Kapitel 24

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Grace's Pov: 

Evelyn lebt jetzt schon seit drei Tagen hier bei mir und ich muss sagen, ich könnte mich daran gewöhnen. Mittlerweile haben wir Samstag. Genauer gesagt Samstag Morgen. Evelyn und ich liegen aneinander gekuschelt in ihrem Bett und dämmern noch ein wenig vor uns hin.  
"Hast du dich bei deinen Eltern eigentlich jemals geoutet Grace?" fragt sie nuschelnd.
"Ja"
"Und?"
"Sie haben beide so reagiert wie deine Mutter ... nur schlimmer. Sie haben mich zwar nicht aus dem Haus geworfen, aber danach hatten wir kein wirklich gutes Verhältnis mehr. Und wenn wir uns mal begegnet sind dann haben sie mich behandelt als währe ich eine gute Bekannte oder dergleichen ... aber nicht wie ihre Tochter." antworte ich.
"Warum hast du mir das nicht erzählt?" Ich richte mich auf um ihr direkt in die Augen zu schauen.
"Ich wollte dich nicht noch mehr verunsichern... sei mir nicht böse"
"Natürlich bin ich dir nicht böse... ich find es ehrlich gesagt eher süß von dir" ich beuge mich über sie und gebe ihr einen Kuss, den wir sofort vertiefen. Nach einer weile löse ich mich von mir "So ... genug von dem Depressiven. Hast du Hunger?"
Und genau in dem Moment gibt ihr Magen ein Geräusch von sich, wodurch ihr Gesichtsfarbe sich sofort in einen Rotton umwandelt. Ihr scheint dies recht peinlich...
"Eine Antwort ist jetzt wohl überflüssig" lache ich "Ich schau mal was sich so auftreiben lässt" zwinkere ich ihr zu und verschwinde in der Küche. Nach einer Weile komme ich mit einem Tablett, beladen mit Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade, 2 gekochten Eiern, einer kleinen Schüssel Erdbeeren und auch mit einem Stapel Pancakes, zurück ins Bett gekrabbelt.
"Wehe du verteilst irgendwas hiervon in meinem Bett" drohe ich Evelyn und versuche dabei einschüchternd auszusehen, was mir allerdings misslingt, da ich gleichzeitig ein Lachen zu unterdrücken versuche.
"Was dann?" entgegnet sie grinsend während ich ihr eine Erdbeere vor den Mund halte um mir diese dann, kurz bevor sie zuschnappen kann, mir selbst in dem Mund zu stecken.
"Dann meine Liebe wirst du erst von mir ausgekitzelt und anschließend darfst du mir helfen das Bett neu zu beziehen"
"Jaja, ich werde mich bemühen!"

Nach diesem köstlichen Frühstück im Bett suchen wir uns was zum anziehen heraus und begeben uns in getrennte Bäder um uns fertig zu machen.
Als ich gerade aus der Dusche steige platzt Evelyn ohne Vorwarnung ins Bad hinein. Ich schaffe es nicht rechtzeitig ein Handtuch heraus zu suchen und so stehe ich nun vor ihr. Nackt. Schnell versuche ich das nötigste mit meinen Händen zu verdecken während Evelyn wie angewurzelt da steht und mich von oben bis unten mustert. Mir ist die Situation genau wie ihr sichtlich peinlich, sodass wir beide rot anlaufen.
"Du starrst." bringe ich nach eine kurzen Weile hervor.
"Ich ähm ... es ähh ... ich wollte nur... ich dachte du ... ich meine."
Ich muss sofort anfangen zu Lachen. Evelyn so verlegen zu sehen ist verdammt amüsant.
Sie holt einmal tief Luft bevor sie erneut zu einem Erklärungsversuch ansetzt.
"Ich wusste nicht, dass du hier drin bist. Ich dachte du wärest unten im Bad und ich ... ähm ... ich brauche noch ... meine Bürste" mit diesen Worten schnappt sie sich die Haarbürste, welche auf dem Regal unter dem Fenster liegt.
"Evelyn?"
"Ja?"
"Das ist meine!"
Ich will ihr die Bürste aus der Hand nehmen um ihr dann ihre eigene zu geben, doch dabei entblöße ich mich dann komplett. Evelyn klappt fast die Kinnlade herunter und sie starrt mich wieder an. Schnell schnappt sie sich was sie braucht und verschwindet aus dem Bad.

Fertig geduscht und vor allem angezogen stapfe ich die Treppe hinunter in die Küche und gebe Evelyn, die gerade in ihr Handy vertieft ist, von hinten einen Kuss auf die Wange. Beschämt schaut sie zu mir hoch, meidet jedoch den Blick in meine Augen.
"Tut mir Leid wegen vorhin... ich wollte nicht also ... du weißt schon"
"Ist doch alles in Ordnung! Schatz... wir sind zusammen. Und ich glaube du wirst mich und ich werde dich noch oft so sehen" sage ich mit einem Zwinkern, welches sie natürlich nicht sieht, da sie mir nicht in die Augen schaut ... na toll.
"Du bist wunderschön Grace." flüstert Evelyn kaum hörbar und spielt dabei mit ihren Finger rum.
"Dagegen bin ich nur ein hässliches Etwas ..." fügt sie hinzu und schaut traurig auf den Boden.
"Hey... Ev... für mich bist du das schönste Mädchen was es gibt und das wirst du auch immer bleiben. Hörst du?"
Langsam nickt sie und umarmt mich.
"Danke" nuschelt sie in meine Schulter.
Wir beide erschrecken uns als es auf einmal an der Haustür klingelt.
Wer will denn so früh schon was von uns?
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She's what I need (GirlxGirl)(gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt