Ich lächelte leicht „Ihr wart gut". Yoongi nickte dankend, als er sich zu mir wandte. „Sag mal..." er zog sein Handy aus seiner Tasche und hielt es mir hin „Könntest du mich filmen?". Unsicher griff ich nach dem Smartphone „Natürlich...".
Ich hatte immer noch keine Antwort auf meine Frage bekommen. „Werden sie ihre Behandlung fortsetzten?" murmelte ich kaum hörbar.
Ich starrte seitlich auf seine Lippen. Zu gerne würde ich...
„Meine Jacke liegt hinter den Sachen" er deutete auf einen unordentlichen Haufen von Dingen „Ich brauch sie nicht, hab warm vom Tanzen" erklärte er weiter. Erst jetzt merkte ich, dass ich zu Zittern begonnen hatte.
„D-Danke" murmelte ich nur noch unschlüssiger. Also war das jetzt aber ein Ja?
Weiterüberlegend und abwesend starrte ich ihn an.
Er musterte mich erwartungsvoll, bis er schließlich aufstand, um etwas auf mich zu werfen „Jetzt zieh schon an" murmelte er.
Ich schlüpfte schnell in die mir zu großen Ärmel und wickelte mich in den weichen Stoff ein. „Und hör auf so kalt und klein auszusehen, sonst muss ich dich noch umarmen!" nuschelte er, sich mir abgewandt.
„Hyung..." wollte ich mich bedanken, doch er strich mir nur kurz über die Haare „Immer schön die Aufnahme auf mich halten". Wieder stand er auf und verließ mich.
Schon startete die Musik erneut und die Choreo begann mit einem Jubel der Zuschauer.
Schnell begann ich die Aufnahme und verfolgte Yoongi. Hinter dem Handy errötend, beobachtete ich seine schnellen Bewegungen und seine Lippen, als er anfing zu Rappen.
Ich hoffte einfach, dass es ein ja war...
Doch kaum hatte er begonnen, war das Lied auch schon zu Ende. Ein wenig enttäuscht beendete ich die Aufnahme und legte das Handy weg.
Hobi kam außer Atem zu mir herüber „Wie fühlst du dich? Willst du mit machen?". Ich zuckte mit den Schultern. „Lieber nicht" murmelte ich schließlich. Lieber bleibe ich hier sitzen und beobachte weiter diesen teufelsgleichen Jungen.
Auf meine Lippen beißend sah ich im Augenwinkel, wie er seine Flasche ansetzte und wenige Schlucke trank. Wie konnte man selbst bei so einer langweiligen Tätigkeit so gut aussehen?
Ich grinste leicht in mich hinein, ich brauche auf jeden Fall mehr von dieser Medizin, die er mir gestern gegeben hatte.
Die Jungs stellten sich auf, als ich Yoongis enttäuschten Blick sah. Er wünschte sich, dass ich mitmache. Aber nicht meine Schuld, wenn er mich emotional komplett aus der Fassung bringt. Und auch nicht meine Schuld, dass ich genau das an ihm liebte.
Irgendwie würde ich noch an einer Überdosis von seiner Medizin sterben, ohne dass er sie mir bewusst gab...
Die anderen fingen an zu Singen und mit den ersten Tönen der Melodie stiegen die Erinnerungen an letzte Nacht in mir auf. Ich sah innerlich, wie ich vorm Spiegel zusammenbrach, wie ich weinte und Yoongi durch die Tür reinkam. Ich glaubte wieder die kalte Flasche in meinen Händen zu spüren, genauso wie seine Schulter, an die ich mich gelehnt hatte.
Ich erinnerte mich, wie wir redeten. Wir kurze Blicke im Spiegeltauschten, bis Yoongi sich mir gegenübersetzte.
Ich wandte meinen Blick von den Jungs ab, als ich mit zusammen gekniffenen Augen nach den leicht rötlichen Flecken an meinem Hals tastete. Nur um wenige Momente seinen emotionslosen Blick wiederzusehen.
„Nichts!" murmelte ich leise... Lügner! Warum tat er das? Warum machte er mich so verrückt... Er konnte doch nicht behaupten es sei nichts, nur um sich danach zu entschuldigen und mir weiter eine Dosis nach der anderen zu geben.
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DANCER AND RAPPER or THE MEDICINE -Yoonmin
أدب الهواةIst es möglich, dass eine einzige Person deinen gesundheitlichen Status von Grund auf in den kritischen Bereich befördert? Könnte man dann von einer seltenen Krankheit sprechen oder nennt man es einfach Liebe? Und was wäre dann die beste Medizin? (...