In my mind~

5)

Melinas Pov:

Ich verabschieden mich eilig von Thor und Sif und meine ich müsse noch etwas erledigen. Die beiden starren mir nur ungläubig hinterher und schütteln ihre Köpfe. Schnell renne ich dem Schatten nach, der gerade im Wald verschwindet.
Ich laufe also auch in den Wald und rufe seinen Namen. Ich weißte ehrlich gesagt nicht, warum ich ihm folge, aber irgendetwas sagt mir, dass ich es tun muss. Ich fühle so eine Verbindung zwischen uns, weißte aber nicht genau ob sie gut oder schlecht ist. Ich trete aus dem Gebüsch und da sitzt er. An einen Baum gelehnt und den Blick zum Himmel gerichtet. Als er mich hört wendet er diesen mir zu und schaut mich leicht verwirrt an. Ich setze mich einfach neben ihn. Sage oder frage nichts. Ich sitze einfach nur da und schaue in den Himmel. Wenn er etwas zu sagen hat, wird er es tun.
Und ich habe recht.
,,Wunderschön, nicht wahr?",fragt er kurzer Zeit leise und sanft. Er scheint so friedlich. Ich nicke.
,,Ja, das ist es."
,,Weißt du, ich komme oft her wenn ich nachdenken will oder einfach alleine sein will. Es ist sozusagen mein Lieblingsort in ganz Asgard."
Er dreht seinen Kopf zu mir und ich schaue in seine unglaublich tiefgründigen Augen, die solch eine Wärme ausstrahlen, die ich bei ihm niemals erwartet hätte.
Plötzlich verspannt er sich und der altbekannte kalte Ausdruck nimmt wieder seinen Platz ein. Verwirrt schaue ich wieder in den Himmel. So langsam kommen die ersten Sterne zum Vorschein und ich würden am liebsten die ganze Nacht hier bleiben.
,,Warum hast du uns beobachtet? Vorher beim Training.", rutscht es mir dann ungewollt heraus und bevor ich irgendetwas machen kann, steht er auf.
,,Das hier ist mein Land, meine Welt und mein Leben. Ich darf tun und lassen, was ich will, wann ich will, wo ich will und warum ich will und es hat dich verdammt noch mal nichts anzugehen.", schnauzt er mich an und geht. Er geht einfach. Lässt mich hier sitzen. Aber was habe ich anderes erwartet? Dass er mir sein Herz öffnet? Ganz sicher nicht. Seufzend stehe ich ebenfalls auf und mache mich auf den Weg zurück. Jedoch verliere ich die Orientierung und gehe im Kreis, sodass ich wenigstens später wieder an dem Baum stehe, den ich kurz vorher verlassen habe. Frustriert stampfe ich mit dem Fuß auf und laufe noch einmal los. Dieses Mal laufe ich nicht im Kreis, jedoch komme ich an eine Art Baumhaus. Es ist komplett zerfallen, aber da ich inzwischen ziemlich lange unterwegs bin und müde bin, lege ich mich hinein und schlafe auch sofort ein.

Geweckt werde ich von lauten Stimmen. Sie rufen meinen Namen. Verschlafen setze ich mich auf, es ist mitten in der Nacht, warum weckt man mich? Da fällt mir auf, dass ich gar nicht im Schloss bin sondern in einer alten Hütte liege.
Sofort bin ich wach und jetzt erkenne ich auch die Stimmen.
,,Wo kann sie denn sein?", das ist Sif und sie klingt besorgt.
,,So weit kann sie doch nicht gelaufen sein.", das kommt von Thor, auch er scheint sich Sorgen zu machen.
,,Ich schwöre dir, wenn ihr irgendetwas passiert ist, dann schlage ich dich zu Brei, Loki.", Thor scheint auch echt wütend zu...Moment. Loki?!
Was macht der denn hier? Dem ist doch egal, was mit mir ist. Immer noch müde und jetzt auch noch wütend kriechen ich aus meinem Unterschlupf. Genau in dem Moment kommen auch meine Freunde mit Loki hinter einem Baum hervor. Thors Gesicht hellt sich sichtlich auf als er mich sieht. Ich laufe auf sie zu und Sif will mich schon erleichtert in den Arm nehmen, aber ich gehe geradewegs auf Loki zu, der mich überrascht anschaut, und klatsche ihm eine. Ich schüttel meine Hand aus und sehe zufrieden wie jetzt ein roter Handabdruck in seinem geschockten Gesicht prangt. Er will gerade zu etwas ansetzen, da gehe ich schon zu den andern.
Wir laufen los und ich höre Sif und Thor leicht kichern.
,,Das hat er nach allem wirklich verdient.", sagt Sif.
,,Oh ja das hat er.", meint auch Thor.
Wir laufen immer weiter und nach einiger Zeit kommen wir direkt vor dem Palast wieder an. Ich wünsche Sif und Thor eine gute Nacht, bedanke mich noch fürs Zurückbringen und gehe hocherhobenen Hauptes an Loki vorbei, der mir, immer noch überrascht, hinterherschaut. Ich höre noch wie Thor ihm lachend auf die Schulter schlägt und etwas sagt, das ich nicht verstehe und verschwinde dann hinter einer Ecke.