Teil20

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Es waren nur winzige Bildfetzen, geprägt von Grausamkeit, die ihn in seinem Traum quälten. Er wusste, dass er träumte und doch konnte er sich nicht dem Terror entziehen, den er bei diesen Bilder empfand. Es waren Gestelle, gebaut für die vielseitigsten und schlimmsten Foltermethoden, die sich ein menschliches Gehirn vorstellen konnte. 

Er konnte die Schreie der Opfer hören, konnte die menschlichen Überreste sehen, die nicht erkennen ließen, von welchem Teil des Körpers sie stammten. Er konnte den Geruch wahrnehmen, nach verfaultem Fleisch, Erbrochenem und Exkrementen. 


Ohne das er es wollte oder hätte steuern können, trat er auf eine dieser Gerätschaften zu, sah die restlichen Fleischbrocken daran kleben, das frische Blut. Er langte in die Klumpen hinein und berührte sie. Sie waren noch warm und schienen unter seinen Fingerkuppen zu pulsieren. "Das menschliche Gehirn ist ein Wunder der Natur", hörte er eine Stimme sprechen. Er schaute sich nicht einmal um und wusste doch genau, zu wem diese Stimme gehörte. Frank. 

Jimin war nicht einmal geschockt darüber. 

"Er wird es schon noch verstehen, er wird DICH verstehen, wird es fühlen können." "Wer?", fragte Jimin, ohne das sich sein Mund bewegte. Doch es gab keine Antwort. Ein markerschütternder Schrei ließ ihn von den menschlichen Überresten an seinen Fingern aufblicken. Sein Herz begann wie wild zu schlagen, denn wenn es ein Geräusch gab, dass er immer und überall erkennen würde, dann war es Yoongis Stimme. Und diese Stimme war voller Qualen, voller Schmerz und Panik. Er blickte sich um, alles drehte sich. "Yoongi!", schrie er in seiner Angst und rannte aus dem Zimmer hinaus, auf einen langen, dunklen Flur. 

Die Wände waren kahl, teilweise bröckelte der Putz ab und überall waren blutige Spuren. Er folgte ihnen, sah die Kratzspuren an der Wand, welche noch frisch sein mussten, sie waren überall. Und er wusste von wem sie stammten. Von einer Person, die mit aller Macht versuchte, sich wo festzuhalten um den Qualen zu entgehen. Yoongi. 

Jimin rannte so schnell wie er konnte, doch je mehr er sich beeilte, desto länger zog sich der Weg, wie ein Kaugummi, dass niemals endete. Als er endlich am ersten Zimmer ankam, war er völlig außer Atem. Ohne zu zögern öffnete er die Tür und stolperte hinein, unfähig das Grauen in sich aufzunehmen, welches er erblickte. Frisches Blut tropfte auf den Boden, Stofffetzen hingen an einer Metallstange und er wollte nicht darüber nachdenken, für was diese war. Ein Schluchzen entkam ihm und ihm wurde übel. "YOONGI!!!", schrie er, nachdem ihm bewusst wurde, dass dieser nicht dort war. "Wo bist du?!" 

Er taumelte aus dem Zimmer heraus und stand wieder in dem furchtbar stinkenden Flur. Sein Magen begann sich zu drehen. Er machte sich weiter auf den Weg, jedoch etwas langsamer. Er musste ihn finden, er musste einfach, er musste ihn retten! Das nächste Zimmer kam in Reichweite und er hörte wimmernde Geräusche . "Hyung!" Jimin riss die Tür auf und starrte in das Gesicht eines Fremden. "Hilf mir!", flehte dieser röchelnd durch das Blut hindurch, welches aus seiner aufgerissenen Kehle lief. "Scheiße!", keuchte der Tänzer und er ging langsam auf den schon todgeweihten Mann zu. "Hilf mir! Binde mich los!" Gerade als er nach einem der Stricke greifen wollte, welche den Mann kopfüber an einem Galgen hielten, hörte er wieder das Schreien und es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter. Er hatte keine Zeit. "Es tut mir leid!", schluchzte er und entschied sich dagegen dem Mann zu helfen, riss sich zögernd von ihm fort. Er war so gut wie tot und Yoongi schrie, war noch am leben. 

Jimin drehte sich um und flüchtete dann schnell aus dem Raum, aus welchem nun ebenfalls Schreie hinaustraten. Er versuchte seine Gewissensbisse zur Seite zu schieben und rannte den Flur entlang. Völlig außer Atem blieb er an einer Gablung stehen. Wohin sollte ergehen, rechts oder links? Er versuchte zu hören von wo die Schreie kamen, doch sie schienen überall zu sein. Die Flure waren lang, überall lagen Zimmer und er wollte sich gar nicht vorstellen, wo noch überall Menschen drin waren, die Hilfe brauchten, die gefoltert wurden, verstümmelt auf die schrecklichsten Weisen. Konzentrieren, das musste er sich. Er musste Yoongi retten. Er atmete tief durch und versuchte seinen Herzschlag zu beruhigen. "Jimin!!!", hallte es durch die Gänge und ohne zu überlegen rannte dieser los in die Richtung, aus der die Schreie zu kommen schienen. 

Suddenly 3 ➛ ʏᴏᴏɴᴍɪɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt