Please don't HATE ME!

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Seit gestern warte ich auf meine versprochene Nachricht. Nichts. Es kam keine Nachricht an, vielleicht hat er es sich anders überlegt und will doch keinen 'Kontakt nach der Schule' führen. Enttäuschung macht sich breit, während ich weiter auf meinem schwarzen Display gucke.

Es könnte natürlich auch sein, dass ich ihm eine falsche Nummer gegeben haben. Ich mein ich hab sie ihm gestern per Kopf gesagt, kann ja sein das ich mich aus versehen vertan habe. Nervös tippe ich auf mein Handy rum. Ich frage ihn einfach. Oder?

Ich seufze genervt auf, kann denn nichts klappen?

"Guten morgen Schatz." Begrüßt mich Brooklyn müde mit einem Kuss auf meine Wange. Sofort muss ich Lächeln. Dicht gefolgt von ihr, kommt Alex durch die Tür und winkt uns schon energiegeladen zu.

"Guten morgen meine geliebten Frauen." Schreit er durch den leeren Flut, nimmt mich und Brooklyn in seine Arme und gibt uns jeweils einen Kuss auf unseren Scheitel.

Was ist denn bitte mit denen schief?

Langsam löse ich mich von seiner Umarmung und gucke die beiden mehr als nur normal fragend an.
"Euch auch einen guten Morgen," lach ich. "Aber sagt mal, warum ist heute so viel liebe in der Luft?" Guck ich zwischen den beiden hin und her.

"Sie hat es vergessen." Sagt Alex und wendet sich an Brooklyn, die es nicht wundert. Abwartend gucke ich zu ihr, während sie sich von ihrem Spind löst.

"Heute ist Welt Beste Freunde Tag." Grinst sie und verdreht ihre Augen, bevor sie zu Alex guckt.

"Genau, deswegen gehen wir nach der Schule ins Montishino." Sagt er energisch und schreitet vor zum gehen.

Meine beiden Freunden nahmen, solche Events ziemlich ernst, weshalb wir jedes Jahr eine Party zu dritt feierten und ich es jedes Mal vergesse.

Schande über mich. Lach ich in mich hinein.

Die ersten zwei Stunden vergingen wie im Fluge und somit war die erste Tanzstunde dran, worüber ich mich seit gestern schon gewaltig freue. Die beste Chance Brooklyn eine aus zu wischen.

"Tanzstunde? Für den Winterball? Findest du es nicht etwas zu viel des Guten?" Brooklyn dreht ihren Kopf zu mir, zieht eine braue hoch und guckt mich gleichzeitig fragend an.
"Ich hoffe es ist nicht wie bei Haare Potter." Redet sie weiter und guckt auf ihr Handy.

"Nein." Gebe ich mit gerunzelter Stirn und einem breiten Lächeln wieder.
Ich hoff es so stark, dass es genau so wie bei Harry Potter wird. Seit dem ich die Bücher gelesen habe, wünsche ich mir nicht sehnlicheres als auch mal bei sowas mit zu machen.

"Grace." Ertönt die schrille Stimme von Brooklyn neben mir, die wie versteinert wirkt. "Es ist wie bei Harry Potter. Klischeehafter hätte es ja nicht sein können oder?" Ihr vorwurfsvoller Blick lässt mich auf lachen.

"Hör auf zu lachen! Guck doch mal Jungs und Mädchen von einander getrennt.. Ich mein in welchem Jahrhundert leben wir denn?" Fuchtelt sie mit ihren Armen vor meinem Gesicht rum.

"Lass uns doch erstmal hinsetzten." Sag ich belustigt über ihre Panik.

Mit gesenkten Blick geht Brooklyn neben mir zur Tribünen, wo bereits eine Gruppe von Mädchen sitzen. Ich nehme auf der Tribünen Platz, während Brooklyn immer noch nervös neben mir steht und ihren Nagellack von ihren Finger knibbelt.

"Was bist du so nervös?" lach ich spöttisch und bekomme direkt einen vernichteten Blick.

"Warum ich so nervös bin Grace? Hm lass mich mal stark nach denken..," Ihre stimmt bebt und ist so leise das ich sie nur hören kann. "Vielleicht ist Dir entfallen, dass man bei einem Tanz einen Partner braucht." Sie wurde immer lauter.

Sie macht sich ernsthaft sorgen über ihren Tanzpartner, Sie? Brooklyn Young die stehst selbstbewusst durchs Leben geht, bekommt bei der Vorstellung keinen oder bei der Ungewissheit welchen Tanzpartner sie bekommt, schwache Knie. Interessant.

Irgendwie bringt es mich zum schmunzeln, dass sie so aus der Haut fährt, dass ist so selten wie im Lotto zu gewinnen.

"Hör auf zu lachen! Das ist nicht witzig." Faucht sie mich an und versetzt mir mit ihren Ellenbogen einen trefflichen Schlag in meinen Bauch. Es sollte mich wahrscheinlich zum schweigen bringen, jedoch bewirkt es nur das Gegenteil. Ich fange an lautstark zu lachen. Mir laufen schon die Tränen über meine Wangen und mein Bauch krampft sich schmerzhaft zusammen.

"Was bist du eigentlich so entspannt?" Schimpft sie und guckt mich durch zusammengekniffenen Augen an. Nun mal weil ich schon einen Partner habe und weil es unnormal süß ist zu sehen wie sie ausflippt.

"Darf ich nicht?" Entgegne ich ihr fröhlich, wofür ich noch einen Schlag abbekomme.

"Wer ist es?" Fragt sie mich sichtlich immer noch sauer.

Ich gucke in ihre Augen, die echte mordlust Funken abfeuern und dann lasse ich meinen Blick nach vorne schweifen und erblicke direkt meinen Partner.
Der gut aussehende, maskuline, schwule
Alex Braun.

Jegliche Farbe verschwindet aus Brooklyns Gesicht, ihr Blick wechselt von Alex zu mir, bis sie schließlich bei mir bleibt.

"Du und Alex! Ihr beide steckt unter einer Decke? Wie konntest du? Wie konntet ihr mich so hintergehen?"
Sprachlos lässt sie sich endlich neben mir auf die Tribünen fallen und legt ihren Kopf in den Nacken.

Augenblicklich fühle ich mich schlecht, hätten die beiden sowas mit mir abgezogen, müssten sie sich auf Knien bei mir entschuldigen. Aber wir beiden meinten es doch nur gut und das wird sie auch noch merken!

"Brook sieh es doch mal so, dass ist die beste Chance." Flüstert ich.

"Beste Chance wofür?" Stöhnt sie und seufzt genervt auf.

"Um mit Zach zu reden? Wofür denn sonst?" Manchmal da steht Brook einfach auf dem Schlauch und versteht die normalsten Dinge nicht mehr.

"Auf keinen Fall! Ich werde ihn doch nicht fragen ob er mit mir tanzt! Also so verzweifelt bin ich nun auch wieder nicht Grace!" Zischt sie und zeigt Alex ihren Mittelfinger.

"Brooklyn wer hat gesagt das du ihn fragen musst? Und außerdem, in welchem Jahrhundert leben wir denn, dass der Mann den ersten Schritt machen muss?" Schmunzle ich und beiße mir auf meine Lippen um ein großes grinsen zu verbergen.

"Hör auf mich zu zitieren!" Faucht sie und wieder mal bekomme ich einen Schlag ab. Ihr Aggressionen berufen sich darauf, dass sie genau weiß, wie recht ich habe und genau das macht sie wütend.

In diesem Moment fliegt die Tür mit Schwung auf und ein 1.80 größer, blonder, gut aussehender Junge betretet die Halle.
Liam. Sein blick fliegt zu mir und genau als ich in erwidere und anfange zu Lächeln, guckt er traurig und zu gleich wüten weg. Ich runzeln die Stirn und weiß nicht so recht, was dass zu bedeuten hat. Dicht gefolgt von ihm kommen auch Zach, Mason, Luc und zur guter letzt Aiden rein. Jedoch mit einer unerfreulichen Begleitung.

Erica.

Er geht mit Erica eng umschlungen in die Halle, lachen über irgendetwas und tun so als wär, was letztens passiert ist, nie geschehen. Es versetzt mir einen Schlag, um genau zu sein einen starken, tiefen Schlag mitten ins Herz. Traurigkeit schleicht sich in mein Bewusstsein und am liebsten wär ich jetzt weinend davon gelaufen, um mir dieses Theater zu sparen. Ihn mit einem anderen Mädchen zu sehen, erscheint mir mehr als nur traurig. Es ist ein Verlust der mich immer mehr ins tiefe zieht.

"Uh da kommt ja Mrs. Mcgonagall. Wo ist nur ihr entzückender Hut geblieben?" Macht sich Brooklyn neben mir über das Harry Potter Klischee lustig.

Ich gucke zu ihr rüber und sehe wie Mrs. Steel aka Mrs. Mcgonagall, eine CD in den Rekorder packt und sich zu uns dreht.

"So jetzt wird getanzt." Ruft sie mit so viel Freude aus, dass ich fast dachte, das Brooklyn sich übergeben müsste.
So wie ich! Meine Stimmung ist in den Keller gesunken, wahrscheinlich noch tiefer.

"Das kann ja heiter werden." Seufzt Brooklyn neben mir und lässt sich nach hinten fallen.

"Seh ich genau so." erwidere ich und wünschte nie diese Tanzstunden angesprochen zu haben.