In my mind~

Prolog

Ich sitze in der Schule. Dem wohl langweiligsten Ort überhaupt. Und dann habe ich auch noch Mathe. Eines der langweiligsten Fächer überhaupt.
Es ist nachmittag und ich bin froh, dass die letzten beiden Stunden heute ausfallen, jedoch zieht sich diese Mathestunde noch länger als sonst.
Wir müssen in verschiedenen Gruppen Präsentationen über geometrische Rechenaufgaben halten und gerade erzählen drei meiner Mitschüler etwas über Zylinder und Prismen.
Draußen donnert es und es regnet ein wenig. Nichts neues bei uns, da es in der letzten Woche so gut wie jeden Tag mindestens ein Gewitter gab.
Die Klasse hört der Präsentation nur halbherzig zu und ich drehe meinen Stift in der Hand.
Plötzlich donnert es so laut, dass alle in der Klasse zusammenzucken.
Ich denke mir nichts dabei und entspanne mich wieder. Es ist noch eine gute halbe Stunde und ich seufze leise.
Auf einmal höre ich Schritte vor der Tür und schaue dorthin. Normalerweise hört man nur, wenn jemand vorbeiläuft, wenn dieser ziemlich laut redet.
Alle andern scheinen es nicht mitzubekommen und langweilen sich wieder. Ich jedoch schaue immer wieder zur Tür und frage mich langsam, ob ich mir das vielleicht nur einbilde.
Doch auf einmal geht die Tür auf und eine Person in einem grün-schwarz-silbernem Umhang steht im Türrahmen. Sie hat den Kopf gesenkt, weshalb ich ihr Gesicht nicht erkennen kann. Ich sehe nur ungefähr schulterlange schwarze Locken, die vor ihrem Gesicht herabfallen.
Die ganze Klasse verstummt und schaut die Person geschockt an.
Ganz langsam hebt diese den Kopf und schaut mit ihren leuchtend grünen Augen durch das Zimmer.
Bis sie an mir hängen bleiben.
Ich höre eine tiefe Stimme, die mich in ihren Bann zieht.
,,Melina? Komm, wir müssen gehen. Es ist dringend."
Der Mann schaut zu meiner Lehrerin, die mit offenem Mund dasteht und meint:,,Keine Widerrede. Ich werde sie euch heil zurückbringen." Er wendet sich wieder mir zu und sieht mir tief in die Augen. Wie in Trance gehe ich zu ihm und er legt einen Arm um mich, bevor ich durch die Tür gezogen werde. Alles um mich herum bewegt sich und das letzte, was ich höre ist ein genervtes Seufzen und ich spüre wie zwei kräftige Arme mich  hochheben. Dann wird alles schwarz.