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Ryus Sicht

Er hatte alles aus mir rausgerissen. Irgendwie war ich ihm dafür dankbar, aber ich würde es vermissen. Diese ganzen Probleme würden mir fehlen, wie sie mich leergefressen haben.
Verdammte scheiße ich denke schon wieder wie eine Masochistin.

"Jeongin..."
"Ja?"
"Wie hast du das geschafft?"
"Man muss einfach gut runtermachen können."
Er lachte. Dieses übliche kindische Lachen, was er immer lachte, wenn er glücklich war. Wie konnte er nur. Eben hat er mir noch klar gemacht, was für eine Schlampe ich doch bin, und jetzt lachte er, als wäre nichts gewesen.
"Du kleiner Scheißer. Lass dich nie wieder bei mir blicken, klar??"
Ich drehte mich um und ging wieder in das Zimmer, wo ich mich vor Jeongin versteckt habe. Diesmal versteckte ich mich nicht vor ihm, diesmal hasste ich ihn. Diesmal hasste ich ihn dafür, dass er mich verwirrte, immer wieder aufs neue. Dass er ein Arsch und ein Engel gleichzeitig war. Aber warum kümmert mich das? Ich bin nicht in ihn verliebt, ich mag ihn nicht. Mich sollte das nicht kümmern. Aber das tut es. Naja okay vielleicht mag ich ihn schon...aber ein bisschen. Und das auch nur weil er es geschafft hat mich zum Lachen zu bringen. Aber mehr hat er nicht getan. Nichts gutes zumindest.
Es klopfte an der Tür. Boah ne, ich hatte keinen Bock mehr auf ihn.

"Jeongin verpiss dich."
"Hier ist Eunbi..."

Meine Augen weiteten sich, als ich auf einmal die Stimme meiner besten Freundin hörte. Ich sprang auf, lief zur Tür und öffnete sie vorsichtig. Tatsächlich, Eunbi stand dort.

"Ähhhm...ich soll dich daran erinnern, dass du heute noch mit Jeongin Unterricht hast."
"Vergiss es. Mit dem rede ich nicht nochmal."
"Och Ryu, so schlimm kann das doch nicht sein-"
"DOCH KANN ES UND JETZT VERSCHWINDE!"
Scheiße, ich weinte schon wieder. Was machte dieser Junge eigentlich mit mir. Ich war nicht in ihn verliebt, das wusste ich, aber hatte ich ihn wirklich als Freund so gerne? War es wirklich so schlimm jemanden zu mögen? Jetzt weiß ich wieso ich jahrelang alle gehasst habe.

"Ryu, bitte. Wein nicht. Ich kann mitkommen, wenn du willst."
"Ich will keinen von euch mehr sehen. Verschwindet."
"Noona...es tut mir leid..."

Die Schwäche in seiner Stimme habe ich schon lange nicht mehr zu Ohren bekommen. Die wackelige Stimme, die mir sagt, er bricht gleich in Tränen aus. Er hat seine starke Seite einmal gezeigt, und ist dann gleich wieder schwach geworden. War er etwa stark nur für mich...?

Ich weinte stärker. Sie taten so viel für mich, und ich verhielt mich ihnen gegenüber wie ein Monster. Und das schlimmste war, niemand konnte es ändern. Niemand. Nichtmal Jeongin, nicht Eunbi, nicht ich selbst. Niemand.

Miss Noona (Yang Jeongin x Reader) [Stray Kids FF] (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt