Kapitel 29

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Graces Sicht:

Auf Evelyns Gesicht breitet sich eine Mischung aus Traurigkeit und Fassungslosikgeit aus. Ich jedoch muss mir krampfhaft ein Grinsen oder gar ein Lachen verkneifen, was mir meine Wunde am Kopf leider sofort übel nimmt und ein stechender Schmerz hindurch zieht.
"Du erinnerst dich an gar nichts mehr?" Ich schüttel den Kopf, was wieder nicht die beste Entscheidung war.  
"Ich, ich muss mal hier raus."
Sie erhebt sich von der Bettkante und nimmt ihre Tasche. Bevor sie aber zum Gehen ansetzen kann, packe ich sie am Handgelenk und sofort dreht sie ihren Kopf im meine Richtung. Sie schaut mich an und scheint aufgrund meines breiten Grinsens, welches ich nun nicht mehr verstecken kann und will, langsam aber sicher zu realisieren, dass ich sie nur ein wenig an der Nase herum geführt habe. Ihre Mimik wandelt sich von überrascht und erleichtert zu Wut und ehe ich mich versehe landet ihre kühle Hand schon auf meiner Wange und hinterlässt einen fiesen Schmerz.
"Wie kommst du nur dazu mir so einen Schreck einzujagen!? Weißt du eigendlich welche Sorgen ich mir Stunden für Stunden um dich gemacht habe?" Tränen rinnen ihr in Bahnen über ich hübsches Gesicht und ich merke, dass es wohl nicht die beste Idee war sie reinzulegen.
"Evelyn... es tut mir Leid" ich ziehe sie näher an mich heran, während ich mich am liebsten ein weiteres Mal Ohrfeigen würde. Unüberlegt von mir über so etwas zu scherzen. Nach kurzer Zeit schlingt auch sie ihre Arme um mich und vergräbt ihren Kopf in meinem Hals. Evelyn löst sich von mir um mir in die Augen zu schauen.
"Ich hatte solche Angst um dich Grace. Wir dürfen David damit nicht davon kommen lassen. Diesen Mistkerl!"
"Du hast ja Recht, aber darüber möchte ich mir jetzt nicht den Kopf zerbrechen, der tut mir schon genug weh" ich grinse schief und Evelyn beugt sich erneut zu mir herunter um mir diesmal einen zarten, fast vorsichtigen Kuss zu geben. Doch dieser schöne Moment ist schnell vorbei, als die Tür aufgeht und eine Krankenschwester das Zimmer betritt und wir beide auseinander fahren.
"Entschuldigen sie die Störung, aber ich habe Stimmen gehört und bin zu dem Schluss gekommen, dass sie Ms West aufgewacht sind." Sie tritt näher an mich heran und tastet meine Sunde am Kopf ab.
"Wie geht es Ihnen denn? Haben sie große schmerzen? Oder anderweitige Beschwerden?"
"Bis auf leichte Kopfschmerzen fühle ich mich eigentlich recht fit." antworte ich.
"Das ist schön zu hören, jedoch werden wir sie zur Beobachtung noch bis mindestens Morgen Nachmittag hier behalten. Die zuständige Ärztin wird sich die Wunde dann noch einmal anschauen und dann sehen wir weiter. Aber auch wenn sie entlassen werden verordne ich Ihnen Ruhe! Keine Anstrengung jeglicher Art. Haben wir uns da verstanden?"
"Selbstverständlich. Und ich glaube auch, dass meine Freundin..." ich greife nach Evelyns Hand die bis gerade noch auf meinem Bein geruht hat und verschränke unsere Finger mit einander. "... wird darauf penibelst achten"
"Das will ich hoffen. Und jetzt empfehle ich ihnen beiden zu schlafen. Soll ich Ihnen Ms Carter ein Krankenbett zurecht machen, damit sie hier bei ihrer Freundin bleiben können?" bietet sie Evelyn in einem freundlichen Ton an.
"Wenn es keine großen Umstände bereitet, sehr gerne" nimmt sie das Angebot lächelnd an.

Wenig später liegt Evelyn, trotz ihres eigenen Betts, dicht an mich gekuschelt in dem meinen und wir schlafen schon nach kurzer Zeit zusammen ein. Nie wieder möchte ich mit einem anderen Menschen einschlafen und aufwachen. Nie wieder.

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She's what I need (GirlxGirl)(gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt