Es war nicht das Einfachste was Jimin tun sollte, doch seine Therapeutin meinte das es ihm gut tun würde, dass es nützlich wäre und das er seine Angst vor Menschen so überwinden konnte. Yoongi hatte sie gleich mitgeschickt. Dieser stand nun da und sah zu wie der Jüngere sich versuchte so cool wie möglich durch die Gänge des Einkaufszentrums zu schlängeln, doch er wusste das sein Verlobter schweißnasse Hände hatte, dass er zitterte und bibberte und es kaum überspielen konnte. "Hey, alles ist ok, ich bin da!", flüsterte er ihm zu und griff nach seiner Hand.
Jimin konnte es nicht verhindern das er leicht zusammen zuckte, als Yoongi ihn berührte. Er war einmal gern unter Menschen gegangen und hätte sich nie im Leben ausgemalt Angst oder gar Panik davor zu haben. Aber gerade wäre am liebsten einfach hinausgestürmt. Er sah gefährliche Schatten wo keine waren und fühlte sich angegafft. Trotz seines Trainings sah er immer noch aus wie jemand der eine starke Essstörung hatte. Und es half auch nichts das er sich in seiner schlabbrigen Kleidung versteckte, oder sein Baseballcap tief in die Stirn gezogen hatte und seinen Mundschutz trug. "Ich weiß gar nicht was wir kaufen sollen.", meinte er zu dem Rapper gewandt. Er blieb vor einem Regal mit Ramen stehen, nahm eine Tüte in die Hand und starrte auf das Etikett. "Wo haben wir den Einkaufswagen hingestellte?", fragte er weiter und drehte sich suchend um.
"Er steht hinter dir, Schatz!", sagte Yoongi liebevoll. "Worauf hast du denn Hunger? Irgendwas besonderes? Soll ich uns Huhn kochen?" Yoongi sah sich bereits nach den ersten Zutaten um, egal ob Jimin es nun essen würde, er konnte die Sachen ja einfrieren. "Oder magst du lieber ein saftiges Steak?", fragte er und sah ihn wartend an.
"Hm....."Jimin legte die Ramen zurück. Das er sie so legte, dass sie vom Regal fielen, hörte und sah er nicht. Er hatte jemanden gesehen, zu weit weg um erkennen zu können, ob er es war. Aber die Figur, die dunklen Haare... Jimin ging langsam den Gang entlang und folgte dem Fremden welcher in den nächsten Gang bog.
"Jimin... Jiminie!" Yoongi hob schnell die Ramen auf, legte sie zurück und lief hinter seinem Verlobten her. Er sah wie dieser beim laufen immer kleiner wurde, er praktisch in sich zusammensackte, während seine Augen nervös hin und her flogen auf der Suche nach etwas. "Babe?", fragte er leise als Jimin stehen blieb und fasste ihn sanft an der Schulter. "Jimin?"
"NEIN!", brüllte dieser erschrocken bei der Berührung auf und sprang fast aus seiner Haut. Mit einem Arm krachte er in ein Regal und räumte die Gläser mit Babynahrung darin herunter. Für einen Augenblick wurde es vor seinen Augen weiß und alles drehte sich. Abermals griffen Hände nach ihm. Er wollte sich wehren, doch sein Körper war wie versteinert und er konnte nichts sehen, die Bilder vor seinen Augen blendeten alles aus und vermischten sich mit der Realität um ihn herum zu einem Strudel, der alles verschwimmen lies.
"Fuck!", rief Yoongi entsetzt und versuchte Jimin auf den Beinen zu halten. Ein paar Leute blieben erschrocken stehen und sahen zu wie der dürre Koreaner in die Knie ging. "Geht weiter!", zischte der Rapper die Fremden an. "Jimin? Komm schon, alles ist ok." Er konnte sich genau vorstellen was passiert war.
"Er ist nicht hier, ok? Ich bin bei dir, es kann dir nichts passieren!" Er hob Jimins Kopf, so dass dieser sich auf ihn fixieren konnte. "Hörst du mich? Alles ok? Jimin?" Yoongi versuchte in seine nervöse Augen zu sehen und war froh als diese endlich an seinem Blick hängen blieben.
"Ich kann das nicht." Jimin schüttelte immer wieder den Kopf und er war kurz davor in Tränen auszubrechen. Der Schrecken war ihm dermaßen durch die Glieder gefahren, dass ihm schlecht wurde. Und er konnte sein Herz wild gegen seine Brust hämmern spüren. Aus dem Augenwinkel sah er zwei Männer auf sich zu kommen. Er kannte sie, es waren welche der Beamten, die ihnen folgten und das Haus bewachten. An sie hatte er gar nicht mehr gedacht. Frank war noch frei und man wollte kein Risiko eingehen. Trotzdem kam sich Jimin jede Sekunde die er lebte verletzlich und angreifbar vor. Er schloss die Augen und hörte nur halb zu wie Yoongi kurz mit ihnen sprach. Er wollte die gaffenden Leute um sich nicht sehen, nicht hören wie sie über ihn tuschelten.
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Suddenly 3 ➛ ʏᴏᴏɴᴍɪɴ
FanfictionEr hatte gedacht, sein Platz auf dem alten Sessel ganz hinten in der letzten Ecke des Wohnzimmers, wäre unauffällig genug gewesen. Doch anscheinend hatte seine Mutter ihr "Yoongi - Radar" ausgefahren, denn egal wo er sich auch verkroch, sie fand ih...