Experiment

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Überrascht schaute ich auf und sah den Schwarzhaarigen mit Mundschutz.

„Hey" murmelte er, während er in seinen Händen mir eine Wasserflasche entgegenhielt. Als wäre es selbstverständlich ließ er sich neben mir nieder und blickte auf den Boden.

Ich schaute durch meine geröteten Augen auf und musterte sein perfektes Profil. Unsere Arme hatten gerade mal den Abstand eines Zentimeters.

Wieder wischte ich mir über meine Wangen, doch die Tränen wollten nicht aufhören zu fließen.

Was machte er noch so spät hier?

Hatte er sich Sorgen gemacht? Oder war es nur Zufall...

Ich musterte seine Schulter, während er sich immer noch kein Stück rührte. Meine Hände umklammerten hoffnungsvoll die kalte Flasche.

Seufzend ließ ich meinen Blick zum Spiegel wandern und suchte seinen Augenkontakt, bevor ich mich zur Seite beugte und meinen Kopf auf seiner Schulter ablegte.

Ich schloss meine Augen und spürte Yoongis Atem, wie er seitlich zu mir schaute. Bevor er mit seinem Daumen eine Träne aus meinem Augenwinkel wischte.

„Was machst du noch hier Hyung" flüsterte ich nach einer kurzen, stillen Weile. Er hob seinen Blick auf den Spiegel „Auf dich aufpassen?". Ein Lächeln huschte über mein Gesicht und begann meinen Kummer zu vertreiben. „Ich habe das Licht noch brennen sehen" erklärte er schließlich und ich nickte leicht.

Er schaute zu mir und zog seine Augenbrauen zusammen „Weißt du wie spät es eigentlich ist?". Ich zuckte gelangweilt mit meinen Schultern. „Ein Uhr morgens Jimin".

Unbeeindruckt musterte ich unser Spiegelbild „Kann sein. Hab nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist.".

Es entstand eine Stille, in der nur dumpfe Geräusche von außen zu hören waren, durchsetzt mit der leisen Musik, bis Yoongi sie durch brach „Trink doch". Seine Finger deuteten auf die Flasche. Ich machte keine Anstalten, also nahm er sie und schraubte sie auf, um sie mir auffordernd vor das Gesicht zu halten.

Dankend nahm ich sie an und trank einen kleinen Schluck. Yoongi musterte mich zufrieden „Und was machst du noch hier?".

Ich stellte die Flasche zur Seite und schluckte leicht. „Ich wollte noch üben, aber..." murmelte ich ohne meinen Satz wirklich beenden zu können.

„Aber?" fragte er nach. Ich suchte seinen Augenkontakt im Spiegel vor uns. „Ich fühl mich nicht so" murmelte ich verlegen meine Hände um seinen Arm legend.

„Hmm" erwiderte Yoongi nur leise „Ich eigentlich auch nicht.".

Überrascht schaute ich zu ihm auf und legte mein Kinn auf seine Schulter „Warum?".

Er winkte ab „Lass mich dir erst mit deinem Problem helfen" beschloss er auf einmal und löste meine Hände von seinem Arm, um sich mir gegenüber zu setzten. „Und vielleicht löst sich mein Problem nebenbei auch". Unschlüssig und verwirrt schaute ich ihn an. Was hatte er vor?

„Sieh es einfach als ein Experiment, zum Finden einer neuen Medizin unserer beider Probleme" faselte er vor sich hin und hob seine Hand ein wenig in meine Richtung.

„Was zur Hölle-..." wollte ich fragen, doch wurde in Sekunden von seinen Fingern unter meinem Kinn gelähmt. Fast schon ruckartig hob er mein Gesicht, um schließlich mit seinen Lippen auf meiner Wange mir vollkommen die Sprache zu rauben.

Geschockt starre ich in den Spiegel, hörte das Lied zum tausendsten Mal neu beginnen und realisierte das Geschehen.

Yoongi löste sich wenige Zentimeter und betrachtete mich abschätzend, nur um auf der anderen Seite ebenfalls meine Tränen weg zu küssen.

Am liebsten hätte ich mein Gesicht vergraben, doch ich wurde durch seine Hand davon gehindert. Er hatte die andere an meinen Hinterkopf gelegt und vergrub sie in meinen Haaren.

Ich blinzelte kurz und sah uns beide im Spiegel, als Sugas Lippen sich wieder lösten.

Mein Atem stockte. Meine Gedanken setzten aus. Wir wechselten Blicke und immer wieder starrte ich auf seine vollen Lippen. Ich wollte unbedingt...

Seine Augen wanderten zu meinem Hals und warfen mir einen fragenden Blick zu. Ich schloss als Antwort nur wieder meine Augen.

Sein Daumen drückte mein Kinn noch weiter hoch. Kurz spürte ich seinen leichten Atem auf meiner Haut, bevor er zärtlich die Stelle unter meinen Kiefer küsste. „Du bist so süß, Mochi" hauchte er fast unhörbar.

Meine Halsschlagader pulsierte wie verrückt unter seinen Fingern.

Ich fing an zu lächeln, das war mit Abstand das Beste, was ich je gefühlt hatte. Unbewusst drückte ich meinen Oberkörper ihm entgegen.

Sofort spürte ich das kleine Grinsen, das über seinen Mundwinkel huschte. Die Musik aus der Anlage wurde intensiver und es schien fast, als ob sie nur für diesen Moment geschrieben wurde.

Seine Finger fuhren von meinem Kopf meine pulsierenden Adern folgend zu meinen Schultern herab. Ich legte meine Arme halt suchend um seinen Hal. Mittlerweile war er fast komplett über mich gebeugt, während seine Hand weiter über meine Brust wanderte.

„Wirkt es?" hörte ich ihn in einer kurzen Atempause an meinem Ohr flüstern. Verwundert blickte ich zu ihm auf. „Die Medizin... hat das Experiment angeschlagen?" lachte er jetzt sogar leicht.

Ich bemerkte, dass ich nun auf dem Boden lag und er sich mit einem knappen Abstand über mir Abstützte.

„Ja~ außer, dass ich jetzt von deinem Medikament abhängig bin..." nuschelte ich verlegen auf die Seite schauend, während meine Wangen vom Blut pochten. Zum Glück war es dunkel im Zimmer.

Seine Hand glitt an meinen Bauch „Sorry, mir waren die Nebenwirkungen ebenfalls nicht bewusst.".

Sein verschleierter Blick traf auf meinen und sofort grinste er mich an. „Yoongi Hyung" murmelte ich leise, während sich seine Fingerspitzen immer mehr dem kritischen Bereich näherten.

Seine Hände schlüpften unter mein Oberteil, doch von selbst stockte er und schaute wieder zu mir herunter „Ich... sollte dich lieber nachhause bringen, du brauchst Ruhe".

Verwundert und irgendwie enttäuscht versuchte ich die Situation zu verstehen. „Aber..." wollte ich protestieren, doch er richtete sich schon auf.

Sein Gesicht war wieder so emotionslos wie immer, keine Spur mehr von seinem frechen Grinsen zu sehen „Du solltest schlafen und ich auch". Ich presste meine Lippen aufeinander und bemerkte wie das Lied neu anfing.    

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I know i know... tut mir eid, dass ich gestern verpennt hab hochzuladen... aber ich bin einfach eingeschlafen -_- dafür gibt es auch einen besonders süßen Teil heute :3 

Und die woche geschafft? J-Hope so ;) ... füße hoch, der kam flach...

Tja euch dann noch einen wunderschönen tag, bzw. nacht, bzw. leben oder tot? hab gehört manche von euch sterben öfters... 

man merkt schon wieder... ich werde müde und rede unsinn :) BYEBYE <3

DANCER AND RAPPER or THE MEDICINE -YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt