Miss Noona (Yang Jeongin x Reader) [Stray Kids FF] (ABGESCHLOSSEN)

~12~

Vor 4 Jahren

"Morgen Oppa!" Ich ging die Treppen zur Küche runter, Woojin stand an der Arbeitsfläche und machte die Spiegeleier fertig, als er mich sah. Sein Blick wurde trauriger, und seine Augen wurden glasig. Fassungslos sah er mich an, wie ich da auf der Treppe stand, in meinem Morgenmantel, und sie Haare zu einem Zopf zusammen gebunden hatte, der mir überhaupt nicht gelungen war.
"O-oppa?"
"Ryu..."
Er ging zu mir hoch auf die Treppe, umarmte mich, und fing leise an zu weinen. Wieso...was war passiert? Ich war so verwirrt, erwiderte seine Umarmung aber.
"Du wirst so schnell groß."

Wenn er das sagte klang er wie ein Vater, der stolz auf seine Tochter war, die mittlerweile ein Teenager ist. Ja ich bin 14, fast noch ein Kind. Aber ein großes Kind, wenn schon. Trotzdem war die Zeit die wir zusammen verbracht hatten ziemlich schnell vergangen.
"Oppa...mental bleibe ich sowieso immer ein Kind haha."
Damit schaffte ich es ihn kurz zum Lachen zu bringen. Ich liebte es über alles wenn er lachte. Ich würde ihn am liebsten den ganzen Tag beim Lachen beobachten.
"Wäre schön."

Auf einmal hörten wir einen Knall und Geschrei von draußen. Woojin erschrak und rannte zur Tür, um zu sehen, was passierte. Und als er sah was da draußen los war, schmiss er die Tür zu, und rannte wieder zu mir.
"Ryu, versteck dich. Irgendwo oben, auf dem Dachboden, und komm ja nicht raus, bis ich dich rufe."
"Oppa, was ist passiert?!"
"Deine Eltern sind in unserer Straße."

Ich rannte so schnell ich konnte hoch, und versteckte mich auf dem Dachboden im Schrank. Dort saß ich dann eine Weile drin, bis ich hörte, wie es unten krachte, und jemand schrie. Aber es war nicht Woojin, und der Schrei war auch nicht schmerzhaft. Er war angriffslustig.
Der Schrei gehörte meinem Vater.

Ich sprang aus dem Schrank und rannte nach unten, und sah meine Eltern. Meine Mutter lag bereits K.O. auf dem Boden, und Woojin schlug meinem Vater gerade die Pistole aus der Hand. Als er mich sah, schaute er mich entsetzt an.
"RYU! GEH WEG VON DA, SOFORT!!"

Ich hörte nicht auf ihn. Ich rannte zu ihm und umarmte ihn. Wenn auch nur für eine Weile, denn mein Vater riss mich von ihm weg, und schleuderte mich unsanft auf den Boden. Dann griff er zu seiner Waffe, und richtete sie auf mich.

"Meine letzte Kugel ist dir gewidmet."

Ich kniff die Augen zusammen, und hörte einen Knall. Ich wartete pasr Sekunden auf den Schmerz der Kugel, doch er kam nicht. Stattdessen ein schmerzhaftes Stöhnen von einer mir bekannten Stimme, und ein dumpfes Geräusch, als würde jemand auf dem Boden aufkommen.

"Nein! Was..?!?!"
Ich öffnete die Augen und sah meinen Vater, wie er die Waffe auf den Boden fallen ließ und neben mich starrte. Dort lag ein lebloser Körper. Wem er gehörte, erkannte ich an den dunkelblonden Haaren.

"WOOJIN! NEIN!!" Ich robbte zu ihm und drehte sein Gesicht zu mir. Aus seinem Mund floss Blut, und sein Gesicht war bleich. Er öffnete seine Augen noch ein letztes Mal, und sagte mit letzter Kraft und schwacher Stimme:

"R-Ryu...ich h-habe dir...vor 9 Jahren...versprochen, d-dass du....bei...bei mir s-sicher bist."
Ich schlang meine Arme um seinen Hals. Er durfte nicht sterben. Er durfte es nicht.
"Halt bitte durch, ich rufe den Krankenwagen, alles wird gut..."
Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und betrachtete mich. Und schließlich rollte ihm eine Träne über seine Schläfe.
"Du wirst so schnell groß...es tut mir leid."

Dann legte er seine Hand auf den Boden und atmete das letzte Mal aus, bevor er sich dann gar nicht mehr regte.