Kapitel 3

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Sicht Cassidy:

Das ich neben ihm saß, war von Vorteil. So würde ich einmal am Tag auf jeden Fall mit ihm ins Gespräch kommen. Ich könnte theoretisch auch versuchen Hinterrücks, über seine Freunde an ihn ran zu kommen, aber direkt war es einfacher. Ich folgte dem Unterricht, auch wenn mir der Stoff nichts nützen würde. Für meinen Beruf lernte man nichts in der normalen High School, aber man konnte hier seine Tarnung üben. In meinen Job war es wichtig Untertauchen zu können. Ich hatte hunderte von Verkleidungen. Oft erkannte man mich überhaupt nicht wieder und das war auch gut so. Als es am Ende der Stunde klingelte, packte ich meinen Schreibkram schnell in meine Tasche und hängte mir diese über die Schulter. Auf dem Platz neben mir räumte Justin seine Bücher zusammen. Ich wollte kein Gespräch beginnen.

Es war nie gut es zu direkt zu tun. Lieber langsam von hinten herum. Es sollte ihm nicht auffallen das ich von Anfang an ein bestimmtes Interesse an ihm hatte. Es wäre Vertal, wenn er bemerken würde, was ich vor hatte. Justin war noch immer mit seinen Sachen beschäftigt. Okay, wenn er mich nicht ansprach, würde ich es auch nicht tun. Langsam ging ich zur Tür, aber jetzt hielt mich seine Stimme auf. „ Warte mal kurz“. Ich grinste kurz und bleibt mit dem Rücken ihm zugewandt stehen, drehte mich aber nicht um. Ich versteckte mein Grinsen und setzte eine gleichgültige Mine auf. Justin holte mich ein und lief dann neben mir her. „ Soll ich dich vielleicht ein wenig herum führen? Ich meine du bist Neu hier und-“, er unterbrach sich selbst und biss sich auf die Unterlippe. Wie es aus sah, wollte er den letzten Teil vermeiden. Wie froh ich doch gewesen war meine High School Zeit hinter mir zu haben, aber für Aufträge wie dieser müsste ich wohl meine Schulzeit noch öfter Wiederholen. Dabei war ich doch gar nicht so schlecht.

Ich lächelte leicht und meine: „ Danke, das wäre Nett“. Er nickte nur kurz und sah dann zu Boden. Oh nein, jetzt bitte keiner von der Schüchternen Sorte. Das könnte Ewigkeiten dauern. Wir traten auf den Gang, der mit Schülermengen gefüllt war. Weiter hinten konnte ich Josh´s Kopf ausmachen. Er unterhielt sich gerade, mit diesem Jungen, Chaz, oder so ähnlich, der mich vorhin schon angesprochen hatte. So wie es aus sah, war er mit Justin befreundet. Josh versuchte sich wohl so in die Clique um Justin zu schleusen. „ Wie sind denn hier sie meisten Lehrer drauf?“, fragte ich und versuchte so ein banales Thema zu beginnen. „Eigentlich ganz okay, also es gibt zwar ein paar ausnahmen, aber im großen und ganzen sind sie ganz okay drauf“, meinte er dazu. „ Also muss ich mich bei keinen der Lehrer vor einer Tasche, Kreide oder so ducken?“, grinste ich. Er sah mich kurz entgeistert an, dann zuckten seine Mundwinkel und er begann zu grinsen. Er schüttelte den Kopf: „ Nein, da musst du dir keine Sorgen machen“.

Ich tat so, als würde ich mir den nicht vorhanden Schweiß von der Stirn wischen. „ Puhhh, jetzt bin ich aber beruhigt“, grinste ich. Justin lachte, sagte aber daraufhin nichts. Wie es aussah war er nicht so gesprächig, das hieß für die Konversationen musste ich sorgen. Aber das war ja nicht so schwer für mich. Es gab so viele Nichtigkeiten über die man reden konnte. Die blutigen Details, also darüber was ich war und was ich mit ihm vorhatte, würde ich ihm selbstverständlich verschweigen. „ Besonderes Gesprächig bist du nicht, was?“, fragte ich, als wir bei den Schließfächern an kamen. Ich ging zu meinen hinüber und er folgte mir. „ Ich weiß um ehrlich zu sein nicht worüber ich mit dir Reden soll“, gab er etwas verlegen zu. „ Verstehe“, meinte ich und öffnete mein Schließfach. Ich tauschte rasch meine Geschichts-- mit meinen Mathesachen und schloss das Fach wieder. Jetzt drehte ich mich zu ihm und sagte: „ irgendetwas, muss dir doch einfallen und solange du nicht über das Wetter redest, nehme ich dir auch kein Thema übel“. Lächelnd sah ich ihn an. Ein Glück nur das der einzige Mensch auf der Erde, der mein falschen Lächeln durchschauen könnte, Josh war. Er war der einzige der mich richtig kannte. Ohne ihn wäre mein Leben undenkbar.

Klar, er konnte ein Idiot sein und hatte so seine Macken, aber ich wollte ihn einfach nicht missen. Ohne ihn fehlte einfach ein Teil von mir. Er war zwar nicht Perfekt, aber genau deswegen Liebte ich ihn so sehr. Justin grinste und meinte dann: „ Aber das Wetter draußen ist so schön und ein so interessantes Thema“. Provozierend sah er mich an. Junge, du spielst mit dem Feuer, wenn du wüsstest, schoss es mir durch den Kopf. Ich zwang mich um Ruhe und meinte: „ Ja, tolles Wetter, aber darüber reden nur alte Knacker und so Alt bin ich nun auch nicht“. Er sah mich kurz prüfend an und fragte: „ Hm, wie alt bist du? So um die 30? 40?“ Ich schnappte gespielt entsetzt nach Luft. „ Was für eine Beleidigung!“, wettete ich im Spaß: „ Ich bin gerade mal 18!“. „ Sag ich doch. Uralt, du bist ein Jahr jünger als ich“, meinte Justin und grinste. „ Was ist schon ein Jahr?“, murmelte ich. „ Gar nichts, aber manchmal ist ein Jahr wie 10“, gab Justin von sich zu wissen. „ Okay, wenn du meinst“, sagte ich dazu nur. „ Es ist wirklich so!“.

Es klang als wollte er sich verteidigen. „ Schon gut, du musst dich nicht Rechtfertigen“, meinte ich grinsend. Er nickte und wollte etwas sagen, aber da tauchte Josh plötzlich hinter mir auf. „ Cass“, begrüßte er mich kurz und umarmte mich Brüderlich. Ich drückte ihn zurück und murmelte im selben Tonfall wie er: „ Josh“. Mir passte es gar nicht, ihn nur kurz zu drücken, ein Kuss wäre das mindeste gewesen, aber wir durften ja nicht aus unserer Rolle fallen. „ Oh, Justin, das ist Joshua, mein Bruder. Josh? Das ist Justin Bieber“, stellte ich schnell die beiden einander vor. Josh wusste natürlich, wer Justin war, aber Justin nicht wer Josh war, außerdem durften wir uns nicht auffällig verhalten.

Josh gab Justin kurz die Hand und dieser schüttelte sie. Dann ließen beide die Hände sinken. „ Cass, kommst du? Wir dürfen heute früher von der Schule gehen, da wir noch einige Behördengänge zu erledigen haben. Du weißt schon, wegen dem Umzug“, sagte Josh und ich verstand sofort. Die Behörde, war sicher Turner´s Büro und der würde eine Aufgabe für uns haben. Also nickte ich und sagte zu Justin: „ Sorry Justin, aber es wird wichtig sein. Sehen wir uns morgen oder so?“ Er nickte kurz und ging dann wortlos zu seinen Freunden hinüber. Schweigend verließen wir das Schulgebäude und stiegen in Josh´s Auto. Er fuhr vom Parkplatz und als wir weit genug von der Sichtweite der Schule entfernt waren, bog er in eine Seitenstraße ab und parkte dort. „ So, jetzt sagen wir uns richtig Hallo“, meinte Josh, als er sich, genau wie ich in dem Moment, abschnallte und sich zur mir hinüber beugte. Leidenschaftlich begangen wir uns zu küssen.

Baby, believe me- She's the death in personWo Geschichten leben. Entdecke jetzt