-15-

20 1 0
                                    

G R A C E

Schritt für schritt, gehen wir still neben einander her. Seit seinen Stimmungsschwankungen, traue ich mich nicht, irgendwas zu sagen.
Alles was ich sagen wollte oder eher fragen wollte, blieb mir einfach im Halse stecken.
Ich wollte mir bisschen was von London angucken, also entschieden wir das wir zum BLACK , laufen würden. Nicht mitbedacht war, dass ich hohe Schuhe an hatte und meinen Mantel im Auto vergessen habe.

Mein Blick fällt auf Aiden, der mit eisernem Gesichtsausdruck, nach vorne guckt.
Ich seufzte, und wünschte ich wär einfach zuhause geblieben. Ich Schlinge meine Arme um meinen Oberkörper und versuche das Zittern, was meinen ganzen Körper besiedelt, zu verdrängen.

Selber schuld.

Ich verdrehe meine Augen. Ich muss natürlich wieder alles auf einmal sehen.

"Hier. Zieh das an."

Ich zucke zusammen und gucke zu meiner linken. Aiden steht mit seinem Sakko in der Hand und wartet das ich hinein schlüpfe.
Ich schüttle meinen Kopf und hebe abwertend meine Hand.

"Nein. Den wirst du schön wieder selber anziehen." sag ich und gehe weiter.

Verdammte scheisse ist es kalt.

"Grace." ruft Aiden. Mit drei Schritte ist er auch schon bei mir und hält mir das Sakko hin.

"Los jetzt. Anziehen." befehlt er.

Ich stehe mit verschränkten Armen vor ihm, am liebsten würde ich einfach weiter gehen, jedoch würde er mich wieder einholen. Also gehe ich auf ihn zu, drehe mich um und schlüpfe in sein Sakko. Sein Duft steigt mir in die Nase, ich atme ihn ein und fühle mich augenblicklich besser. Was ich von Aidens Gesichtsausdruck nicht behaupten könnte. Weiterhin sieht er mich ohne irgendwelche Emotionen an.

"Komm." fordert er mich mit einem nicken auf.

Während er weiter geht, bleibe ich noch kurz stehen und gucke ihm nach. Seit dem wir im Café waren, ist er so komisch zu mir. So als wären wir wieder am Anfang, wo wir uns nicht möchten.

Vielleicht mag er dich auch nicht.!

Entsetzt und etwas bedrückt über diesen Gedanken, trotte ich ihm langsam nach und gucke mir die herrliche Stadt an. Meine Stimmung hebt es leider nicht, jedoch habe ich wenigstens London etwas gesehen.

"Ist dir warm?" fragt er mich, über seine Schulter.

"Ja." nuschel ich. "Und dir?" erkundige ich mich.

Er dreht sich zu mir um, betrachtet mich und fängt an zu Lächeln. Dabei spannen sich seine Muskeln, unter dem weißen Hemd an. Ich könnte schwören, dass ich gleich anfangen würde zu sabbern. Ich habe noch nie einen jungen gesehen, an dem ein Anzug so überwältigend aussah.

"Natürlich ist mit warm. Meine Muskeln halten mich warm." sagt er grinsend und wackelt mit seinen Augenbrauen.

Mit einem mal fange ich an zu kichern, nur durch so einen Blödsinn, bringt er mich zum Lachen. Wie dumm, muss ich jetzt wohl aussehen. Mit einem breiten Lächeln, gehen wir zusammen weiter, jedoch darauf bedacht nichts zusagen - mal wieder herrscht Stille.
Irgendwie bedrückend, dass ganze hier und seine Stimmungsschwankungen verwirren mich erst recht. Einmal ist er der, der mir etwas zeigen möchte, mich Luft schnappen lässt aus Bewunderung, der mein Herz schneller schlagen lässt, als der Marathon, der Schule und dann ist er wieder, der herzlose Arsch, den ich zu gut kenne. Und anschließend bietet er mir seine Jacke an - ganz der Gentelman. Da soll man die Jungs verstehen. Viel schwieriger als Mädchen, wenn man mich fragt.

Please don't HATE ME!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt