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G R A C E

Nach dem Besuch, beim Rektor hätte der Tag nicht schlimmer werden können. Die ständigen "killer" Blicke von Aiden, spielten mit meinen Nerven, nicht das ich mich irgendwie schuldig fühlte, nein. Er hat es verdient. Nur die Bestrafung.. auf die war ich nicht vorbereitet und jetzt habe ich Aiden Black ein ganzen Jahr, an der Backe.
Hätte mir nichts, schöneres vorstellen können.
Jetzt zeigt es sich wieder, was man so für Vorteile hat, Teamleitung des Veranstaltungskomitte zu sein - ich kann Black, die schlimmsten Aufgaben rein drücken.
Dieser Gedanke bringt, mir wieder ein Lächeln auf mein Gesicht.

"An was denkst du?" fragt mich Brooklyn, die gerade ihre Schlammmaske aufs Gesicht bekommen hat.

"Ach, wie ich das Leben von Aiden Black, zur Hölle machen kann." grinse ich sie an.

Brook schüttelt ihren Kopf und verdreht die Augen.

"Was?" frag ich.

"Findest du nicht, dass das bisschen Kindergarten Gehabe ist? Ich mein, so schlimm kann der Kerl oder einer der Anderen nicht sein. Oder Alex!"

Er hebt eine Hand. Alex wurde gerade massiert und will so lange wie möglich, in seiner Traumwelt bleiben. Als die gute Dame fertig ist und einen Schritt zurück geht, setzt sich Alex auf und betrachtet uns.

"Black ist wirklich nicht so schlimm.." fängt er an und ich schnaube, war ja klar das er wieder auf ihrer Seite ist. "Aber ich kann auch Grace verstehen, warum sie so einen Hass auf Black hat. Schon beim Spiel, war er so auf Grace fixiert und hat immer irgendwas unverständliches gesagt."

Er hat mich beobachtet? Es jagt mir einen Schauer über meinen Rücken.

"Vielleicht steht er auf dich Graci." grinst Brooklyn und lässt ihre Braunen nach oben zucken.

"Brooklyn Young" Tadel ich sie, während ich mein Gesicht verziehe und bewerfe sie mit einem Kissen, dass neben mir liegt. Das sie allein auf den Gedanken gekommen ist, ist verstörend.

"Was den?", lacht sie. "Man kann es doch in Erwähnung bringen oder? So wie er sich benimmt."

"Wenn es so ist, dann kann man ihm das nicht verübeln." sagt Alex und gibt mir einen Kuss auf meinen Scheitel, als er an mir vorbei geht.

Ich nippe an meinem Sekt.
Wenn die nur wissen würden, warum er urplötzlich Interesse an mir findet, würden sie nicht mehr so von ihm denken.
Ich bin schon die ganze Zeit am überlegen, ob ich es den beiden, nicht einfach erzählen soll. Ich mein, ich kann Ihnen vertrauen, sowie sie mir vertrauen können.

"Findet ihr Zach nicht heiß?"

Ich blinzle ein paar mal, um mir bewusst zu werden, was Brooklyn gerade gefragt hat.

"Ja" seufzt sie, vertieft darin, was sie auf ihrem Display sieht. Sie legt ihren Kopf schief und formt mit ihrem Mund einen Schmollmund.

Ich fange an zu grinsen. "Aha deswegen sagst du, dass die Jungs gar nicht so schlecht sind." und hebe dabei eine Braue.

Sie guckt auf und wird direkt tief rot im Gesicht.

"Meint ihr, er würde was von mir wollen?" nuschelt sie total undeutlich.

"Er wär total dämlich, wenn er es nicht tun würde." antwortet Alex.

Brooklyn nickt leicht. So überzeugt von seiner Antwort, scheint sie nicht zu sein. Nervosität macht sich in Brooklyn breit. Das sieht man ihr an, sie beginnt durch den Raum zu gucken, zieht ihre Nase immer wieder hoch und knibelt an ihren perfekt lackierten Nägeln.

"Brook, dass wirst du nur heraus finden können, wenn du dich mal mit ihm triffst oder erstmal anfängst mit ihm zu reden."

Normaler weise, hat sie keine Problem mit Leuten zu reden. Sie ist immer entspannt und sagt, was ihr gerade in den Kopf kommt. Und genau das macht sie so sympathisch. Ich hingegen, bin eher die auf ihre Ausdrucksweise achtet und zehn mal darüber nach denkt, was und wie ich es sage, außer in einem Gespräch mit Black, da kann ich überhaupt nicht auf meine Ausdrucksweise achten, weil er es nicht anders verdient. Es ist nicht immer so leicht, ich zu sein.
Alex stimmte mir ausnahmsweise zu und meint das er ihr vielleicht die Nummer von ihm ausfindig machen kann. Was sie meiner Meinung nach, auch gut alleine hin bekommen hätte.

"Was geht eigentlich, so bei dir ab Alex?" frag Brooklyn und zieht die Brauen nach oben.

Er hebt sein Handy, auf seinem Display leuchtet groß ,Tinder, auf. Er meint das Tinder, die Zukunft ist, irgendwann werden sich Leute, nur noch über diese App kennenlernen. Wobei er auch schon echte Tiefschläge, mit der App hatte. Einmal wurde er von Rassisten verarscht, die sich als einen Homosexuellen Junge ausgegeben haben, sich mit Alex treffen wollten und ihn dann sehr schlimm zugerichtet haben.
Deswegen, bekommt diese App, meine Stimme nicht.

"Du bist immer noch, auf dem scheiss? Hat dir das letzte mal nicht gereicht Alex?" schimpft Brooklyn.

"Brook, beruhig dich. Das war ein Fehlschlag, aber kennst du irgendeinen Jungen, der sich in der heutigen Gesellschaft outet? Obwohl wir im 21. Jahrhundert leben? Also wenn du jemanden kennst, dann kannst du mit ruhig Bescheid sagen, so lange bleibt die App auf meinem Handy" sag Alex, dieses Thema geht ihm schon lange auf die Nerven aber man muss ihm klar machen, dass nicht jeder gut aussehende Typ Echt ist.
Die beiden diskutieren weiter, während ich mein drittes Glas leere und mich zurück lehne und für einen Moment die Augen schliesse. Schon seit Tagen, plagt mich das Gesicht von Aiden in meinen Gedanken. Wie er mich böse anfunkelt, lacht und mich wieder voller Verachtung anguckt. Selbst wenn er nicht in meiner Nähe ist, geht er mir gehörig auf die Nerven.

"Sollen wir einen Film gucken?" werfe ich in die Diskussion ein. Ein entspanntes Wochenende habe ich mir anders vorgestellt. Masken, Sekt, Filme, Pizza und meine Beste Freunde.

Beide werden auf der Stelle still und gucken mich an.

"Klar" flüstert Brooklyn und wirft Alex einen Blick zu. Er nickt und schaltet Netflix an.

Die restlichen Tage, des Wochenendes verbringen wir zusammen bei mir. Wir lernen etwas für die Schule und für die aufnahme Interviews in Oxford. Ich bin schon so aufgeregt, wie es in Oxford wohl seien wird und allgemein in London. Ich wohne zwar in England, jedoch war ich noch nie in der Hauptstadt - anders als meine Freunde. Sie besitzen dort, sogar noch einen Wohnsitz. Naja ihre Eltern.

"Ich kann nicht mehr. Mein Hirn brennt." jammert Brooklyn rum und hält sich an den Kopf.

"Wir können eine Pause machen." schlage ich vor.

Sie nickt und schlägt ihre Bücher zu. Aus einer kleinen Pause wurde den ganzen Tag faul auf meinem Bett sitzen und irgendwelche Filme auf Netflix gucken. Gegen Abend verabschieden sich die beiden. Und somit steht morgen der erste "Arbeitstag" mit Aiden an. Ich habe es nicht aus meinen Kopf bekommen, dass wir jetzt ein ganzen Jahr zusammen Arbeitern werden, falls er sich daran hält.

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