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A I D E N

Mein Kopf dröhnt. Mein Magen dreht sich. Ich versuche mich an den gestrigen Abend zu erinnern aber irgendwie fehlen mir da viel zu viel Bilder, um das Ganze Puzzle sehen zu können.
Auf mir spüre ich zusätzliches Gewicht.

Langsam versuche ich meine Augen zu öffnen, jedoch versperrt mir eine honigblonde Haarmähne die Sicht. Vorsichtig versuche ich sie runter von mir zu schieben, um aufstehen zu können. Ich stehe vom Bett auf und betrachte die nackte Frau, mit der ich wahrscheinlich eine spannende Nacht hatte. Jedoch kann ich mich nicht daran erinnern, Masons Party mit jemanden verlassen zu haben.

Ich lachte in mich hinein. Bis ich sie erkannte.

"Fuck", seufzte ich.

Zach wird mich umbringen, wenn er herausfinden das ich mit seiner Schwester geschlafen habe. Ich gehe mir mit meinen Händen durchs Gesicht und suche meine Klamotten. Meine Hose liegt nicht weit vom Bett, mein Hemd liegt über dem weißen Lederstuhl, der nicht all zu weit von der Zimmertür steht. Als ich es übersteife und zumachen will, merke ich, das ein paar Knöpfe fehlen.
Jap, wir haben höhst wahrscheinlich miteinander geschlafen.

Ich sehe mich im Zimmer um, um meine restlichen Sachen finden zu können.

Fehlanzeige. Stattdessen sehe ich die leere Kondom Packung auf dem Boden.
Ich bin sowas von tot.

Mein Handy beginnt auf dem Glastisch, der neben dem Bett steht, an zu vibrieren. Ich werfe einen Blick auf das Display und der Name meines Vaters leuchtet mir entgegen.

Großartig. Es ist kurz nach Zwei an einem Schultag und mein Kopf fühlt sich an, als würde er jeden Augenblick platzen.

Das letzte was ich jetzt gebrauchen kann, ist die Stimme meines Vater in meinem Ohr. Entschlossen drücke ich weg. Was ich jedoch brauche ist eine Dusche. Und frische Klamotten.

Ich schleiche mich aus Masons Gästezimmer und schließe so leise wie möglich die Tür hinter mir. Ich stöhne auf und hoffe inständig, dass Zach nicht mehr da ist. Er braucht weder das zerstörte Hemd zu sehen, noch die roten Kratzer, die Erica mit ihren pink lackierten Fingernägel auf meiner Brust hinterlassen hat.

Es ist nicht zu übersehen, dass hier bis vor wenigen Stunden noch eine Party gefeiert wurde. Auf dem Weg nach unten begehen mir die Überreste der letzten Nacht - Becher die entweder leer oder noch Komplet voll sind, mehrerer Kleiderstücke die über der Brüstung hängen.

Im Salon finde ich Luc, der auf dem teuren weißen Sofa vor dem Kamin sitzt. Auf seinem Schoß hat es sich ein Mädchen bequem gemacht, das die Hände in seine Haare vergräbt und ihn leidenschaftlich küsst. Ich schüttele mein Kopf und fange an zu lachen.

Die opulenten Glastüren, die den Wintergarten und den Wohnbereich abtrennen, sind weit geöffnet. Ich trete hinaus und muss die Augen zusammenkneifen. Das Sonnenlicht ist nicht sonderlich grell, fühlt sich aber trotzdem an wie ein Stich direkt in meine Schläfe.

Auf den Liegen beim Pool finde ich Mason und Zach. Sie haben ihre Arme hinter dem Kopf verschränk, die Augen hinter Sonnenbrillen verborgen.

Mason entdeckt mich "Black" sagt er erfreut und schiebt die Brille hoch, sodass sie auf seinem schwarzen Haar sitzt.

"Nette Nacht gehabt?" fragt er mich mit einem Grinsen, dabei zieht er immer wieder seine Augenbrauen in die Höhe und deutet auf mein Hemd.

"Kann mich nicht richtig erinnern" antworte ich und wage einen Blick in Zachs Richtung.

"Fick dich, Black" zischt dieser, ohne mich anzusehen. "Ich habe dir gesagt, dass du deine Finger von meiner Schwester lassen sollst."

Unbeeindruckt hebe ich eine Braue."Ich habe sie nicht in mein Bett gezwungen. Tu nicht so, als könnte sie nicht selbst entscheiden, mit wem sie Sex haben will."

Zach verzieht gequält das Gesicht und gibt ein unverständliches Brummen von sich.
Ich hoffe, dass er sich wieder einkriege und mir die Sache nicht ewig nachtragen wird. Und eigentlich muss ich mich vor meinen Freunden nicht rechtfertigen. Das muss ich zuhause schon genug.

Jetzt schiebt er die Brille hoch in sein Haar und funkelt mich aus dunklen Augen an. Langsam erhebt er sich von der Liege. Der Blick, mit dem er mich ansieht, lässt mich erahnen, was er vorhat.

"Ich warne dich Zach", knurre ich und mache einen Schritt nach hinten.

Es geht alles so schnell, dass ich gar nicht richtig mitbekommen habe, dass er plötzlich direkt vor mir steht. "Ich habe dich auch gewarnt", erwidert er. "Hat dich aber null interessiert."
Im nächsten Moment versetzt er mir einen heftigen Stoß vor die Brust. Ich stolpere nach hinten, direkt in den Pool. Der Aufprall treibt mir die Luft aus der Lunge, und einen Moment lang weiß ich nicht, wo oben und unten ist.
Unter Wasser blicke ich nach oben und entdecke, das Zach am Becken rannt steht.
Meine Stichwort.
Ich lasse eine dramatische Luftblase nach oben steigen, warte weiter, und dann springe ich auf, schnappe mir sein Bein und ziehe ihn in den Pool.

Sein geschockter Blick, ist Gold wert. Ich fange direkt an zu lachen und auch Mason der entspannt auf der Liege lag, kauert jetzt vor lachen.
Nicht jedem ist das Lachen im Gesicht an zu sehen. Nein. Sein Blick ist eher wütend, dass ich erneut losprusten muss.

"Black, du bist ein Wichser, der übelsten Sorte" knurrt er und kommt mit jedem Schritt den er macht, mir immer näher.

Bevor er, irgendeinen Angriffsversuch starten kann, setzte ich mich in Bewegung. Ich bekomme ihn zu schnappen und werfe ihn an das andere Ende des Pools. Das eine gegen Reaktion folgt war mir klar. Wir fangen an uns zu rangeln. An meiner rechten Seite, höre ich das laut volle lachen von Mason, der diese Situation mehr als nur lustig finden.

Ich wische mir mit der Hand übers Gesicht. "Tut mir leid Mann."

"Schon okay", erwiderte er und bespritzt mich mit Wasser.

Ich breite die Arme aus und lasse es über mich ergehen. Irgendwann hört er auf, und als ich hin ansehe, schüttelt er nur lachend seinen Kopf. Da weiß ich, dass zwischen uns alles in Ordnung ist.

"Aiden?", erklingt eine vertraute Stimme.

Ich wirble herum. Meine Schwester steht am Beckenrand und verdeckt die Sonne. Einen Moment lang glaub ich, dass sie mir die Hölle heiß machen will, weil ich mit den Jungs heute den Unterricht geschwänzt habe.

Aber dann schaue ich richtig hin und mir wird eiskalt. Unsere Blicke meidend, starrt sie auf ihre Füße. So schnell ich kann, schwimme ich zu ihr und steige aus dem Pool. Mir ist egal, wie nass ich bin, ich fasse sie bei den Oberarmen und zwinge sie, den Kopf zu heben und mich anzusehen.

Mein Magen macht einen Salto. In Rebekkas Augen schimmern Tränen. Ihr Gesicht ist rot und angeschwollen. Sie muss bereits geweint haben.
Meine Kehle wird trocken.

"Aiden" flüstert sie heiser. "Ich habe Mist gebaut."

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Helllooooo our Nuggets!!!

Wir hoffen euch gefällt unsere Geschichte und würden uns sehr über eure Meinung freuen.

Wir sehen uns beim nächsten Kapitel.

xoxo VandJ

Please don't HATE ME!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt