Tochter eines Piraten (Fluch der Karibik FF)

26. Kapitel

Als ich die Tür öffnete und wir den Pub betraten, schien es mir, als würde ich in eine völlig neue Welt eintauchen. Es war wahnsinnig eng und voll und die Luft war erfüllt von ausgelassenen Unterhaltungen (ergibt das einen Sinn? XD) und Musik und es roch stark nach Rauch.
Kein Wunder, denn die schlechte Sicht durch das Dämmerlicht im Pub, wurde vom dicken Rauch der Pfeifen nur noch schlechter.
Wir kämpften uns bis an einen gerade frei werdenden Tisch in der Ecke durch und setzten uns. Jack besorgte uns beiden einen Krug mit Rum, an dem ich kurz nippte, und sah mich schweigend an. Er erwartete wohl, dass ich etwas sagte. Na, da brauchte er nicht lange zu warten.
"Also. Wer war das eben?", fragte ich ihn. Er spannte sich kaum merklich an und schaute kurz zur Seite.
"Nur eine ... Bekannte."
Ich zog eine Augenbraue hoch. Er glaubte doch nicht ernsthaft, dass ich ihm das abnahm oder?
Jack seufzte. "Ich hab sie vor zwei Jahren hier kennengelernt und ... nun ja ... du weißt schon. Und sie dachte, ich würde was von ihr wollen. Dann hat sie mich mit einer anderen erwischt, war stinksauer und ich bin weg gefahren. So war das." Er trank einen Schluck. "Und seit dem bin ich ihr erfolgreich aus dem Weg gegangen. Bis heute.", fügte er hinzu.
Ich schwieg weiterhin und starrte ihn an. Irgendwie machte es Spaß, ihn ein wenig zappeln zu lassen.
Er begann, nervös mit den Fingern auf dem Tisch zu trommeln.
Ich grinste in mich hinein. Das passte gar nicht zu ihm. Sonst war ich immer diejenige, die nervös wurde, während er ganz cool daneben stand.
Schließlich begann ich zu lachen.
"Keine Sorge! Ich reiße dir schon nicht den Kopf ab.", ich zog eine Grimasse. "Eigentlich hätte ich mir ja denken können, dass ich nicht die einzige Frau in deinem Leben bin."
Er musterte mich verschmitzt, dann begann er zu grinsen. "Naja, Mädchen trifft es wohl eher." Er lachte.
"Hey!", mault ich und zwickte ihn in den Arm. "Ich bin 16! Ich darf das!"
Er lachte und ich stimmte in sein Lachen mit ein.
Aber plötzlich wurde ich wieder ernst. "Jack, die Karte...", ich zögerte.
Eigentlich war mir das Thema viel zu unangenehm, aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich atmete tief durch.
"Wo ... wo führt sie hin?"
Seine Züge verhärteten sich und er senkte die Stimme, sodass ich mit dem Kopf näher zu ihm rücken musste, um etwas zu verstehen.
"Angeblich", meinte er geheimnisvoll, "führt sie zu einem gewaltigen Schatz, von unermesslichem Wert, der den Göttern höchstpersönlich als Opfer dienen sollte. Und nur wer im Besitz dieser Karte und meines Kompasses ist, kann das Versteck finden."
Ich runzelte die Stirn: "Was hat dein Kompass damit zu tun?"
Er grinste. "Dieser Kompass", er hielt ihn hoch, "zeigt auf das, was du am meisten willst. Und das Versteck kann weder ohne ihn gefunden noch geöffnet werden."
Jetzt ergab das ganze einen Sinn. Aber warum erzählte er mir das alles. Vertraute er mir so sehr?
Plötzlich sprach Jack wieder laut: "Genug jetzt davon. Komm! Trink aus und dann zeige ich dir Tortuga!"

Eine halbe Stunde später schlenderten wir durch die verschlungenen Straßen Tortugas und Jack zeigte ständig auf irgendwelche Gebäude und erzählte etwas.
Ich hörte ihm allerdings nur mit halbem Ohr zu. Ich genoss einfach den Wind, der mir durchs Haar strich und die Dämmerung, die uns langsam erreichte. Doch auf einmal blieb Jack wie angewurzelt stehen und schaute auf einen Punkt vor uns. Als ich mich in die Richtung drehte, erschrak ich.
Uns gegenüber stand eine Frau mittlere Alters, die genau so aussah wie ich.

Hi!
Ja! Ich bin endlich wieder dazu gekommen, ein Kapitel zu schreiben. Yay!
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich diese Geschichte schon seit Oktober 2015 schreibe. Heilige Scheiße! Ich bin echt langsam! XD
Aber mal zurück zur Geschichte.
Habt ihr ne Ahnung, wer die Frau ist? Na gut ich gebe ja zu, dieses Rätsel ist ziemlich einfach, aber egal.
Bis dann!
Heagdl
Helene-Gertrud ♡