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Inzwischen ist eine Woche vergangen, seit ich herausgefunden habe, dass ich außer kämpferischen auch heilende Fähigkeiten habe. Es ist auch eine Woche vergangen seit ich Loki das letzte Mal gesehen habe.
Ich laufe gerade durch den Palast als mir Thor entgegen kommt.
,,Hey, Kleine. Alles in Ordnung?", fragt er.
,,Ja alles gut. Du hast nicht zufällig Loki gesehen?"
Er schüttelt den Kopf. Ich seufze nur und laufe an ihm vorbei.
Er hält mich jedoch fest und zieht mich zurück.
,,Du solltest aufhören nach ihm zu suchen. Ich wüsste zwar gerne was er treibt, aber je mehr du nach ihm Ausschau hältst desto unwahrscheinlicher ist es, dass du ihn findest."
Ich nicke.
,,Du hast wohl recht. Ich sollte aufhören."
,,Ich kann dich ablenken wenn du willst."
Er zwinkert mir zu und zieht mich hinter sich her.
Ehe ich weiß wie mir geschieht sind wir draußen, er nimmt seinen Hammer und fängt an ihn herumzuwirbeln. Er hält mich an meiner Hüfte und ich klammer mich, aus Angst, was er vorhat, an ihm fest.
Sein Hammer wird immer schneller und dann fliegen wir.
Ich vergrabe meinen Kopf an seiner Brust und halte mich krampfhaft an ihm fest. Ich spüre den Wind in meinen Haaren und als er mich fester hält traue ich mich hinzusehen. Ich hebe den Kopf und was ich sehe ist unglaublich.
Hunderte Meter unter mir liegt Asgard. Ich sehe die Wälder, wie sie sich meilenweit erstrecken und den Palast, der den Mittelpunkt dieser Welt zu bilden scheint. Weiter vorn sehe ich die Regenbogenbrücke, die zum Bifröst führt und ich frage mich ob Heimdall uns gerade zusieht.
Thor fliegt mit mir über den Bifröst hinaus und wieder zurück über Wälder und setzt mich schließlich vor dem Palast wieder ab.
Ich grinse ihn an und umarme ihn fest.
,,Danke Thor. Das war unglaublich."
,,Hoffentlich hat es geholfen."
Ich nicke nur und lasse ihn wieder los.
,,Hast du Lust aus zu reiten?", frage ich ihn und seine Augen leuchten auf.
,,Na klar."
Wir rennen schon fast zu den Ställen und ich beginne sofort Rain zu satteln und zu zäumen.
Natürlich wartet Thor schon auf mich als ich meine Stute aus dem Stall führe, worüber ich jedoch nur lachend die Augen verdrehe.
Ich steige auf und ehe er etwas sagen kann galoppieren wir auch schon an ihm vorbei.
Sofort beschleunigt auch er und kurz darauf ist er direkt neben mir.
Zusammen reiten wir in den Wald hinein und intuitiv steuern wir beide auf die Lichtung zu, die er mir damals gezeigt hat.
Dort angekommen steigen wir ab und legen uns ins Gras.
Ich beobachte die Wolken und versinke in meinen Gedanken.
Kaum zu glauben, dass ich schon fast ein Jahr hier bin. Ich fühle mich wohl hier und irgendwie vermisse ich nicht einmal mein Zuhause.
Wahrscheinlich liegt das daran, dass dort keiner ist, der mich vermissen könnte. Ich bin froh, dass man mich hier annimmt wie ich bin und nicht ausgrenzt. Ich-
,,Melina? Alles ok, Kleines?"
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen und schaue zu Thor, der mich fragend ansieht.
Anscheinend hat er mit mir geredet.
,,Oh entschuldige. Ich war in Gedanken. Was ist los?"
Seine Augen glänzen kurz enttäuscht auf und er dreht seinen Kopf weg von mir.
,,Ach nichts. Ist schon in Ordnung."
Es klingt nicht sehr überzeugend.
,,Thor, es tut mir leid. Bitte sag mir, was los ist."
,,Nein, nein, es war nichts wichtiges."
Ich drehe mich wieder zum Himmel und belasse es dabei.

Ich muss wohl mit der Zeit eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen auf ein leichtes Rütteln an meiner Schulter öffne geht gerade die Sonne unter.
Ich drehe mich zu Thor, der leicht schmunzelt.
,,Wir sollten dann wieder zurück."
Ich nicke verschlafen und habe ein wenig Mühe damit aufzustehen.
Als ich stehe strecke ich mich erst mal und gähne herzhaft, wodurch Thor nun anfängt zu grinsen.
,,Was ist?", frage ich ihn auf was er nur den Kopf schüttelt und zu den Pferden geht. So reiten wir zusammen zurück, jedoch bekomme ich währenddessen immer mehr das bedrückende Gefühl, dass in nächster Zeit etwas passieren wird.
Ich mache mir jedoch keine Gedanken darum und verdränge das Gefühl weitestgehend.
Aber ganz weg geht es dadurch nicht.
Es ist wie ein leichtes Drücken auf den Brustkorb, fast unmerklich, aber doch so deutlich, dass ich es nicht komplett ignorieren kann. Als ich alleine in meinem Zimmer bin kommt es verstärkt wieder zurück, doch ich versuche es nich allzu sehr zu beachten.
Stattdessen lege ich mich ins Bett und versuche zu schlafen.
Es dauert eine Weile, aber ich schaffe es nach einiger Zeit dann doch in die Welt der Träume einzutauchen.

In my mind~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt