte ich schließlich.
„Ich wollte dir vorhin noch etwas sagen, aber wir wurden ja unterbrochen." „Ja richtig. Also, worum geht es?" Ich sah ihn gespannt an bis er endlich weitersprach. „Also ich finde du solltest unbedingt wissen, dass..."

„Oh Yoongi, ich hab dich schon überall gesucht." Namjoon kam auf uns zu und sah Yoongi bestimmt an. „Jin wollte, dass du ihm bei etwas hilfst, bevor es Abendessen gibt." „Ich bin wie du siehst gerade beschäftigt, also sag ihm, dass ich ihm später helfe." sagte Yoongi gereizt. „Nein, du sollst ihm sofort helfen. Er war sehr deutlich."
Ich beobachtete die angespannte Situation und bemerkte, wie Namjoon Yoongi streng ansah. Nach einer kurzen Zeit des Schweigens murmelte Yoongi gereizt: „Tut mir leid Mey. Wir werden unser Gespräch später fortsetzen müssen."

Er warf Namjoon noch einen genervten Blick zu und ging dann

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Er warf Namjoon noch einen genervten Blick zu und ging dann. Die Leute hier hatten aber auch ein verdammt schlechtes Timing! Jetzt wusste ich immer noch nicht, was er mir so dringend sagen wollte.
„Tut mir leid euer Gespräch unterbrochen zu haben, aber du solltest vielleicht nicht so viel Zeit mit Yoongi verbringen. Er ist etwas eigen solltest du wissen." „Ja Danke. Tae hat mir das auch schon gesagt, aber soweit ich weiß ist es immer noch meine Entscheidung mit wem ich Zeit verbringe." Ich drehte mich genervt um und öffnete meine Zimmertür, doch bevor ich eintreten konnte hielt Namjoon mich an der Hand fest. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn an. „Was?" „Ich will einfach nur, dass du vorsichtig bist. Yoongi erzählt manchmal etwas komisches Zeug. Du solltest nicht alles glauben was er dir erzählt. Das ist alles."
Er ließ meine Hand wieder los und ich ging ohne noch etwas zu sagen in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir.
Was hatten bloß alle für ein Problem mit Yoongi? Er war doch total nett.

Wahnsinniger Vampir [BTS Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt